Das Volk









Herr Thegenhardt, geboren vor mehr als einem halben Jahrhundert in Karpmer, durchlebte wechselhafte, oft unglueckliche Zeiten.

Nachdem er beim Ritterschlag das Wappen eines behelmten, goldenen Karpfen auf blauem Grund waehlte, wechselte er nach dem Turnier von Kreuzbrueck im Jahre 702 ndB auf Grund einer ungluecklichen Liaison, sein Wappen in das eines schwarzen Herzen auf goldenem Grund.
Auf Grund mehrerer uebler, sagenumwobener Verquickungen und eines ungluecklichen Todesfalles auf der Hochzeit seines Bruders, wurde er, um einem groesseren Skandal zu entgehen, von seiner Familie verstossen, aus Karpmer verbannt und von der Erbfolge ausgeschlossen.
Daraufhin waehlte er den schwarzen Widder als Wappentier und zog so die naechsten drei Jahrzehnte als wandernder Lehens- und heimatloser Ritter durch die ganze Nordmark. Immer bereit sich einer Fehde anzuschliessen, einen Haendel auszufechten, Abenteuer gegen klingende Muenze zu erleben, oder auch einfach die Winter an fremden Hoefen als Minnesänger duesterer Lieder zu überstehen.

Auf seinen Reisen schlossen sich ihm mehrere rauflustige Gesellen an, die er in seine Dienste nahm.
So drohte ihm schließlich ein einsamer Tod in Armut, bis er endlich ein Lehen erfocht, indem er Wilfried von Entenfang im Zweikampf erschlug, dessen Frau noch am Totenbett heiratete und tatsaechlich nachher von Danwyn von Hohengrund in diesem Lehen als Lehnsnehmer bestätigt wurde.
Seitdem geht es für den alten Ritter aufwaerts, ist er doch tatsächlich Drost von Aarsblick, Besetzer des Helterhofs, nachdem er die angestammte Familie Helter vertrieben hatte und auf zahlreichen Reisen im Ausland unterwegs.

Doch immer wieder traeumt er von dem gekalkten Turm von Karpmer, mit dem wehenden blauen Bannern mit goldenen Karpfen,