Das Volk





Bernart Tederic ist ein echter Westfelder – in Brandstedt als zweiter Sohn eines Kaufmanns geboren, wuchs er in der geschäftigen Stadt im Süden der Nordmark auf. Seine Kindheit und Jugend war der Ausbildung gewidmet – im Kontor seines Vaters erlernte er das Handwerkszeug der Händler. Lesen, Schreiben natürlich, Rechnen, Buchführung, ein wenig der Juristerei und einiges mehr. Beim recht frühem Tode seines Vaters und der Verkündung des letzten Willens kam es allerdings zum Streit zwischen Bernart und seinem älteren Bruder: um das Geschäft beisammenzuhalten, sollte es dem Erstgeborenen gehören – dem Zweiten sollte nur eine kleinere Menge Geld zustehen. Bisher immer gleichberechtigt, so sollte Bernart nun als Schreiber und Sekretarius seinem Bruder dienen? Kurzentschlossen verließ er das väterliche Haus, um sein Glück andernorts zu suchen. Eine Weile schlug er sich mit einigen kurzen und eher tristen Anstellungen an verschiedenen Orten durch, bis er seine Berufung gefunden zu haben schien: Priester zogen durch die Lande, denn die Nordmark begann, ihren längst vergessenen Glauben an Thar und Thorm wieder zu entdecken, und eine Kirche in Bruderfels um ihn herum zu errichten. Begeistert von dieser Entwicklung, zögerte Bernart keinen Augenblick, bevor er sich dieser Bewegung anschloss, um seine bescheidenen Fähigkeiten zur Verfügung stellen zu können.