Grenzgefechte

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Bastian
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Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 08 Jul 2010, 15:14


Irgendwo in den südlichen Tälern

Sirtuk verfluchte seine Sippenführer welche ihn und noch sechs weitere Aradir in diese Berge geschickt hatten. Fast zwei Wochen suchten sie sich schon einen Weg durch die unzugänglichen Pässe und Täler des Teils der Dornen der nach Kargath führte. Sie waren alle mit ihrem wichtigsten Besitz aufgebrochen, stolzen Aradirrössern, doch nur noch eins von diesen und ein alter Esel waren noch übrig. Die anderen treuen Tiere waren entweder tot oder sie mußten sie zurücklassen da für manche der Weg nicht zu bewältigen war, zu steil und uneben waren die schmalen Pfade.
Ihm stiegen die Tränen in die Augen als er daran dachte, wie er seinem eigenen Pferd, Wijat, den Gnadenstoss geben musste da es sich das bein gebrochen hatte.
Wütend blinzelte er die Tränen weg und konzentrierte sich darauf die Füße sicher zu setzen bevor es ihm erging wie Lagrin, der nur einen Moment nicht aufgepaßt hatte und prompt mehrere Dutzend Meter gestürzt war. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, die Leiche zu bergen.
Wieder stieg die Wut in ihm auf. Wieso schickte man sie eigentlich hierhin? Hatten sie auf den Ebenen nicht genug Land für alle Stämme? Konnte das legendäre Gold und der kargathiansische Stahl es wert sein soviele Aradir auszuschicken in den Kampf gegen die weißgerobten? Oder war es nur der Wille der schwarzen Soldaten aus der dunklen Stadt im Osten der ihre Sippenführer antrieb?
Sirtuk seufzte. Wenn sie erstmal diese Berge hinter sich hatten, würden das Land besser werden, es würde genug Korn geben, neue Pferde.
Er lächelte als der Bolzen seinen Lederhelm durchschlug.



Ragnars Bolzen war perfekt gezielt und tötete den ersten der Wyldlinge. Auch die Bolzen der anderen fanden ihre Ziele. Zwei weitere Wyldlinge gingen zu Boden und ein dritter wurde von dem Pferd dass die sechs Wyldlinge mit sich führten, den Steilhang runtergerissen.
Ragnar griff sich seine Axt und stürzte sich mit den anderen drei Grenzern auf die beiden übrigen welche trotzig ihre Krummschwerter zogen, doch gegen vier kampferfahrene Grenzläufer blieben sie chancenlos.
Paido, der Waibel ihres Trupps, murmelte ein leises Gebet um die Toten sicher zu geleiten.
>>Wir werfen die Leichen den Abhang runter, wir haben weder Zeit sie zu begraben oder zu verbrennen. wir müssen uns beeilen und schnell nach Rotbachtal zurück.<<
Paido hatte Recht, dachte Ragnar während er den Mann den Hang herunterrollte den er als ersten erschossen hatte. Dies war die dritte Wyldlingsgruppe in der letzten Woche, der sie aufgelauert hatten.
>>Du hast Recht, soviele von denen sind sicher nicht zufällig hier. Der Hauptmann muß Bescheid wissen und Nachricht nach Bal Kherat schicken.<<
Er fischte einen Apfel aus seiner Tasche, der nach Tristanprotokoll zur Standardausrüstung gehörte.
Logrin versuchte vergeblich den Esel zu packen, doch Ragnar lockte ihn mit seinem Apfel. Wenn sie auch Meister der Pferde waren, so hatten die Wyldlinge dem armen Grautier doch ganz schön zugesetzt.
Es schnupperte erst mißtrauisch an dem schrumpeligen Apfel, doch biss dann hinein und Logrin schaffte es das Zaumzeug zu packen.
Paido rümpfte die Nase.
>>Laßt den Esel hier, er wird uns nur aufhalten.<<
>>Er wird hier verrecken, wenn wir ihn hierlassen, außerdem
kann er uns helfen die Armbrüste und Schilde zu tragen.<<
>>Na gut, aber beeilt euch.<<
Den Esel im Schlepptau machten sich die Vier auf den Weg nach Rotbachtal.
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 17 Jul 2010, 14:25


Im Thronsaal von Bal Kherat

Tjolstin, Hauptmann der Hausgarde des Hauses Kherat schritt die steinernen OPlatten des Thronsaals entlang. Das Feuer von Fackeln warf düstere Schatten an diesen Ort, den nur wenige Fenster weit oben nahe des Daches ließen ein wenig natürliches Licht herein. Dieser Ort schüchterte ein. Massive Pfeiler stürtzen das Dach und die Wände waren geschmückt mit Wandbehängen, welche die glorreiche und kriegerische Vergangenheit des Hauses Kherat durch die Zeiten hindurch beschrieben und drei Statuen, zwei aus Stein eine aus Bronze, bildeten die Gründervater des Hauses nach und Tafeln an ihren Sockeln erzählten ihre Geschichte.
Am Ende der Halle stand das Podest auf dem der Thron des hohen Herrn von Kherat stand, und am Boden ein großer Tisch auf dem eine Karte der östlichen Nordmark ausgebreitet war. Kleine Fahnen und Holzstücke markierten die Positionen der nordmärkischen Truppen. Der Baron und seine Berater und Militärs berieten sich hitzig über dei Schritte die man zu tun hatte den wilde Menschnstämme aus den Steppen des Ostens schienen wie Fliegen über die Berge in die Nordmark zu strömen. Und egal wieviele die Grenzläufer in denn Tälern töteten schienen noch mehr nachzurücken.
Tjolstin baute sich hinter dem Baron auf und wartete bis dieser sich ihm zu wendete.
>>Sprecht Hauptmann, weitere schlechte Nachrichten?<<
>>Ich fürchte ja, Herr. Ein weiterer Brief aus den Tälern. Ich fürchte euch mitteilen zu müssen, das die Grenzläufer nicht mehr bis nach Gansfurt kommen, der Feind schient die Wege versperrt zu haben.<<
Der Baron schaute auf den Tisch und wandte sich an seine Berater.
>>Wie viele Männer haben wir bereits in die südlichen Täler geschickt?<<
>>Fast zweihundertfünzig Herr.<< antwortete Waibel Randulf. >>Uns verbleiben noch fast 1200 Mann in Bal Kherat und 350 in den nördlichen Tälern. Der Graf hat Verstärkung versprochen doch es dauert noch mindestens zwei Wochen bis diese ausgehoben, gesammelt und marschbereit sind. Sie werden nicht vor anderthalb Monaten hier sein, unsere eigenen Vasallen werden noch zwei Wochen brauchen.<<
>>Gut entsendet dreihundert Mann nach Süden, und holt 150 aus dem Norden nach hier.<<
>>Mein Herr das lässt den Norden fast ungedeckt und schwächt uns auch hier.<< warf Landsverweser Kallen von Hortstein ein.
>>Mag sein aber wir werden nicht zulassen das die Täler fallen, wir hier in Kherat werden uns auf die Stärke unserer Mauern verlassen und wir werden Nachricht nach Geißtal schicken das sie ihre Nordgrenze verteidigen müssen.<<
Tjolstin verbeugte sich. >> Ich werde die Befehle vorbereiten, Herr.<<
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 19 Aug 2010, 23:10


Ein Wachfort, nahe Bal Kherat

Jargrimm lehnte sich gähnend an einen der Holzpfeiler des Turms des kleinen, steinernen Kastells und begann zu träumen. Seine Gedanken wanderten nach Hause an die kleine Hütte im Ostviertel Bal Kherats, an seine Frau Sigrid und seine kleine Tochter Endlinn. Er konnte fast die Wärme des alten Holzofen fühlen, der zwar ordentlich rußte, wenn man nicht grad Holzkohle zum heizen hatte, aber auch im Winter die Wohnstube behaglich erwärmte. Er erinnerte sich an das Klirren der Töpfe wenn Sigrid am Herd hantierte und das Wasser leif in seinem Mund zusammen wenn er an ihren Hammelbraten dachte.
Hach, süße Sigrid. Braunes, langes Haar, mit einer Strähne die ihr immer neckisch in die Stirn fiel, wohlgerundet mit breiten Hüften die sichre noch vielen Kinder das Leben scheneken würden, nicht nur der kleinen Endlinn, zwei Jahre gerade alt und für Jargrimm das kostbarste auf der Welt. Mit solch wohligen Gedanken, versuchte er sich noch tiefer ins seinen Wollmantel zu wickeln und weiter von zu Hause träumen, doch ein Kratzen ließ ihn aufmerken, so leise dass er es über dem Ruaschen des Windes fast nicht vernommen hätte. Er ging zur Brüstung um nach dem Tier zu schauen dass sich wohl bis zum Fuss der Mauer getraut hatte, Schutz vor dem schneidenden Wind zu finden.
Eisiger Schrecken durchfuhr ihn als er hinabblickte und in die blutunterlaufenen Augen eines Wyldlings blickte, der geschickt die Risse und Lücken in den Stinquadern nutzend sich an der Mauer nach oben arbeitete.
Panisch wich Jargrimm zurück und versuchte gleichzeitig nach Hilfe zu schreien als auch sein Schwert zu ziehen, doch statt eines kraftvollen Rufes kam nur ein Krächzen über seine Lippen und seine Hände, nass vor Angstschweiß, verhederten sich im Mantel. Schon hatte der Wylde die Mauer erklommen und schwang ein Bein über die Brüstung, als Jargrimm endlich seine Stimme wiederfand und sich seine Hände um den Griff der breiten Klinge schloßen. Ein einziger Alarmruf gellte über den Hof des Forts, dann traf ein Messer Jargrimms Brust. Die kurze Klinge drang nicht durch sein Kettenhemd, doch er wich instinktiv zurück, wobei seine Füße über den Holzeimer stolperten, in dem Wasser für die Wachen war.
Er riß das breite Schwert nach vorn und fast hätte er sein Gleichgewicht wiedergefunden, doch der Wyldling schnellte nach vorn und gab ihm einen Stoß, so dass er rücklings über die Brüstung des Turms stürzte, dem inneren Hof der Feste entgegen.
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 23 Aug 2010, 23:27


Der Aufprall presste Jargrimm die Luft aus den Lungen und ließ seine Kiefer hart aufeinanderschlagen. Er spürte wie ein Zahn abbrach. Benommen lag er da und wunderte sich das er kaum Schmerzen fühlte. Die Geräusche um ihn herum begannen langsam wieder in sein Bewußtsein zu drängen. Er hörte das Klirren von Rüstungen und Waffen. Das laute Gebrülle der Nordmärkischen Kämpen und das heisere Bellen der Wyldlingssprache.
Er versuchte sich zu bewegen und wunderte sich das der Boden so weich war und wie er sich nach einem solchen Sturz überhaupt noch Rühren konnte.
Der Geruch nach vergammeltem Stroh, drang ihm in die Nase: Vergammeltes Stroh? Jargrimm zwang sich die Augen zu öffenen und starrte auf seinen zerschmetterten Körper. Doch da war nichts. Der Karren mit dem abgedeckten Stroh des alten Stalles hatte direkt hinter dem Turm gestanden und seinen Aufprall abgefangen. Trotzdem war der Schlag hart gewesen und Jargrimm mußte kämpfen um aufstehen zu können. Er spuckte das Blut aus und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.
Auf den Wehrgängen wurde gekämpft doch hatten die Wyldlinge auf allen Mauern Fuß gefasst und die Nordmarker kämpften verzweifelt darum die Aufgänge zu halten. Rüstung und stählerne Waffen waren ihr größter Vorteil, doch der Feind hatte sie überrascht und die wenigsten waren voll gerüstet. Überrascht weil er, Jargrimm, unaufmerksam gewesen war.
Haß fiel wie eine rote Wolke über seine Gedanken. Haß auf sich selbst und auf den Feind der in immer größerer Anzahl über die Mauern kam.
Einen Schlachtruf auf den Lippen rutschte Jargrimm vom Karren herab und zur nächsten Treppe.
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 28 Aug 2010, 22:27


Der Kampf hatte einige Zeit gewütet. Die Nordmarker Kämpen hatte tapfer gekämpft und dem Feind einen hohen Blutzoll abgerungen, doch waren soviele nachgedrungen, das sie schließlich die Aufgänge aufgeben mußten, die Mauern waren von Anfang an nicht zu halten gewesen. Laut hatte der Hauptmann den Befehl über den Hof gebrüllt, sich zum Wachhaus zurückzuziehen, dme am besten zu verteidigenden Gebäude in der kleinen Feste. Der Rückzug war katastrophal, ungeordnet und hektisch. Wahrscheinlich waren bei Rückzug ebenso viele Männer gestorben wie in den Kämpfen zuvor. Jargrimm war so verbissen gewesen seine Scharte auszuwetzen, das er seinen Kampf er spät abbrach, und es fast nicht zurückgeschafft hatte, bevor Waibel Skafloc die schwere eisenverstärkte Türe Schloss und zwei Soldaten den Riegel vorschoben.
Erst dann sahen wie wenige es geschafft hatte. Von den einstmals fünundzwanzig Mann, war hatte sich nur ein Dutzend gerettet, darunter ein Schwerverletter und keiner der nicht ohne Verletzungen gewesen wäre.
Wenigstens konnten sie jetzt kurz ruhen. Das Wachhaus lag direkt an der Westmauer, ohne Fenster im Untergeschoss und mit nur kleinen Schießscharten im oberen. Ein Wasserfass stand in der Ecke und mühselig schleppten sich die Soldaten einzeln dorthin um etwas zutrinken. Es war beängstigend still. Die Soldaten waren zu erschöpft um zu reden und auch die Wyldlinge draussen schienen innegehalten zu haben. Jargrimm dämmerte schnell weg, als die Anspannung aus ihm wich, die ihn trotz der Schmerzen des Sturz und der Schnittverletzungen auf den Beinen gehalten hatte.
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 26 Sep 2010, 16:30


Im Thronsaal Bal Kherats

Tjolstin hatte schwere Ringe unter den Augen. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen. Ständig wurden die Truppen gedrillt, neue Nachrichten die von den Vorposten und den Grenzern kamen auf den Karten im Thronsaal eingetragen werden und unablässig dröhnten die Hämmer der Schmiede, sogar hier im Thronsaal konnte man sie hören.
Er rieb sich die Augen und nahm ein kleines rot-grünes Fähnchen von der Karte. Vorgestern war ein weiteres Wachfort überrannt worden, nur drei Tagesmärsche von Bal Kherat entfernt. Zwar wussten sie jetzt wo der Feind war, doch hatten sie nicht die Truppen um ihn anzugehen. Sie würden in Bal Kherat warten müssen und auf die Mauern der Festungsstadt bauen müssen.
Die Männer von Haus Serian waren bereits eingetroffen, auch aus Ruanon. Strietforst hatte seine Truppen in den Norden der Täler geschickt um den Feind daran zu hindern die Stadt umgehen zu können. Noch warteten sie auf die Greuelfurter, die Eschwalder waren bereti auf dem Weg wie Boten berichteten, ebenso die Hihengrunder auch wenn ihr Weg noch weit war.
Baron Kherat trat an den Tisch.
>> Die Männer aus Brandstedt sind eingetroffen, wo setzen wir sie ein?<<
>>Herr, es ist leichte Reiterei, sie können uns bei der Stadtverteidigung nur begrenzt hilfreich sein.<<
>>Gut, dann werden sie die Evakuierung der Frauen und Kinder bewachen. Lasst sie ruhen und bereitet alles vor.<<
>>Jawohl Herr. << Ein Junker eilte los den Befehl zu überbringen.
Baron Kherat sah auch nicht besser aus als Tjolstin.
>>Herr ihr solltet euch ausruhen, ihr seid uns nicht von nützen wenn ihr vor Müdigkeit kaum stehen könnt wenn der Feind eintrifft.<<
Der Baron grinste.
>>Das mag sein, doch das gleiche gilt für euch. Nehmt dies als Befehl! Wegtreten.<<
Tjolstin verneigte sich und zog sich zurück.
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 03 Okt 2010, 00:31


Achtung; Bal Kherat wird ab sofort in Torgar unbenannt


Vor Torgar
Worun betrachtete die Mauern der Festung aus der Deckung eines dichten Gebüschs, welches sich an den Boden klammerte. Tag um Tag waren sie durch die unwirtlichen Berge geklettert, nicht wenige waren ob eines unachtsamen Schrittes in den Abgrund gestürzt, wilde Tiere hatten sie angefallen, doch nun waren sie da wo die Kriegsherren sie haben wollten jenseits der grausamen Felsspitzen die mächtige Feste im Sicht von welcher die vermaledeiten Feinde ihre Patrouillen schickten und bereits soviele seiner Stammesangehörigen erschlagen hatten.
Mit Blut würden die rot-günen zahlen müssen, ihr Gold und ihr Stahl würde Sirtuk gehören und der Weg in die fruchtbaren Ebenen würde für die Dahir offenstehen, raus aus den eisigen Öden des Nordens und den sumpfigen Landstrichen im Osten.
Noch waren es nur wenige, die sich sammelten, doch mit jedem Tag strömten mehr Wyldlinge aus den Bergen, schon bald würden sie die Festung angehen, wenn erstmal die Maultiertrecks ankamen, mit dem Materiel für Leitern, großen Schilden, Rammböcken und vielleicht sogar für Katapulte wie sie die dunklen Kreaturen im Süden den Kreigsheren gezeit hatten, als sie sie für ihren Zweck gewonnen hatten.
Sirtuk war dmals im dunklen, rauchigen Großzelt gewesen als das Bündnis besiegelt worden war.
Und jetzt war er hier.
Etwas regte sich an der Feste. Das südliche Tor öffnete sich und Reiter ritten heraus, ein rot- weißes Banner zierte ihre Schilde und wappen über dem grün-rot ihrer Kleidung. Dann folgten Wagen und Menschen zu Fuß, Die Wagen schienen schwer bepackt, doch an den Menschen erkannte Sirtuk nicht die Wappen von Soldaten, auch schien es ihm als wären manche Kinder, wenn die Entfernung ihn auch täuschen konnte.
Sie verlassen die Stadt, welch' gute Gelegenheit endlich wieder etwas Beute zu bekommen, außerdem würde es den Mut der Dahir stärken, und von den Gerüchten über böse Bergeister ablenken welche wie Schatten in den Bergen hausen und jeden erschlagen der es wagt seine Füße in ihr Reich zu setzen.
Schnell machte sich Worun auf den Weg zu den anderen, bald würden sie wieder besser speisen und aus den Schädeln der Gefallenen ihren Wein saufen.
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Stefan Roki
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Stefan Roki » 10 Nov 2010, 11:46


Derzeit in Strietforst

Im fahlen und kühlen Grau des Morgen verlassen zwei Dutzend axtbewehrte Waidmanen mit einem kleinen Tross, die Burg Strietforst. Das Wenige, was gesprochen wird, ist die Order von Gernod von Strietforst. Die Waidmanen, die besten Axtschwinger der Nordmark, sollen die Wege östlich von Torgar, das Umland und die Bevölkerung schützen. Wahrscheinlich auch, damit der Feind nicht noch näher nach Strietforst ausschwenkt. Der Tross berichtet von Gerüchten in der Burg Strietforst, nach denen Sir Gernod plant, Dämme nahe der Verschmelzung zu errichten. Damit könnte er die Flussstände regulieren und bei Gefahr anheben, um die Flüsse unpässlich zu machen. Angeblich soll er auch bereits nach Baumeistern ausgerufen haben.

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Bastian
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 15 Dez 2010, 22:42


Auf dem Weg nach Eschwald
vor wenigen Wochen

Der Zug aus Reitern und Wagen, kommt eher schlecht als Recht voran, die Wege sind schlammig und ziehen sich in Kurven durch das hügelige Land, nur zwei Tagesmärsche von Torgar entfernt. Die Flüchtlinge kauern sich in ihren Wagen zusammen und die eigentlich hell strahlenden Banner der Männer aus Brandstedt sind stumpf durch den Regen und den Schlamm der Straße. Nicht selten mischt sich auch schon Schnee in den Regen und friert Mensch und Tier bis auf die Knochen durch.
Späher reiten voraus und erkunden die Wege, den noch war man nicht aus dem Gebiet heraus in welchem man mit Angriffen von Dahirplünderern rechnen muss. An einem kleinen Wäldchen hält der Spähertrupp an und macht sich bereit die dunklen Stämme näher zu betrachten als Pfeile aus dem Unterholz hervorschiessen. Nur wenige Augenblicke später brechen Dahir aus dem Gehölz hervor wie Ameisen in deren Bau man stochert. Der Spähtrupp wendet seine Pferde und versucht zum Zug zu kommen, doch weitere Pfeile strecken sie nieder. Ein einzelner der Brandstedter Jäger jedoch stößt einen gellenden Alarmruf mit seinem Horn aus bevor eine gekrümmte Klinge der Wylden seinem viel zu kurzen Leben ein Ende macht. Doch es reicht. Die übrigen Reiter sammeln sich um den Feind von den Wagen fernzuhalten, und die Flüchtlinge spannen Bögen und hoben ihre Mistgabeln und Flegel, bereit ihr Leben teuer zu verkaufen. Ein kurzer, aber brutaler Kampf entbrannte. Die Reiter aus Brandstedt sind weniger als die Dahir, doch erfahren im Kampf vom Pferde aus, ihre Pfeile fanden sicher ihre Ziele. Doch die Hügel zu Seiten des Pfades schränken ihre Bewegung ein und als die Dahir sie erreichten kam es zum blutigen Nahkampf. Die Männer tuen ihr Bestes, doch einige Wylde brechen durch. Drei tapfere Männer, Soldaten aus Torgar, stellen sich dem Feind kurz bevor er die Unschuldigen in ihren Ochsenkarren erreicht. Entgegen jeder Wahrscheinlichkeit kämpfen diese drei Helden gegen fast zwanzig der Dahir und der Mut der Verzweifelten gibt ihnen die Kraft sie zurückzuhalten bis die Verbliebenen Brandstedter Reiter den Kampf für sich entschieden haben und den Feind unter den Hufen ihrer Pferde zerschmettert und zur Flucht gezwungen haben.
Man kann keine Zeit verschwenden und so legt man die Gefallenen auf den kleinen Hügel nördlich ohne sie begraben zu können und ohne Möglichkeit im Regen ein Feuer entzünden zu können. Nur einige Steine schnell aufgehäuft sollen die Wölfe zurückhalten bis schon bald der Schnee sein weißes Leichentuch über die Gefallenen webt. Die Leichen der Dahir läßt man liegen.

Zwei Stunden später
Jorgen erwacht aus der Ohnmacht die ihm der Schlag des Wyldlings eingebracht hatte, Blut hat sein rechtes Auge verkrustet und wahrscheinlich ist es dieser grausame Anblick der die anderen dazu gebracht hat ihn hier zwischen den Leichen liegen zu lassen. Heftige Übelkeit läßt ihn erbrechen als er sich aufzurichten versucht und die Toten um ihn herum erblickt. Keine Wagen sind zu sehen und die Leichen erschlagener Dahir liegen verteilt über den Weg. Um ihn herum liegen die erschlagenen Männer aus Brandstedt und Torger welche so tapfer ihr Leben zur Verteidigung der Flüchtlinge gegeben haben. Plötzlich läßt eine Bewegung Jorgen herumfahren, ein Mensch schleicht durch die Reihen der Gefallenen und durchsucht sie. Nein es sind drei, vier, ein ganzes Dutzend. Ein Knacken hinter ihm läßt Jorgen herumfahren.
Er blickt in leere Augenhöhlen, Getrocknetes Blut durch den Regen aufgeweicht, bildet obszöne Tränen auf den Wangen des Mannes im Wappenrock eine Grenzers.
Das letzte was Jorgen in seinem Leben hört ist eine heisere Stimme. >>Ein weiterer Soldat für den Meister.<<
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Re: Grenzgefechte

Beitrag von Bastian » 18 Nov 2011, 15:24


Es war eine kühle Nacht, aber frisch und klar. Das Glück begünstigte den Heereszug Danwyns und gab ihnen dieses Wetter für den Marsch so dass sie guten Boden wettmachten. Nicht dass der Feind nicht schon genug Zeit gehabt hätte, um fast ganz Torgar einzunehmen.

Der Herr von Hohengrund trieb sie in gewohnter Manier zu einem Gewaltmarsch erster Güte, doch gab es kein Klagen unter den Märkischen. In iher stoischen Eigenart unterschieden sich die zurückgekehrten Krieger kein bisschen von den mannigfaltigen Bannern, die sich nun um den Träger von Ross und Turm scharten.

Es wurden jeden Tag mehr, doch den Berichten zufolge waren sie den Dahir noch immer unterlegen. Doch das spornte die versammelten Herrschaften im Ratszelt nur noch mehr an.

Sie erhoben sich vor Sonnenaufgang und ritten oder marschierten den Tag durch, nur von kurzen Rasten für Speise und Notdurft unterbrochen. So sahen die Ritter und Barone die sich eingefunden hatten recht wüst und übernächtigt im Kerzenlicht der Laternen aus, aber ihnen allen war der unbändige Kampfeswille und Streitlust deutlich anzusehen.

>>Wir können es uns nicht leisten die Männer erschöpft zur Schlacht zu führen.<< sprach Danwyn in gelassenem Ton >> Wenn unsere Reihen vor den Mauern Torgars aufgerieben werden, dann nutzt das weder den lebenden noch den gefallenen Verteidigern.<<

Damit beantwortete er die aufbrausende Forderung eines Ritters, nach noch mehr Eile, einem Nachtmarsch sogar.

Viele der Versammelten waren dem angehenden Herrn der Mark noch fremd, und es war Krieg, also ließ er ihnen vieles gewähren, was sie im Rate sprachen, da sie auch ihn noch nicht kannten aber das sollte sich bald ändern.

Vor ihnen ausgebreitet waren Pläne des bevorstehenden Weges, sowie eine schwere Karte in Leder mit dem Bildnis der Mauern von Torgar, mit kunstvoll verzierten Figuren besetzt, welche einem Schachspiel entstammen, das der Baron von Brandstedt Danwyn geschenkt hatte bei seiner Einkehr in die Stadt. Der Baron wäre sicher entzückt über dessen Verwendung.

Die weißen Figuren stellten die Verteidiger dar, die schwarzen deuteten Viertel an, die den neuesten Meldungen der Späher nach bereits besetzt waren. Allzu viel schwarz war auf der Karte aufgestellt.

Man beriet sich über die Neuigkeiten und ordnete die versammelten Streitkräfte so, dass sie bei der Ankunft möglichst schnell zuschlagen konnten. Dabei geriet die Frage wer den ersten Streich gegen die Dahir mit der Vorhut führen würde zum dicksten Zankapfel. Jeder Edelmann mit einem Wappen auf Brust und Mantel wollte der erste sein um das Schwert gegen den Feind zu führen, und doch waren alle die jetzt die feurigsten Reden schwangen erst aufgetreten als Danwyns Banner auf dem Weg gen Torgar in Sicht kamen und der Herold zum Kampfe aufrief.

Die wahren Helden saßen längst auf den blutigen Zinnen der Feste und des Arbeiterviertels im Südwesten Torgars, ein buntes Gemisch der Tapferen, rechtzeitig entsandt von ihren Baronien und doch zahlenmäßig weit unterlegen, ausgehungert und dem Tode nahe. Doch nicht nahe genug um die Waffen zu strecken.

Bei der berichteten Übermacht und dem Kriegswerkzeug das die Dahir unerwarteterweise aufboten, hätte die Stadt schon vor einem Mondwandel fallen müssen und doch hielten in ihrem Herzen die Verteidiger trotzig aus. Es durfte nicht vergebens sein.

Torgar war eine der wehrhaftesten Städte der Mark, sie durfte nicht verloren gehen.
Seine Mauern drohten nun auch für den Entsatz zur tödlichen Hürde zu werden. Denn nur noch ein Keil im Südwesten hielt die märkischen Banner erhoben und seine Tore standen unter arger Belagerung.

Ein allzu großer Teil der Stadt war in der Hand des Feindes und so hatten die Dahir immer die Möglichkeit die eigenen Kräfte in der Stadt zu verschanzen, waren womöglich längst im Begriff das zu tun. Diese Gefahr musste vereitelt werden, ein langer und blutiger Kampf Haus um Haus würde zu viele Leben kosten. Doch noch war nicht klar wie genau es möglich sein würde.

Die Frage der Vorhut wurde auf den nächsten Abend verlegt und Danwyn empfahl den Adligen, die wenigen Stunden Schlaf zu finden die sie noch vom Sonnenaufgang trennten.
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