Das Volk





Severia wuchs gemeinsam mit ihren Eltern, ihrer jüngeren Schwester Abarhane und ihrem Bruder Franz in der Baronie Strietforst auf. Soweit Severia zurück denken konnte, stand ihre gesamte Familie im Dienste des Barons.

Für Severia gab es schon als kleines Mädchen nichts schöneres, als gemeinsam mit ihrer Mutter in der riesigen Küche zu stehen und den ganzen Tag verschiedenste Speisen für die Menschen bei Hofe zuzubereiten. Oft fieberte sie schon Wochen vorher den großen Banketten entgegen, den dort durfte sie sogar in den großen Festsaal treten, um die Speisen an den Adel zu servieren. Der Gesang der Barden, die wunderschönen Kleider der Edeldamen und die reich verzierten Tische ließen sie jedes Mal träumen und wenn sie auch nur ein einfaches Dienstmädchen war, so konnte sie wenigstens an diesen Abenden in eine andere Welt eintauchen.

Über die Jahre lernte sie viel über die Kochkunst und wurde so geschickt, dass sie den Wunsch verspürte den Hof endlich zu verlassen und ihr Glück in der Eröffnung eines Gasthaus zu finden. Als sie diesen Plan ihrer Schwester Abarhane offenbarte und sie bat mit ihr zu gehen, war diese ganz und gar nicht angetan, hatte Abarhane sich doch der Heilkunst verschrieben und sich einen guten Ruf erarbeitet. Doch ein Blick in die Augen ihrer Schwester und der Gedanke daran diese alleine gehen zu lassen ließ ihre Bedenken schwinden. Abarhane und Severia legten ihre, über all die Jahre angehäuften Ersparnisse zusammen und machten sich schließlich auf nach Falkenstein. Abarhane hatte gehört, dass Danwyn von Hohengrund dort ein Lehen zugesprochen wurde und so machten sich die beiden Schwestern vor zwei Jahren in dieses großes Abenteuer auf. Schnell war ein Hof gefunden, der auf ihren Geldbeutel zugeschnitten war, dieser verlangte jedoch viel Schweiß, Tränen und harte Arbeit bis die ersten Gäste sich dort einfinden konnten.

Doch all die Mühe hat sich gelohnt, denn nun betreiben die beiden Schwestern gemeinsam den Gasthof „Zur rauschenden Mühle“.