Soldaten

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Florian
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Soldaten

Beitrag von Florian » 01 Aug 2011, 13:26


Frohen Mutes stapften die drei Männer am Mittag zwei Wochen nach der großen Schlacht den Weg gen Bruderfels entlang.
Die Sonne stand schon leicht über dem Zenit und es war milde klare Luft, sie hatten in einer Schlacht so viel Sold verdient wie sie sonst in mehreren Monaten verdienten.

Die Nordmarker Infantrie hatte einen entscheidenen Beitrag in der Schlacht für den Goldenen Avatar geleistet, zweimal hatte sie Flanken des Gegners mit vernichtenden Verlusten aufgerollt, mehrfach hatten sie Lücken in den eigenen Liniene verstärkt und brechende Verbündete mit Ihrem Vorbild zurück in die Schlacht gebracht.

"Macht Platz, die Nordmarker Infantrie kommt!" hatte es mehrfach gehießen und wo sie standen wahr der Geist der beiden Brüder zu spüren.

Natürlich waren sie nicht unverletzt heraus gekommen, Bogumils linker Arm war schwer in Mitleidenschaft genommen, ein schwerer Hammer war in dem Schlachtengetümmel mitten auf sein Schild gekracht, er hatte nach der Schlacht geschient werden müssen doch war glücklicherweise nichts gebrochen, seine schwere Schuppenrüstung hatte viel Risse und an einigen Stellen klebte jetzt noch das geronnene Blut der vielen kleineren Verletzungen welche er davon getragen hatte.
Tankred hatte noch immer schwer mit seinem Knöchel zu kämpfen, auch er hatte unzählige Prellungen und Schnitte erlitten doch keine Verletzung war lebensbedrohlich geworden. Heinrich hatte etwas mehr Glück gehabt, zwar hatten ihn drei Pfeile erwischt, doch keiner von Ihnen hatte irgendwelche wichtigen Organe oder Blutgefässe getroffen, er war dank einer guten Versorgung auf dem Schlachtfeld und anschließend im Lazarett fast ohne Schmerzen unterwegs, außer seinem Oberschenkel, dort pochte auch jetzt noch der Schmerz eines harten Treffers.

Doch die Männer störte das nicht, sie hatten schließlich heroisch den Weg für einen Drachen geebnet, dem Seelenfresser gegenüber gestanden und viel Geld verdient.

Sie fingen an zu singen...

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Florian
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Re: Soldaten

Beitrag von Florian » 01 Aug 2011, 13:43


Nordmarker Heide,
Nordmarker Sand,
sind des Märkers Freude,
sind sein Heimatland,
sind des Märkers Freude,
sind sein Heimatland.

[Refrain]
Steige auf zum Brudersfelsen,
sieh was dort passiert.
Dort stehn sie, unsre beiden Brüder,
Wohl Dir mein Nordmarker Land
Dort stehn sie, unsre beiden Brüder,
Wohl Dir mein Nordmarker Land.

Uralte Eichen, dunkler Buchenhain,
Grünende Birken stehn am Wiesenrain.
Grünende Birken stehn am Wiesenrain.

Steige hoch zum Bruderfelsen...

Bürger und Bauern des märkschem Geschlecht
hielten stehts zur Heimat in märkscher Treue fest.
Hielten stehts zur Heimat in märkscher Treue fest.


Steige hoch zum Bruderfelsen...

Die Nordmark hier allwege, sei unser Losungswort.
Dem Märker Land die Treue in alle Zeiten fort.
Dem Märker Land die Treue in alle Zeiten fort.

Steige hoch zum Bruderfelsen...

[abgeänderte Version des Brandenburglied- Märkische Heide]

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Florian
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Re: Soldaten

Beitrag von Florian » 11 Aug 2011, 12:20


Wenige Stunden später waren sie mit der untergehenden Sonne endlich in Bruderfels angekommen.

Die drei Männer suchten sich eine Herberge und fanden sich dort am Tisch ein um ihr Abendmahl zu sich zu nehmen.
Es gab einen leckeren Eintopf mit viel gutem Fleisch, Kartoffeln und Suppengemüse.

Im weiteren Verlauf des Abends stürzte ein Ausrufer in die Herberge und unterbrach den gemütlichen Abend jäh.

Alle Lehenstreuen Männer werden aufgerufen sich der Freiwilligen Brigarde unter der Führung von Oberst Treustand am nächsten Morgen zur zehnten Stunde an zu schließen. Die Musterungen werden am Marktplatz statt finden um noch am morgigen Abend Marschbereitschaft her stellen zu können. Die Gefahr bei Torgat sei so groß geworden das alle wehrfähigen Männer aufgerufen werden sich zum Wohle der Mark und der Brüder und Schwestern von Torgat zu sammeln.

Bogomil, Tankred und Heinrich blickten sich an...

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Tankred
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Re: Soldaten

Beitrag von Tankred » 11 Aug 2011, 12:40


"Freiwillige Brigade? Der meint wohl Diebesgesindel und Räuberpack! Und dann nennt er sich noch Oberst. Wo kommt der her? Kargath? Falkenstein? Nene Kameraden, der führt einen eher in den Tod, als in den Sieg. Wahrscheinlich nur ein feister Kaufmann, der versucht Land und Lehen zu erlangen," sprach Tankred, während er sich erhob, "ich dagegen werde erstmal wieder nach Falkenstein zurück kehren und mich dort wieder den Arsblicker Truppen anschließen. Warum ich auch immer mit nach Bruderfels gekommen bin, ist mir im Nachhinein ein Rätsel. Nun, der Flußschiffer wartet nicht."
Und mit einem letzten Gruß verließ er die Herberge.
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Florian
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Re: Soldaten

Beitrag von Florian » 11 Aug 2011, 13:56


Heinrich zuckte mit den Schultern und blickte zu Bogomil.

Sollen wir den jetzt alleine ziehen lassen?

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Bartek
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Re: Soldaten

Beitrag von Bartek » 11 Aug 2011, 14:15


Bogumil nahm einen weiteren Bissen Fleisch aus seinem Eintopf und grinste Brandsetzer an.

>>Tankred könnte sicher jemanden brauchen, der ihm den Rücken frei hält. Und ich kann dir Aarsblick durchaus empfehlen, ist jedenfalls wärmer als hier in den alten Landen.

Aber was mich angeht, mein Urlaub geht zu Ende und ich werde bald zur Garde des Herrn Danwyn zurückkehren. Mir graut es schon vor den Sümpfen, aber wenigstens bin ich gefährlicher als alles was schneller ist als ich und schneller als alles was gefährlicher ist. Ich will mir aber erstmal ein schnelles Pferd suchen und die Lage um Torgar noch ein wenig ausspähen bevor ich nach Süden reite. Jede Kunde wird den Heimkehrern die weiteren Schritte erleichtern.<<
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Florian
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Re: Soldaten

Beitrag von Florian » 15 Aug 2011, 12:41


Heinrich und Bogumil waren sich einig, am nächsten Morgen nahmen sie sich jeder ein Pferd und ritten bereits am frühen Vormittag in Richtung von Torgar los.

Sie sollte nach einigen Tagen bereits dort sein und waren gespannt ob es wirklich so schlimm um die abgelegenden östlichen Teile stand...

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Bastian
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Re: Soldaten

Beitrag von Bastian » 16 Aug 2011, 22:41


Drei Tagesmärsche vor der belagerten Stadt, trafen die beiden auf eine Patrouille von Brandstedter Reitern. Die vier Reiter sahen schwer gezeichnet aus, übermüdet und mit abgewetzten Rüstungen, wenn man die fadenscheinigen Gambesons so nennen wollte. Nach einem kurzen Gespräch hatten Bogumil und Heinrich die vier überzeugt dass sie aufrechte Nordmarker Streiter waren und auf dem Weg um sich bei Torgar zu sammeln, und nur eine Wegstunde später kamen sie im kleinen Lager an das einige Reiter aus Brandstedt und ein paar Strietforster errichtet hatten, indem sie eine kleine Taverne befestigt hatten. Weniger als zwanzig Mann unter einem Strietforster Ritter hatten sich hier zusammengefunden.
Bei einem verwässerten Bier und ein paar Kanten trockenen Brots, fasste ein Soldat den beiden die Situation zusammen, den der Herr Ritter war noch mit ein paar Männern auf Patrouille.
Die Brandstedter gehören zu den Männern die vor Monaten bereits die Zivilisten aus der Stadt geleitet hatten und waren dann aufgeteilt worden um die Wege zu sichern, denn Plünderer der Dahir trauten sich weit in die Nordmark hinein. Die Strietforster gehörten eigentlich zum Entsatz für Torgar, doch hatten sie die Stadt nicht mehr erreicht bevor die Dahir den Ring fast geschlossen hatten. Jetzt passten sie auf dass keine Plünderer in die Nordmark vordrangen. Das Essen war lau und kaum einer schien daran zu glauben dass sich die Gegebenheiten bals ändern würden.
Ehre ist etwas Wunderbares, aber sie ist ein Mittel, kein Ziel. Ein Mann der ehrenvoll verhungert, hilft damit nicht seiner Familie und ein Ritter der sich ehrenvoll in sein Schwert stürzt rettet damit nicht das Reich

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Bartek
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Re: Soldaten

Beitrag von Bartek » 17 Aug 2011, 09:29


>>Wir werden euch hier ein wenig aushelfen. << sagte Bogumil und prüfte die Schneide seiner treuen Axt, sie konnte einen Wetzstein brauchen nach der letzten Schlacht. >>Mindestens bis der Herr Ritter zurückkehrt, jede Neuigkeit kann nützlich sein. Aber seid guten Mutes, Männer, Herr Danwyn von Hohengrund ist auf dem Weg hierher und er soll von all dem Bericht erhalten.<<
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Florian
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Re: Soldaten

Beitrag von Florian » 22 Aug 2011, 11:21


Am nächstent Tag übernahmen die beiden Männer eine Patrouille die sie ganz in die Nähe der belagerten Stadt führen sollte...

Überall waren ihnen auf dem Weg dorthin kleinere Plätze von Scharmützeln und Überfällen aufgefallen.
Der süßlich beißende Geruch von Verwesung kroch bei der schwülen Hitze selbst im letzten Winkel der Bäume in ihre Nasen.
Eine drückende Stille lag über diesem Teil des Waldes, nur hier und da zirpte eine Grille oder weideten sich gefräßige Vögel an einigen Kadavern.
Sie hatten sich Tücher vor Mund und Nase gezogen um dem Gestank ein wenig zu entkommen doch es schien fast nichts zu helfen. Sie setzten ihren Weg weiter fort...

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