Das Volk

Die Wahtasteine, neunordmarkisch Wachtsteine, erheben sich gegenüber des Zuflusses der Griuwel, neunordmarkisch: Greuel, in den grothen Lieth, im wilden Land. Wenn man den großen Lieht von der Küste kommend herauf fährt, so sieht man als Schatten die ganze Sicht einnehmend im Norden den steilen Ostwall, während auf der südlichen Flussseite sich aus einem bewaldeten Hügelkamm plötzlich vier, aus turmhohen Granitblöcken bestehende, Bergspitzen emporheben.
Sie alle haben eine abgestumpfte Spitze. Der höchste, der "Alte" ragt sicherlich über 1000 Schritt empor. Zu diesen Steinen gibt es zahlreiche Geschichten. Einmal heißt es, dass der alte König dort Wacht hält und jeden begutachtet, der vom Meer kommt. Dann wieder gibt es eine schöne Geschichte, dass dort einst ein einsamer Zwerg im Granitgestein nach Schätzen suchte und jede Nacht ein Leuchtfeuer anzündete um seinen Brüdern und Schwestern zu zeigen, dass er noch gesund sei. Gruselige Geschichten wiederum beschreiben, wie die Wachtsteine als letztes in der Greuel gehalten wurden als der Schatten kam und 10 mutige Männer und Frauen aus einem kleinen Fischernest sich hier verschanzten. Nur mit Aalspießen hinderten sie den Feind 5 Tage lang am Aufstieg, bis sie dort oben verdursteten.
Das ist auch der Ursprung des jährlich am Ufer des großen Lieht stattfindenden Spießfestes, bei dem die Fischer der verschiedenen Dörfern bei mehreren Wettbewerben wie Wettrudern, Spießwurf, Angeln legen, Steinwurf und schließlich einem großen Gekloppe mit Aalspießen gegeneinander antreten. Da es im Laufe der letzten Prüfung aber immer wieder zu Toten kam und so eine Blutfehde der nächsten folgte, wurde der Einsatz der Spieße bei diesem Wettbewerb schon vor 100 Jahren durch den damaligen Fürsten von Greuel verboten. Statt dessen werden nunmehr Stöcke eingesetzt. Aber auch diese richten immer noch genug Schaden an und sorgen immer wieder für ausgeschlagene Augen, gebrochene Hände und Arme.