Die Täler

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Florian
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Die Täler

Beitrag von Florian » 13 Jul 2010, 13:30


Grathor fluchte, schon wieder hatten seine neuen Schützlinge sich wie Schlachtvieh verhalten.

Verdammt, ihr lauft wie die letzten Bauerntölpel umher, Arnsgar wo ist Deine Armbrust?? Willst Du Wurzeln erschiessen? Bertram, halte Dich unten wenn Du vorwärts läufst, so zeigst Du jedem feindlichen Späher auf zweihundert Schritt Entfernung wo Du bist. Und Du Wulfgar.... Gute Arbeit...

Grathor holte tief Luft, die Mittagssonne stand brennend über ihren Häuptern, sie waren bereits mehr als vier Stunden im Feld zur Übung, er wusste das er den jungen Burschen viel abverlangte, aber ihm war auch klar das der Feind ihnen im Zweifel noch mehr abverlangen würde.

Kurze Rast, trinkt was und esst ein wenig.

Die Jungen die noch vor wenigen Wochen auf den Feldern standen waren nun dabei das neue Rückrat der Täler zu werden. Grathor hatte eine Bitte nach Erkenrode geschickt die Grenzläuferkompanien zu erweitern, sein Vorschlag war es die Falken, die Eber und Bären um jeweils 20 Mann auf zu stocken und eine vierte Kompanie zu gründen. Diese sollte den Namen des Wolfes tragen und hauptsächlich als Nachschub und Ausbildungskompanie dienen.

Er wusste das so eine Entscheidung zur Zeit sicherlich nicht oben auf der Entscheidungsliste Danwyns stand und wusste das er wohl noch eine Weile auf eine Antwort warten musste. Doch dies war Zeit die er vielleicht nicht mehr hatte.

In den letzten Wochen haben sich die Übergriffe der Wyldlinge gehäuft, in einigen der Täler hatten sie gemordet und gebranntschatzt, doch bisher waren es nur kleine Einheiten die von den Grenzläufern ohne Probleme ausgeschaltet wurden. Doch war die Sorge groß gerade nach den Verlusten des Feldzuges in Kusar. Hunderte Nordmarker Soldaten waren gefallen, viele waren schwer verletzt zurück gekehrt, sie fehlten auf den Feldern und doch schien der Feind nicht im entferntesten geschwächt.

Grathor blickte zu seinen Männern, erhob sich und riefWeiter gehts, Ansgar versteck Dich, Bertram undWulfgar greifen an.

Die Männer stöhnten, doch gehorchten sie.

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 17 Jul 2010, 23:30


Grathor blieb in Lauerstellung nahe einer großen Wurzel, noch hatte er Ansgar nicht entdeckt. Regungslos suchte er den Wald ab, lauschte auf die Vögel und die Bewegungen der Äste im Wind.

Dann hatte er eine Unregelmäßigkeit ausgemacht, er hörte ganz leise ein Flüstern und blickte ohne seinen Kopf zu bewegen in die Richtung des Geräusches. Eine Schweißperle ran über seine Stirn und setzte sich über seine Augenbraue, das kitzeln lief seitlich an seinem Auge vorbei, er blieb regungslos.

Seine Schützlinge wurden immer besser....

Dann sah er einen Kopf, gefolgt vom Knacken eines Astes, dann einen zweiten.... Wortfetzen drangen an sein Ohr... Noch ein knacken, jemand bahnte sich seinen Weg durchs Gehölz... Grathors Hand bewegte sich langsam in Richtung seines Schwertes... irgendetwas stimmte hier nicht.

Irgendetwas schreckte einen Schwarm Vögel in seinem Rücken auf.... er blieb regungslos...

Dann war es still...

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 19 Jul 2010, 15:25


Irgendjemand fluchte vor ihm, es war ein fremder Akzent.

Es gesellten sich noch drei weitere Gestalten zu den ersten beiden, sie trugen leichte Felle und Leder und sie waren bewaffnet. Er hörte ein Klicken ..... eine Armbrust war entsichert worden...

Jetzt wusste er wo Ansgar war, er lagrund zehn Meter von ihm entfernt unter einem kleinen Busch, seine Tarnung war gut, er drehte den Kopf leicht und sah das Wulfgar und Bertram in seinem Rücken leicht nach links versetzt Stellung bezogen hatten. Dies war also ihre erste richtige Feindberührung, Grathor gab mit zwei kurzen Signalen den Befehl zur Umgehung auf der linken Flanke der Feinde. Ansgar blieb vollkommen regungslos.

Geduckt pirschten Sie sich näher an den Feind heran, vollkommen lautlos gingen sie in Angriffsposition. Die fremden Krieger stritten gerade lauthals über einen verpassten Weg, zwei von ihnen wollte zurück kehren doch der Größte unter ihnen beschloss das es besser wäre erst einmal zu rasten. Drei Bolzen flogen auf die Lichtung, der große Krieger brach mit einem Bolzen im Rück nach vorne über, ein Bolzen streifte einen blonden Jüngling am Arm, Ansgars Bolzen jedoch flog mehrere Meter daneben.
Grathor sprang auf die Lichtung und fällte zwei seiner Gegner in wenigen Augenblicken, sein Schwert sauste im hohen Bogen weiter und sollte das Knie des blonden Kriegers treffen doch dieser parierte. Wuchtvoll führte er einen Gegenangriff aus welcher Grathor nach hinten drängte. Wufgar und Bertram folgten auf die Lichtung und nahmen den Kampfgegen die anderen beiden Krieger auf, ihr Traning war gut, aber ihre Unerfahrenheit konnte nun der ausschlaggebenede Faktor werden, Grathor musste seinen Gegner schnell ausschalten.

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 05 Aug 2010, 20:21


Eine kurze Finte gegen den Kopf des Gegners sollte den Sieg bringen, Grathors Klinge durchschnitt die Luft und jagde ihrem Ziel entgegen, normalerweise sollte genau dort der Unterschenkel seines gegenüber stehen, dieser jedoch zog sein Bein gerade noch aus der Schlagrichtung und konterte mit einem kurzen Hieb auf Grathors Schulter... er war besser als Grathor erwartet hatte.

Der Jüngling ging zum Gegenangriff über, Grathors Jahrelang trainierten Reflexe ließen ihm jedoch kein durchkommen, auch wenn Grathor Schritt um Schritt zurück gedrängt wurde.
Er verlor Wulfgar und Bertram aus den Augen, jetzt zählte nur noch sein eigenes Überleben... Erst danach konnte er den Rekruten zu Hilfe eilen.
Grathor nutzte eine Wurzel und sprang darüber, er wich weiter hinter einen Baum aus, mit einem kurzen Griff hatte er einen faustgroßen Stein in der Hand und schleuderte diesen blind um den Baum herum, ein Schmerzensschrei bestätigte seinen Treffer, er sprang auf der anderen Seite des Baumes heraus und sprang auf die Wurzel, von dieser führte er einen machtvollen Schlag gegen den überraschten Gegner, er wirbelte weiter und sicherte mit einem harten Rückhandschlag seinen Sieg, röchelnd kippte der Wyldling in den Schlamm.

Grathor atmete langsam ein und aus, er sammelte sich und rannte in die Richtung in welcher er Wulfgar und Bertram hörte, er kam gerade noch rechtzeitig auf die kleine Lichtung zwischen den Bäumen um Wulfgars Gegner von einem schweren Treffer zu ab zu bringen, seine Klinge kreuzte die Flugbahn der Axt und spaltete den Stiel, trotzdem wurde Wulfgar hart vom dem stumpfen Ende des wirbelnden Axtblattes getroffen und ging zu Boden, Grathor nutze seinen Schwung und rammte seine Schulter in den überraschten Angreifer, In diesem Augenblick stach ein sengender Schmerz durch eben diese, er hatte den Treffer des blonden Jünglings vergessen...
Einen Augenblick sah Grathor Sterne, ein Schlag traf ihn stumpf von hinten in die Beine, er sackte ein und viel nach hinten über...

Der Himmel klarte auf, er sah wie die Sonne durch die Blätter schien, er hörte entfernt eine Biene summen und bewunderte den Anblick des Windes wie er die Blätter streifte...

In diesem Augenblick wurde es dunkel über ihm, der große Krieger welchen Grathor bereits für gefallen wähnte, stand über ihm und ließ seine Axt nieder sausen, Grathor fluchte und rollte sich in letzter Sekunde zur Seite, der Hüne holte zu einem zweiten Schlag aus, Grathor hatte keine Möglichkeit mehr auszuweichen, er blickte seinem Feind geradewegs in die Augen und erwartete sein Ende.

Ein Bolzen traf seinen Feind genau in den Kopf, Grathor hielt seinem Blick stand, langsam sank der Hüne zu Boden, auf den Knien blickte er Grathor immernoch in die Augen, sein Blick begann zu brechen, Grathor fing den stolzen Recken mit seinen Armen auf und bettete ihn wie seinen eigenens Sohn zum schlafen.

Großartig gekämpft, deine Väter wären stolz auf Dich!

Der Hüne verstand.... ein Lächeln umgab seinen Mund, Blut rann an seinem Kopf entlang, er blickte ein letztes Mal mit klarem Blick in Grathors Augen, er holte tief Luft und ein erleichternder Seufzer nahm seinen Lebensatem auf die Reise zu seinen Göttern.
Grathor schloss die Augen des Toten und hauchte einen Kuss auf seine Stirn, eine einzelne Träne rann über sein Gesicht, dieser ganze Krieg war so sinnlos....

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 06 Aug 2010, 14:47


Ansgar, Bertram und Wulfgar standen vollkommen überrascht neben ihm, sie hatten ihre Feinde besiegt und starrten nun ungläubig auf Grathor, dieser erhob sich, zog seinen Wams zurecht und blickte sie still der Reihe nach an.

Auch Ihre Väter und Mütter werden trauern und auch sie wären stolz darauf was ihre Söhne leisten, also lasst uns unsere toten Feinde ehren wie wir unsere eigenen Toten ehren.

Die drei hatten verstanden und wortlos machten sich die vier Männer auf den Rückweg nach Dolchtal, in welchem die Falkenkompanie ein Nachschublager eingerichtet hatte.
Der Rückweg verlief ereignislos, Sonnenschein und Regen wechselten sich ab, es gab reichlich Wild, so das sie zwei Tagesmärsche kein Hungermarsch wurde. Kurz vor dem Lager legten die Männer natürlich förmlich ihren weißen Wappenrock an, keine der Grenzerkompanien führte ihn mehr im Feld, viel zu gefährlich war die Aufmerksamkeit die er erregte, doch in den Stellungen konnten immer mal wieder Offiziere und Ritter herum laufen die sehr genau darauf achteten das jeder seinen Wappenrock mit dem goldenen Phönix trug.
Grathor hatte gerade noch verhindern können das die Falkenkompanie nach Kusar beordert wurde, er hatte lange mit seinem Hauptmann und einem Ritter aus Dalnoth zusammengesessen um die Wichtigkeit der Grenzerkompanien in den Tälern zu unterstreichen, er hielt nichts von diesem schlecht koordinierten Feldzug in Kusar, zu viele Männer der Nordmark waren dort gefallen.

Er nickte dem Posten am Tor still zu, dieser ließ den Veteranen mit einem Salut passieren, Grathor beachtete ihn kaum, ihm viel ein Bote aus dem Hasue Hohengrund auf, anscheinend wurde er bereits erwartet. Wenige Augenblicke später hatte er ein Schreieben in den Händen, er ging zu seinem Zelt und ließ sich müde davor auf den Boden gleiten., er blickte auf das Siegel... es war aus dem Hause Hohengrund.

Hochgeachteter Grathor Bärenschulter,

über Euer Ansinnen wurde in Abwesenheit Ser Danwyns entschieden, die Aufstockung der drei bestehenden Kompanien Grenzläufer wird genehmigt, allerdings werden Euch keine weiteren Rekruten aus der Mark entsand, diese werden an anderer Stelle benötigt. Das Ersuchen nach einer reinen Ausbildungskompanie wir abgelehnt, eine weitere Bindung von Offizieren und Ausbildern in den Tälern ist nicht im Sinne des Volkes und wird somit nicht entsprochen. Weiterhin empfehlen wir für eine korrekte Einhaltung des Melde- und Dienstweges derartige Vorschläge in Zukunft nur über den Kompaniehauptmann einzureichen.

Hochachtungsvoll i.A. Scriptor Rasmus


Grathor fluchte innerlich, wo sollte er jetzt neue Rekruten her bekommen, diese Bürokratenhengste machten einem das Leben manchmal wirklich zur Hölle.

Hast Du schon von Danwyn gehört? Larson, ein guter Armbrustschütze und langer Freund Grathors gesellte sich zu ihm, Grathor blickte ihn fragend an; Nein? Was soll denn mit ihm sein?

Im Versorgungszug von Vorgestern erzählt man sich es gäbe Zerwürfnisse innerhalb der Armee, anscheinend hat Danwyn alle Normarker Truppen zurück beordert.

Grathor wollte seinen Ohren nicht trauen, :Wie meinst Du das? Alle Truppen?

Larson nickte und fuhr fort:Es heißt es sei etwas vorgefallen, anscheinen ist Jarlborg nicht gefallen, daraufhin hat Danwyn unseren Männern den Rückzug befohlen.

Grathor schüttelte unmerklich den Kopf... DAS konnte nicht sein...
Zuletzt geändert von Florian am 10 Aug 2010, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 10 Aug 2010, 13:11


Am nächsten Morgen...

Wir haben beunruhigende Berichte erhalten, Grathor ich will eine verlässliche Bestätigung, einige Jäger teilten mir mit das es größere Truppenbewegungen im Norden geben soll, sie sprachen von mehreren Dutzend Mann. Wenn sie dort sind will ich es wissen, dann könnten Sie tatsächlich etwas größeres planen.

Der Hauptmann der Falkenkompanie blickte Grathor an und schien auf eine stille Genehmigung seines Befehls zu warten, Auch er wurde vor mehr als sechs Jahren durch Grathor ausgebildet und wusste das er seinem Instinkt vertrauen konnte. Grathor nickte.

Ihr habt Recht Hauptmann, doch lasst mich und meine Männer noch einen Tag ruhen, morgen könnten im nächsten Versorgungszug vielleicht schon neue Rekruten sein, ich hatte bereits vor einigen Wochen eine entsprechende Anforderung nach Rotbachtal versendet. Was ist übrigens dran an den Gerüchten?

Grathors Blick bohrte sich in den jüngeren Mann und er merkte das es ihm sehr unangenehm war das er danach fragte.

Danwyn ist auf dem Rückmarsch, er hat die gesamte Armee der Nordmark aus Kusar abgezogen, mehr weiß ich auch nicht... Sie sollten in etwa ein bis zwei Wochen in der Nordmark eintreffen, ich bin mir sicher das es dann eine offizielle Verlautbarung geben wird.

Grathor wusste das er nicht noch mehr erfahren würde und beließ es auch dabei, vielmehr musste er seinen Trupp zusammenstellen mit welchem er morgen früh aufbrechen würde. Er salutierte zackig und drehte sich um zu gehen.

Grathor... Danke...ohne Euch...

Schon gut, wir machen hier alle unseren Job und wir haben das selbe Ziel.

Grathor ging hinaus an die frische Luft und machte einen Spaziergang an der provisorischen Palisade entlang...

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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 12 Aug 2010, 11:38


Am Abend kam überraschend der nächste Versorgungszug im Lager an, mehr als ein Dutzend neuer Rekruten waren mit dabei, Grathor war etwas unsicher ob es die richtige Entscheidung war sie direkt nach Dolchtal zu entsenden, momentan waren sie hier in einer gesicherten Stellung, aber er wusste das dies in ein paar Tagen schon ganz anders aussehen konnte.

Larson trat an Grathor heran und übergab diesem einen Brief, anscheinend hatte sich einer der neuen Rekruten bereits besonders hervor getan.
Er sah auf das Siegel und brach es. Beim lesen befahl er Larson seinen letzten Trupp zusammen zu suchen, Ansgar, Wulfgar und Bertram würden nun zeigen müssen was sie gelernt hatten.

Wenige Augenblicke später waren die Rekruten angetreten und Grathor sprach zu Ihnen:

Ich bin Grathor Bärenschulter, Waibel der Grenzläufer und in den nächsten Monaten Euer Ausbilder.

Seine drei Gefährten nahmen hinter ihm Aufstellung, auch sie hatten diese Prozedur vor 3 Monaten mit gemacht und wussten was nun passiert. Larson grinste leicht, er mochte Grathors Art.

In den nächsten Monaten werdet Ihr sehen das Ihr nicht aus dem Holz geschnitzt seid aus dem Grenzer gemacht werden, ihr werdet Eure alten Stärken ausbauen und neue entdecken, ihr werdet fluchen und die Täler hassen lernen, Ihr werdet eins mit Ihnen, ihr werdet in Ihnen überleben, schlafen und essen. Ihr werdet bluten und Tränen vergießen bevor Ihr zu wahren Grenzern werdet. Denn das Holz aus dem wir sind wächst nicht in freier Natur, es wird von uns selbst gefertigt. Eure Ausbilder werden Euch in den nächtsten Tagen auf das Vorbereiten was Euch in den nächsten Monaten erwartet, ich werde in einer Woche wieder zurück sein und erwarte das dieser ganze Haufen hier gerade steht, seine Ausrüstung bezogen hat und bereit ist für das erste Feldtraining.

Ansgar und die anderen beiden "Alt"-Rekruten waren sichtlich überrascht als sie im Nachhinein als vollwertige Mitglieder der Falkenkompanie von Grathor vorgestellt wurden.
Und gleich die ersten Ausbilderaufgaben übertragen bekamen.

Grathor überlegte nach seiner Ansprache sehr genau und bat Larson ihn zu begleiten, er wollte wissen warum dieser Rogan ein Empfehlungsschreiben eines Adeligen für die Grenzer bekommen hatte, er wollte ihn testen....

Kurze Zeit später trat Rogan in Grathors Zelt ein, Grathor saß auf einem Stuhl hinter einem kleinen Tisch, Larson saß daneben auf einem Bett und blickte Rogan erwartungsvoll an.

Grathor erhob sich und streckte seine hand zum Gruße über den Tisch,

Du bist also Rogan, Ser Berchtolt hat Euch für Euer Handwerk als Waffenknecht gelobt, sag mir bitte warum er glaubt das Du ein Grenzer werden könntest?

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Rogan
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Re: Die Täler

Beitrag von Rogan » 16 Aug 2010, 12:33


Rogan ergreift Grathors Hand und verbeugt sich.

Habt Dank, dass Ihr mich empfangt.
Während des letzten Feldzuges an der Seite meines Herren Ser Berchtolt glaubte ich während einiger Kämpfe feststellen zu können, dass reine Schlachtreihen mitunter sehr starr und unbeweglich sind, die Schwäche des Gegners nicht oder nur gering zu eigenem Vorteil nutzen. Ich konnte beobachten, dass gerade die Flanken des Gegners oftmals nur eine oder zwei Reihen tief sind. Es ist während eines Kampfes vorgekommen, dass ich von meinem Trupp getrennt wurde, da ich meinen Herren nach einem Treffer eines Pfeiles aus den Reihen des Kampfes zum Heiler bringen musste.
Zurück am Ort des Kampfes suchte ich mir einen Platz an der Seite der Schlachtreihen, da ich meinen Trupp nicht mehr sehen konnte. Dort konnte ich dann mit einigen mir nahe stehenden Kämpfern, es waren 3 oder 4 so ich mich recht erinnere, die linke Flanke des Gegners fast zum Einbrechen bringen. Wir sorgten für so viel Aufruhr in den feindlichen Reihen, dass ein halbes Durcheinander dort herrschte. Wir stürmten auf diese zu, schlugen hart mit den Äxten nach ihnen, zogen uns kurz darauf wieder zurück, um ein paar Meter weiter erneut zuzuschlagen. Auf diese Weise hielten wir mit wenigen Mann in der Zahl deutlich mehr Feinde davon ab, effektiv in die Kämpfe einzugreifen.
So sprach ich meinen Herren an diesem Abend nach dem Kampf an, ob er mir gewähren möge, mit 4-5 Mann zu versuchen, einen Durchbruch zu erreichen, wenn eine Möglichkeit sich in einer nächsten Schlacht auftun würde.
Ser Berchtolt sprach mir sein Verständnis aus, sogleich er mir aber auch deutlich klarmachte, dass er es aufgrund seines Standes mir nicht erlauben könnte, wie ein Wilder zu kämpfen. Er bat mich, diesen Feldzug abzuwarten, er hätte eine Idee, wie ich meinem Drang nachkommen könnte.
Auf dem Rückzug erzählte er mir dann von den Grenzläufern, welche die Täler bewachen und im Kampf in vielfältiger Weise ausgebildet sind. Dass diese schnelle und effektive Einheiten darstellen.
Dies weckte meine Aufmerksamkeit.
Sodann schickte er mich hierhin zu Euch, da er vernommen hatte, dass Ihr nach Rekruten sucht.
Nun, ich bin hier, kann Euch sagen, dass ich im Kampf mit der Axt, dem Schwert und dem Schild recht gut ausgebildet bin. Auch Dolche kann ich recht treffsicher in meinem Feind unterbringen.
Was ich jedoch bisher nicht lernen konnte, ist, zu schleichen, Fallen zu stellen, in kleinen Trupps Gegner zu überrennen, mit der Armbrust umzugehen, in freier Bahn ohne Versorgung zu überleben, ohne Waffen den Gegner zu überwältigen, Schwächen des Gegner zu erkennen und zu nutzen.
Dies erhoffe ich hier von Euch und Euren Ausbildern erlernen zu können, dass ich meine ganze Kraft und mein bisheriges und hoffentlich zukünftiges Geschick einsetzen kann, den Feind zu besiegen.
Daher bitte ich Euch, nehmt mich auf und bildet mich aus.
Uns die Ehre,
Tod dem Feind!

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Florian
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Re: Die Täler

Beitrag von Florian » 16 Aug 2010, 14:16


Grathor lächelte leicht:
In der jetztigen Situatuion müsste ich ein Narr sein Euer Gesuch abzulehnen, ich bin überrascht das ihr anscheinend schon ein guter Kämpfer seid und gleichzeitig über Eure Schwächen redet... Das zeugt von innerer Größe und die brauchen wir hier draussen.
Macht Euch bereit Ihr werdet mit Larsson und mir morgen früh im Morgengrauen aufbrechen, wir gehen nach Norden, in Klingental soll es feindliche Aktivitäten geben, es sollte ein 2-3 Tagesmarsch werden, in welchem Ihr die Grundlagen der Täler erlernen werdet.

Eine Regel merkst Du Dir aber von Anfang an: Wir sind keine Helden, wir tun hier unsere Pflicht und das Gewissenhaft. Keiner von uns wird leichtfertig sein Leben weg werfen, Selbstmordaktionen durchführen oder ungefragt auf eigene Faust handeln. Hast Du das verstanden?


Rogan nickte und Grathor fuh fort:

Die Grenzer sind die einzige Linie zwischen dem Feind und Bal Kerath und der übrigen Mark, wenn wir versagen ist das Herzland offen! Das darf nicht passieren, wir haben einen entscheidenen Vorteil, der Feind kann immer nur in kleinen Trupps vorrücken, die Pässe zwischen den Tälern sind nur im Sommer und dann auch nur für leichtes Gerät passierbar, im Winter vermeiden selbst wir Grenzer den Marsch zwischen den Tälern, es ist zwar möglich aber sehr gefährlich. Unsere drei Kompanien sind unterschiedlich aufgestellt, wir als Falken sind die Augen und Ohren der Grenzer, wir klären auf und kämpfen dort wo der Feind uns nicht vermutet, wir weichen allen größeren Truppenbewegungen aus und schlagen nur dann zu wenn wir siegen können, die Nachschublinien sind dabei häufig unser Primärziel. Überraschung und gute Planung sind der beste Weg um den Feind in die Irre zu führen und irgendwann die Täler frei zu bekommen.

Grathor machte eine kurze Pause...

Und morgen geht es für uns drei los, bist Du bereit oder hast Du noch Fragen?

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Re: Die Täler

Beitrag von Rogan » 17 Aug 2010, 00:45


Rogan schüttlet den Kopf.

Ich bin ich sehr gespannt, was mich morgen erwarten wird.
Eine Frage hab ich da noch, was muss ich an Ausrüstung packen und mitnehmen?
Uns die Ehre,
Tod dem Feind!

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