Die Täler

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 21 Sep 2010, 14:20


Sie aßen und tranken und schauten sich wortlos an. Das Holz knisterte leise vor sich hin, Rogan blickte tief in die Glut, er hatte noch gar nicht genau begriffen was gerade vor sich gegangen war. Der Geruch des brennenden Holzes überlagerte den Schweiß der letzten Tage, er nahm einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche..

Gute Arbeit da draussen... Grathor war es der die Stille durchbrach.

Rogan starrte ihn fassungslos an:Was? Ich habe gerade fast einen von uns umgebracht, ich habe daneben geschossen und nur desshalb ist Skarn fast verreckt! Das nennst Du gut? Sein Blut kochte hoch und er spürte das überschüssige Adrenalin wieder in seine Glieder fahren.

Larsson legte die Hand auf Rogans Schulter: Beruhig Dich, das war wirklich gute Arbeit da draussen... Ja Du hast einen Fehler gemacht aber das machen wir alle und keiner bei uns fragt was er für andere getan hat oder was er falsch gemacht hat.... Wir tun was getan werden muss... und Du hast getan was Du musstest und wir sind alle heil raus gekommen...

Rogan blickte irritiert zu Skarn.. dieser kaute weiter an einem Stück Speck und nickte nur leicht, kurz darauf murmelte er: Das ist das einzige was zählt, lern draus und irgendwann wirst Du vielleicht ein zweiter Arkas!

Rogan dachte über die Worte nach, in seinen Augen hatten sie ihre Berechtigung, auch wenn sie so ganz anders waren als alles was er bisher von Kriegsführung und Ausbildung mitbekommen hatte... Wer ist Arkas?

Grathor blickte ins Feuer als würde er sich an einen alten Freund erinnern...

Arkas war der beste Grenzläufer der jemals in diesen Tälern wandelte, sein Ruhm eilte weit über die Grenzen der Nordmark hinaus, er war aus der Bärenkompanie und soll ein großartiger Anführer und Krieger gewesen sein. Seine Dienste wurden von Königen und Fürsten in Anspruch genommen, er wandelte in fernen Landen, sogar bis in die Drachenlande soll er gekommen sein. Er war einer der ersten der dem kargathianischen König die Treue schwor...

Und dabei sein Beinkleid verlor.... hohohoho.... Skarn lachte schelmig, Grathor fuhr fort...

Man sagt er ritt sogar mit den größten der noch lebenden Phönixgardisten aus Kargath, er kannte den verstorbenen Prinz Hagen persönlich, hunderte seiner Feinde fanden den Tod unter seiner Klinge... ich habe ihn leider nicht persönlich kennen lernen dürfen... er muss ein wahrer Mann gewesen sein.

Andächtige Stille erfüllte den Raum...

Larsson seufzte: Ja er war fast unbesiegbar, er tötete Orks, Trolle;Oger, schwarze Truppen, er verlor nie einen Zweikampf und einige glaubten er sei der dritte Bruder unserer Götter...

Rogan schloss die Augen und malte sich aus wie dieser Held der Nordmark in früherern Jahren kämpfte, in mitten seiner Feinde stand er mit einer riesigen zweihändigen Axt und mähte sie nieder wie ein Bauer das Korn erntete...

Die Stille wurde durch das Knacken eines Holzscheites unterbrochen...

Wie ist er gestorben?

Grathor blickte weiter ins FeuerDie dunklen Götter bekamen Angst vor ihm... sie sandten die schlimmsten Höllenkraturen nach ihm aus, Dutzende wurden von ihm und den seinen gefällt, doch dann begab es sich das Sie einen Balrog nach ihm schickten, ebenfalls mit einer riesigen Axt bewaffnet... wo er hin schlug ward Tod und Verderben, jeder Treffer tötete und saugte die Seele ins ewige Fegefeuer der Höllen... er war schier unbesiegbar und selbst unser Zwergenstahl konnte nichts gegen ihn ausrichten. So wurde eine magische Waffe von so unermesslicher Stärke gerufen das sogar der Balrog fallen sollte. Doch er wehrte sich und mit ihm seine Scharen von dunklen Dienern, Arkas und seine Männer wurden so stark bedrängt das nur noch der Tod des Balrogs das Blatt wenden konnte. Dieser wusste aber das Arkas kommen würde und setzte alles daran diesen Krieger auf zu halten, er wurde von Arkas gestellt. Die beiden kämpften mit einander und es soll gewesen sein wie in den großen Drachenkriegen...

Und Arkas fiel? Rogan konnte es nicht erwarten mehr zu erfahren...

Grathor seufzteNein, er stieg auf zu den beiden Brüdern, in seiner Weisheit als genialer Krieger wusste er wie der Balrog handeln würde, er lenkte ihn ab, er band die Waffe des Bösen mit seinem eigenen Leib und anstelle das seine Seele aus ihm gerissen wurde explodierte sie in heiligem Feuer aus seinem Körper heraus und kämpfte weiter mit ihm.... bis der Krieger welcher, die magische Waffe trug ,nah genug an den Balrog kam und ihn mit einem Streich in den Rücken nieder streckte... Seine Asche verteilte sich auf den Schwingen des Windes und man sagt das er seid dem mit den Brüdern reitet und über die Mark wacht...

Larsson schmuzelte leicht: Du hättest Barde oder Geschichtenerzähler werden sollen, Grathor... fehlt nur noch das er Feuerbälle nach dem Saufen gefurzt hätte...

Die Männer lachten, Skarn übernahm die nächste Wache und sie verbrachten eine erholsame Nacht in der Hütte.

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 26 Sep 2010, 23:10


2 Tage später...

Rogan und Grathor lagen in der anbrechenden Dämmerung vollkommen regungslos in einer kleinen Felsformation am Rande eines kleinen Forstes in der Heldenklamm.

Was ist machen die da? Grathor flüsterte die Worte leise zu Rogan, dieser schüttelte kaum merklich den Kopf

Sieht aus als ob sie Nachschub nach Westen bringen, das sieht aus wie große Schanzschilde und kleiner Belagerungsgeräte, dazu mindestens ein Dutzend geschlossener Wagen und einige Maultiere mit Proviant.

Grathor konnte Rogans Worten kaum glauben, er wusste das es theoretisch möglich war solches Material zu transportieren, aber es war ungemein gefährlich, ein durchgehende Gaul, eine gebrochene Achse, ein falscher Tritt, das alles war innerhalb des Tales kaum ein Problem, auf den schmalen Pfaden durch die Gebirgszüge konnte das alles tödlich enden.

Wir müssen zurück, die planen etwas großes, wenn sie weiter nach Westen ziehen haben sie in weniger als 2 Wochen das Herzland und damit Torgat erreicht wir müssen die Grenzer alamieren.

Sie zogen sich unaufällig in den Wald zurück, weniger Augenblicke später stiessen sie auf Skarn und Larsson, Grathor schaute Skarn an:Was habt Ihr gesehen?
Zuletzt geändert von Florian am 03 Okt 2010, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 27 Sep 2010, 12:07


Wir haben den Trupp um Rejvka getroffen, sie hat einen leicht verwundeten bei sich und zieht sich zurück, sie werden die Falken alamieren. Etwa einen Kilometer weiter westlich ist ein schwach befestigtes Nachschublager, dort lassen Sie die Tiere des letzten Transportes verweilen, ich denke sie werden einfach die Pferde und Maultiere wechseln damit der Transport morgen früh mit frischen Kräften und frischen Tieren direkt weiter ziehen kann. Die alten Tiere werden hier verweilen bis der nächste Konvoi kommt... Wenn sie das in der gesamten Länge so machen werden sie das Material viel schneller durch bekommen als normal.

Grathor nickte er wusste das Rejvka als eine der wenigen Frauen unter den Grenzern hervorragende Arbeit leistete, manch einer vermutete gar das einer ihrer Vorfahren von wilden Elfen abstammen musste. Sie wurde eins mit ihrer Umgebung, sie hatte unglaublich gutes Geschick mit dem Bogen bewiesen und war mit ihrem leichten Trupp sehr erfolgreich im Bereich der Aufklärungsarbeiten. Während Grathor sich eher als den Mann fürs Grobe sah, war er sich sicher das sie besser und vor allem schneller als sein Trupp nach Dolchtal zurück kehren konnte.

Gut dann haben wir unsere Späher ja schon gefunden, dann haben wir ja jetzt den spannenderen Teil vor uns! Grathor grinste, SKarn und Larsson taten es ihm gleich, nur Rogan war etwas irritiert: Unser Aftrag war es doch zu spähen, sollten wir nicht auch zurück kehren?

Grathor schaute ihn an:Ja Du hast Recht, unser Auftrag hier ist erledigt, es hat sich jedoch eine Möglichkeit ergeben wie wir in besonderem Maße den Feind hindern können, wir wissen nicht ob sie bereits weiter gekommen sind, wir wissen auch nicht ob sie vielleicht schon im Herzland sind. Aber eins wissen wir, wenn wir hier den Nachschub stören werden sie das spätestens in wenigen Wochen spüren, nämlich dann wenn die Täler durch den Winter fast unpassierbar werden. Kampftruppen haben wir bisher nur in sehr eingeschränktem Maß gesehen. d.h. entweder kommen sie noch oder sie sind schon längst an uns vorbei. Das, Rogan, ist eine der nächsten wichtigen Lektionen als Grenzer: Du musst globaler denken, wir sind nicht nur ausführendes Organ irgendeines Sesselfurzer der in Bal Kerath sitzt und Fähnchen hin und her schiebt. Wir helfem ihm Fähnchen in die richtige Richtung zu lenken.

Rogan wusste nicht genau was er davon halten sollte, Gehorsam auf der einen Seite war für ihn noch nicht mit freiem Denken und Entscheiden zu vereinbaren.

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 30 Sep 2010, 23:04


Ein leichter Windhauch wehte den Rauch der Feuer in ihre Richtung. Rogan fluchte leise..

Hätten wir nicht die andere Seite nehmen können, dann würden wir jetzt wenigstens nicht all das leckere Fleisch riechen müssen..

Grathor spähte in die Nacht und antwortete regungslos: Dann hätten ihre Tiere uns gewittert, so bleiben wir unentdeckt...

Rogan fluchte innerlich, es war so selbstverständlich wie der seine Webel diese Verhaltensregeln beherrschte das er sich teilweise wie ein kleine Lausbub vorkam der das erste Mal Kirschen von Nachbars Baum stahl.
Sie hatte sich auf rund 20 Meter dem Lager genähert, Skarn und Larsson legten ihre Armbrüste an, sie zielte auf zwei Wachen die etwa 10 Meter vor ihnen standen und gelangweilt in ihre Richtung blickten. Grathor blickte zu Rogan, sie hatte exakt besprochen was sie tun würden und... sie waren bereit. Das synchrone klicken der beiden Armbrüste wurde vom kalten Nachtwind geschluckt, auf diese kurze Entfernung saß bei den erfahrenen Schützen jeder Schuss im Ziel, die Wachen klappten zusammen, Rogan und Grathor sprangen hervor und zogen sie zu sich ins Gebüsch. Niemand schien etwas gemerkt zu haben, an einem großen Feuer in der Mitte des Lagers waren noch die Reste eines großen Wildschweins, dort saßen noch 5 Männer zusammen, tranken Wein und labten sich am Fleisch. Einige kleinere Feuer waren am Rande des Lagers verstreut, so auch in der Nähe von Grathor und Rogan. Die Maultiere und Pferde waren wund 50 Meter weiter südlich in einer kleinen Behelfskoppel zusammengetrieben. Grathor und Rogan liefen los, es waren mehr als vier Dutzend Zelte, in der Mitte des Lagers stand ein schwarzes Ritterzelt und am nördlichen Ende des Lagers hörte man Lärm aus drei miteinander verbundenen Jurten, dort hatten sie auch Orks gesehen.

Als sie erstmal im Schatten des Feuers zwischen den Zelten waren erkannten sie auch die Wagen in der Nähe der Tiere. Grathor kniete ab und machte zwei kurze Zeichen in Richtung von Skarn und Larsson, diese setzten sich nun ebenfalls in Bewegung und bahnten sich ihren Weg in die Mitte des Lagers...

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 01 Okt 2010, 13:15


Grathor und Rogan schlichen weiter, nach wenigen Augenblicken hatten sie die Strecke zwischen den Zelten überwunden und sahen nun die Wache am provisorischen Zaun stehen. Grathor blickte zu Rogan und nickte, dieser nahm seine Armbrust von der Schulter, spannte sie und visierte den verschlafenen Mann an.

Wenn DU gegen das Zelt pisst, bring ich Dich um!

Rogan erstarrte, er bemerkte das er genau im Schein eines weiter entfernten Feuers stand und sein Umriss auf die Zeltbahn viel...

Grathor machte einen Satz rückwärts und fluchte innerlich, die Wache drehte sich zu Rogan um und blickte etwas irritiert, Rogan schoss! Mit einem Gurgeln brach die Wache zusammen, im selben Augenblick hörte man von innerhalb des Zeltes einen Fluch: Was zum Henker geht da vor, hey wacht auf ich glaub es gibt Ärger!
Rogan blickte zu Grathor, dieser gab ihm das Zeichen zu laufen und deutete zur Koppel, er wusste was er zu tun hatte und rannte los.

In diesem Augenblick öffnete sich das Zelt und ein bärtiger Mann mit einem Schwert in der Hand stürmte hervor, hinter ihm im Zelt wurde es laut, anscheinend waren dort noch drei Männer die nach draussen drängten, als sie das Zelt verliessen hatte der erste Rogan entdeckt, er holte tief Luft, doch entwich die Luft nur noch in einem ungläubigen Pfeifen als seine Lunge kollabierte. Grathor stand hinter den Männern und hatte dem ersten sein Schwert von hinten tief in die Brust gestossen, als er es heraus zog kippte sein Feind nach vorne über. Die anderen waren vollkommen überrascht von ihrem Häscher und nur einem gelang es den ersten tödlichen Hieb ab zu wehren, doch Grathor war zu gut als das er lange brauchte um ihn aus zuschalten, allerdings war der Lärm nicht unbemerkt geblieben. Plötzlich schallten mehrere Rufe durch das Lager und die feiernden verstummten.

Grathor verlor keine Zeit, er schnappte sich einen Holzscheit aus einem nahen Feuer und schleuderte ihn auf ein nahes Zelt, er schnappte sich eine umherstehnde Fackel und entzündete diese rasch am selben Feuer, in diesem Augenblick hörte er Rogan brüllen, er hatte die Koppel erreicht und machte die Tiere wild, er hieb mit der Stumpfen Seite seines Schwertes auf die Maultiere ein und trieb sie zum Ausgang.

Ein Pfeil zischte an Grathor vorbei und verfehlte ihn nur knapp, einige Verteidiger hatten ihn lokalisiert und schossen nun nach ihm, er rannte im Zick-Zack durch die Zelte um sich wenigstens Sichtdeckung zu verschaffen, das Lager erwachte...

Es hallten Alarmrufe umher, die Männer strömten aus und suchten nach den schier unsichtbaren Feinden, die Orks sahen nur die Flammen und stürmten laut grölend in ihre Richtung los, plötzlich fraßen sich auch am anderen Ende des Lagers Flammen in den Himmel, einige Zelte fingen auch dort Feuer und es gab Tumulte als die Bewohner der Zelte ins freie stürzten und dort auf die gröhlenden Orkhorden trafen. Rogan trieb die Tiere weiter, welche in ihrer Panik quer durchs Lager liefen, vorbei an den Bränden und den fluchenden Truppen. Er und Grathor trafen sich auf ein Zeichen direkt bei den Versorgungswagen, Grathor grinste: Läuft doch alles bestens!

Rogan duckte sich unter einem Pfeil hindurch und nahm sein Schild zur Hand:Was nun?

Grathor blickte in Richtung Süden: Gib mir Deckung, wir nehmen den Wagen dahinten! Und los...

Sie jagten los, einige Peile flogen ihnen hinterher, doch Rogan brachte sein Schild perfekt in Stellung um diese abzuwehren, Grathor stümte unbeirrt weiter und warf seine Fackel auf einen Wagen mit Dutzenden Fässern, er blickte zu Rogan und schrie:Lauf !!

Rogan verspürte keinen Drang sich den näher kommenden Orks entgegen zu stellen und lief direkt in Richtung des Waldrandes, aus dem Augenwinkel sah er wie Grathor sich ihm näherte und ebenfalls lief wie ein Geisteskranker. Auf einmal spürte Rogan einen harten Schlag gegen seine Brust, die Luft wurde ihm aus der Brust gepresst und es wurde schwarz um ihn....

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 01 Okt 2010, 16:52


Ein dumpfer Schmerz durchzog seinen Körper, weit entfernt hörte er Schreie, irgendetwas flog über ihn hinweg.... alles war so undeutlich...
Er blinzelte und versuchte die Augen zu öffnen, er konnte sich kaum bewegen...
Langsam hob er den Kopf, er sah Skarn und Grathor kämpfen, vor ihnen Orks, er bewegte sich weiter... nein er wurde bewegt und fiel wieder zu Boden, über ihm stand Larsson, eine Axt und ein Schild in der Hand.... Blut sprizte in sein Gesicht... ein weiterer Schrei ...

Dann plötzlich Grathor: Steh auf und kämpfe, Rekrut!

Rogan war plötzlich wieder klar, er holte tief Luft und spürte einen stechenden Schmerz in seiner Brust, er rollte sich über die Seite nach oben und griff nach seinem Schwert, sein Schild hing noch an seinem Arm und er brauchte einige Sekunden bis er es in der Hand hielt, die vier wurden von mehr als 10 Orks verfolgt, im Hintergrund sah er das Lager, an viele Stellen brannte es lichterloh, auf einmal wurde der Blick durch einen Ork verdeckt, Rogan riss das Schild nach vorne und blockte den schweren Hieb der Grünhaut ab. Sein Schwert stach zu und traf den Feind in die ungeschützte Seite, ein weiterer Ork bedrängte ihn mit zwei Schwerter und wirbelte in rasender Geschwindigkeit auf ihn zu, ein Treffer auf sein Schild... ein Schlag abgewehrt.. ausweichen... Rogan dachte nicht mehr nach, er kämpfte nur noch, sein Bewusstsein schwand langsam zwischen dem Blut und dem Dreck der Schlacht, Grathor wurde getroffen, rappelte sich jedoch wieder auf, Skarn krachte mit einem Oger zusammen und wurde zu Boden geschleudert, doch er rollte sich zu Seite und entkam dem tödlichen Streich. Larsson stürzte, als ein Ork ihn zu Boden riss, Grathor schlug um sich, ein weiterer Ork viel. Skarn gab ihm Deckung, nun gingen sie zu zweit den Oger an, Rogan sprang zu Larsson und machte dem Handgemenge ein rasches Ende, er gab Larsson eine Hand und riss ihn auf die Beine zurück, drei weitere Orks liefen auf sie zu....

Immer weiter entfernten sie sich vom Lager, längst war es ausser Sichtweite, doch die Orks gaben nicht auf, auf einmal wurde es taghell, ein riesiger Feuerball zog gen Himmel, gefolgt von einem markerschütterndem Knall, die Grenzer nutzen die Ablenkung und fällten fast zeitgleich zwei weitere Orks, der Oger blutete aus zahlreichen Wunden. Ein Pfeil flog an Larsson vorbei und traf seinen direkten Gegner, Rogan konnte nicht erkennen woher dieser kam, Grathor brüllte mit aller Macht als sein Schwert tief in den Leib des Ogers eindrang, sein schwerer Arm krachte gegen der Grenzer und liessen ihn umher fliegen, Skarn beendete mit seiner Axt den Todeskampf des hünenhaften Goblinoiden.

Ein weiterer Ork holte aus und sprang in Richtung Grathors, doch auch er wurde von einem Pfeil getroffen und fiel ins nasse Unterholz, dann noch ein Pfeil und ein weiterer....

Stille... der fahle Mond warf sein Licht in den Wald, Rogan lauschte...

Alle in Ordnung? Grathors Stimme war schwer und gezeichnet von größter Anstrengung...

Skarn kam in Rogans Blickfeld, Du siehst schlimm aus, kannst Du laufen?

Er jetzt bemerkte Rogan wie sein Schädel pochte, Blut lief aus einer offenen Platzwunde am Kopf herab, sein Arm verzeichnete einen schweren Schnitt und jeder Atemzug schmerzte in seiner Brust.

Warst Du das Rejvka ? Grathor sprach in den Wald, plötzlich löste sich eine zierliche Gestalt aus dem Gebüsch direkt hinter Rogan, eine zweite Gestalt ließ sich langsam von dem Baum gleiten an welchem Larsson sich gelehnt hatte.

Die Frau aus dem Gebüsch antwortete: Ja, Arnson und ich.

Danke...

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 01 Okt 2010, 20:04


Ich wusste das man Euch nicht aus den Augen lassen konnte!

Der Vorwurf in Rejfkas Stimme war nicht zu überhören.

Mehr als zwei Stunden waren sie in tiefster Nacht nach Süden geflohen, bis sie das Lager des anderen Trupps erreichten. Nach dem sie ihre Wunden notdürftig versorgt hatten und nun auch der letzte Rest von Larssons Kräutersud verbraucht war, waren sie alle vier in tiefen Schlaf gefallen.
Nun musste Grathor die Standpauke seiner Waffengefährtin über sich ergehen lassen, Was fällt Euch ein mit vier Mann da rein zu gehen, ihr hättet alle drauf gehen können!

Grathor zog die kalte Luft in seine Lunge und nahm einen Schluck des warmen Weins zu sich, welches in dem Trinkbecher vor ihm stand.
Er blickte den Hügel hinab, am Horizont konnte man anhand einer dunklen Wolke erahnen wo das Lager war, Sein ganzer Körper schmerzte, er hatte schwere Prellungen an Armen und Beinen davon getragen, auch einen leichten Schnitt an seiner Seite merkte er nun all zu deutlich.
Sein Gesicht wurde hart als er sprach:Wir müssen sie aufhalten! Ich weiß was sie anrichten wenn Sie auf unserer Frauen und Kinder stossen, wenn sie die Dörfer erreichen oder die Städte schleifen, sie haben mir alles genommen doch mein Herz schlägt noch.... mein Arm ist noch stark genug ein Schwert zu halten und solange meine Beine mich tragen werde ich mich ihnen entgegen stellen! Kein Vater soll mehr seine Kinder beweinen müssen, nur weil er nicht dort war wo sie ihn am nötigsten hatten! Ich stehe hier für alle Väter unseres Landes und ich kämpfe an ihrer statt für die Sicherheit ihrer Söhne und Töchter und wenn ich falle müssen keine Kinder um mich weinen!

Tränen liefen Grathor über die Wange als die schmerzhaften Erinnerungen wieder in ihm hoch kamen,,,

Rejvka blickte ihn traurig an.... Denk auch an Deine Männer Grathor..... sie haben vielleicht noch jemanden der um sie weint.
Sie hielt ihm ihren Krug hin und die beiden stießen an, danach ließ sie ihn alleine weiter grübeln...

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 03 Okt 2010, 09:46


-Torgat aktualisiert-

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 06 Okt 2010, 22:39


Den gesamten Tag waren sie auf der Flucht, mehrere Gruppen hatten die Jagd nach ihnen aufgenommen und keinerder Grenzer verspürte große Lust weitere Kämpfe folgen zu lassen. Skarn hatte in all dem Durcheinander des Angriffs doch tatsächlich eine ganze Rolle mit Kartenmaterial und anderen anscheinend militärischen Daten aus dem Ritterzelt in der Mitte des Lagers mitgehen lassen.

Die Karten zeigten ohne Zweifel einen großen Teil der Täler und einige Wege nach Torgat, weiterhin waren eine Menge der kleineren Grenzbefestigungen zu erkennen, die Schrift war den Grenzern jedoch fremd so das sie nur rätseln konnten was es mit diesen Daten auf sich hatte. Nachdem sie die ganze Nacht durchmaschiert waren, erreichten sie den Pass nach Dolchtal am frühen Morgen. Völlig entkräftet liessen sie sich in einer geschützten Senke nahe des Eingangs nieder, von hier aus hatten sie gute Sicht in alle Richtungen. Larson und Rogan hatten schwer zu kämpfen und sie brauchten dringend Ruhe, desshalb übernahm Grathor mit Skarn die Wache, bis zum Mittag wollten sie warten um dann vor Einbruch der Dunkelheit noch ein gutes Stück den Pass entlang zu kommen.

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 20 Okt 2010, 18:16


Der Nebel hing tief an diesem Morgen und wollte die Kälte der Nacht nicht vertreiben. Kleine Wolken bildeten sich bei jedem Atemzug vor ihren Gesichtern. Grathor blickte zu Skarn, das Alter war nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen, selbst er hatte erste graue Haare bekommen.
Skarn blickte Grathor an und fragte mit ruhiger ernster Stimme: Hast Du was von Deinem Sohn gehört?

Grathor schüttelte den Kopf, acht Jahre war es her das sie ihm den ältesten Sohn geraubt hatten...

Es geht ihm bestimmt gut, vielleicht hat er ja ein Mädchen gefunden oder selber schon eine Familie... Skarn ärgerte sich insgeheim das er von diesem Thema angefangen hatte, er wusste das die Wahrscheinlichkeit gleich null war den Jungen jemals wieder zu sehen. Wahrscheinlich war er mittlerweile in irgendeiner Miene verottet oder von irgendeinem Troll verspeißt...

Grathor blieb stumm...
Plötzlich senkte er den Kopf leicht und deutete mit einem Finger nach Süden: Wir kriegen Besuch...

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