Derzeit in Arsblick

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Tankred
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Re: Derzeit in Arsblick

Beitrag von Tankred » 27 Feb 2011, 04:48


Warmes Blut floß über seine Hände.
Noch einmal stach er zu und legte sein gesamtes Gewicht in den Stoß. Der Dolch drang tief, direkt durch die Kehle in den Brustkorb.
Tankred spürte, wie seine Hände mitsamt der Waffe durch die brechenden Rippen tief in Herz und Lunge stießen.
Ein heiseres Gurgeln zeugte von seinem Erfolg. Dieser Mann würde nie wieder einen Streich gegen seinen Herren ausführen.
Schnell sah er sich um.
Der Rest seines Trupps war ebenfalls mit den anderen Pionieren fertig geworden. Heiß dampfte das Blut fremder Männer von ihren Händen und Gewändern.
Ein schwer Verwundeter, mit zerfetztem Kehlkopf versuchte vor seinen Peinigern zu entfliehen. Der Blutverlust ließ ihn immer langsamer kriechen. Er würde keine hundert Herzschläge überleben. Trotzdem verweigerten die Soldaten ihm den Gnadenstoß.
Es gab noch viel zu töten diese Nacht. Heute würden sie keinerlei Gnade zeigen.
Still schlichen sie weiter die Palisade entlang.
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Tankred
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Re: Derzeit in Arsblick

Beitrag von Tankred » 27 Feb 2011, 14:30


>> Auf berechtigte Bitte der Falkenstein-SL werde ich die Story erst einmal ruhen lassen, bzw. nicht ohne vorherige Absprache massenweise Leute umbringen. :innocent: <<
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Tankred
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Re: Derzeit in Arsblick

Beitrag von Tankred » 27 Feb 2011, 22:57


Tankred stapfte durch den Schlamm, der die Wege Aarsblicks knöchelhoch bedeckte.
Den ganzen Tag über war Regen gefallen und hatte alles, was nicht gepflastert oder bündelweise mit Stroh bedeckt war, in eine einzige Schlammgrube verwandelt.
Müde ging er die kurzen Wege Aarsblicks entlang. zahlreiche Hütten waren zerstört. Geschwärzte und verkohlte Balken ragten aus den Trümmern heraus.
Die Bewohner Aarsblicks ließen die Köpfe hängen. Kein Lachen erscholl, nur sorgenvolle Gesichter waren zu sehen.
Dabei war die Belagerung noch gar nicht angebrochen. Der Feind hielt sich noch von der Stadt fern und hatte den Ring nicht direkt geschlossen. Trotzdem waren sie schon mutlos.

Er ging die Palisade am Nordtor hinauf und versuchte einen Blick auf die Gegner zu werfen.
Bei dem Wetter war eine genaue Beobachtung des Feindes ausgeschlossen. Nicht einmal Rauch von Lagerfeuern war zu sehen.
Tankred grinste hämisch bei dem Gedanken, dass es wohl auch daran liegen könnte, dass man bei diesem Dreckswetter gar kein Lagerfeuer in Gang bringen kann.
Inständig hoffte er, dass der Feind frierend im Matsch säße und nichts anderes als rohen Kohl zu fressen hätte.

Eine starke Regenböe lies ihn die Kapuze seiner Cappa tiefer ins Gesicht ziehen.
Die nächtliche Patrouille hatte auch keinen großen Erfolg gezeigt. Zwar waren sie auf eine kleine Gruppe gestoßen und diese hatten sie auch nieder gemacht. Aber allem Anschein nach schien es sich eher um Plünderer als beauftragte Truppen gehandelt zu haben. Nun, wenigstens Plündern würden sie nichts mehr. Den Rest der Zeit hatten sie im Dreck gelegen und gelauert, aber es war niemand weiteres mehr aufgetaucht. Mit dem ersten Dämmern kehrten sie hinter die Palisade zurück, nur um ohne eine Pause wieder nach draußen geschickt zu werden.
Denn da der Feind sich heute den Tag über nicht mehr blicken ließ, hieß es vor die Palisade gehen um aus den Armenhütten alles Abbaubare und Brennbare zu holen, seien es Bretter, Stämme und sogar so manche Strohbündel von den Hüttendächern. Mühsam waren den ganzen Tag über an Unterständen und Nothütten für die Bewohner gearbeitet worden. Immer in der Angst ob eines plötzlichen Überfalls.
Gleichzeitig hatte man für die Toten Gräber ausgehoben und Friedsteine aufgestellt. Eine lange Reihe neuer Steine umsäumten nunmehr den Totenacker vor dem Osttor.

Jeder, der nicht mit Gräber ausheben, Unterstände bauen oder sonst einer Tätigkeit beschäftigt war, hatte die Palisaden mit weiteren Baumaterialien verstärkt.
Ein leises Kling ertönte von der Befestigung. Wachwechsel. Gähnend wandte sich Tankred um. 4 Stunden hatte er nunmehr Zeit bis zu seiner nächsten Wache. Voller Vorfreude dachte er an sein Lager. Wenn es sich einrichten ließe wollte er vorher noch schnell etwas Warmes zu essen suchen und sich dann endlich kurz ausruhen.
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Ser Berchtolt
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Re: Derzeit in Arsblick

Beitrag von Ser Berchtolt » 08 Mär 2011, 14:12


Ser Berchtolt von Wolfsburg beobachtete die Truppenbewegung des Feindes. Die schwere Kavallerie des Ursurpators ritt in Sichtweite um die Stadt in Richtung Südtor. Ein lauter Ruf von der südlichen Palisade unterbrach seinen Versuch die Anzahl der Reiterei zu bestimmen.

Er eilte zum südlichen Tor, die Wache gestikulierte in richtung der Südlichen Straße wo allmählich gelb blaue Banner in Sicht kamen...die Bärensteiner waren gekommen.

"Gebt ein Warnsignal, die Reiterei des Feindes versucht sicherlich das Bärensteiner Banner aufzuhalten...fertig machen für einen raschen Ausfall."

Berchtolt hoffte, dass das Bärensteiner Banner noch näher an die Stadt gelangen konnte, bevor die Reiterei des Verräters über sie her viel. Aber hier zusehen und nichts tun wollte er nicht..

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Bastian
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Re: Derzeit in Arsblick

Beitrag von Bastian » 30 Mär 2011, 01:02


auf dem Marktplatz
Auf dem Marktplatz ist ein Podest aufgebaut. Der Richtblock darauf eine stumme Drohung. Die Rotjacken führen die Gefangenen der Schlacht um Aarsblick bis in die Nähe des Podests. Schnell sammelt sich die Bevölkerung der Stadt in Erwartung heute ein grausames Blutbad zu sehen zu bekommen, Vergeltung für die Grausamkeiten des Usurpators Wolfenrode.
Danwyn von Hohengrund, flankiert vom Ser Berchtoldt und Dame Melisande, betritt das Podest, gehüllt in volle Schlachtrüstung. Er erhebt die Stimme und das Raunen in der Menge verstummt.
>>Männer und Frauen Aarsblicks, tapfere Rotjacken, und ihr, die ihr die Schlacht um diese wunderbare Stadt verloren habt. Ihr seit heute hier um zu hören was Wolfenrode getan hat. Zwanzig tapfere Falkensteiner, starben am Galgen in Weidquell. Männer die ihre Waffen gegeben hatten und ihr Leben ihren Häschern anvertrauten in der Hoffnung das auch Wolfenrode sich an die Regeln die des Krieges hält. Doch hat er uns bewiesen das es für ihn keine Regeln gibt. Männer sterben im Kampf, doch wer zwanzig wehrlose Männer hinrichtet der verwirkt sein Recht Ritter, gar Mensch genannt zu werden und der stellt sich auf eine Stufe mit den Elementen der Verfemten die unser alle hier auf diesem Kontinent bedrohen.
Diese Männer dort unten, haben in seinem unsäglichen Namen gestritten, sich von seinen Worten verführen lassen, sein Blutgeld erhalten und akzeptiert. Und doch werde ich keinen von ihnen heute hinrichten lassen, den sie büssen ihr Tun bereits, in dem sie das wieder errichten was sie vernichtet haben. Und es soll größer und stärker wieder aufleben.
So sollen sie weiter helfen Aarsblick wieder erstarken zu lassen, bis zu dem Tage, da Ich ihre Schuld als gesühnt ansehe und wir jeden einzelnen von ihnen prüfen werden, ob er wahrhaft reuig ist unter den gestrengen Augen der Brüder, des Herren Sigmars und der Elemente. Doch solange bleibt dieser Block stehen, als Mahnung an jeden und ganz besonders auch an Galgen-Grimstedt, den Mörder von Weidquell, dessen Name bereits in das Holz eingeritzt ist.<<
Danwyn hält kurz inne und ein Raunen erhebt sich in der Menge.
>>Doch sollten wir Wolfenrode auch Danken, den dank ihm sind wir alle auf dem Amboss des Krieges zusammengeschweißt worden, den heute sehe ich mich unter euch allen um und ich erkenne nicht mehr, Falkensteiner, nicht mehr Nordmarker Siedler, nicht mehr Flüchtling aus den Ländern welche die Verfemten heimsuchen, nein heute schaue ich mich unter euch allen um und ich erkenne nur noch eines, tapfere, aufrechte Aarsblicker, gemeinsam stehend und jedwedem Sturm trotzend. Lang lebe Aarsblick!<<
Den letzten Satz brüllt Danwyn regelrecht hinaus, seine Ritter wiederholen ihn, dann fallen die Rotjacken mit ein und am Ende hallt die Ganze Stadt vom lauten Rufen ihrer Bewohner wieder.
Ehre ist etwas Wunderbares, aber sie ist ein Mittel, kein Ziel. Ein Mann der ehrenvoll verhungert, hilft damit nicht seiner Familie und ein Ritter der sich ehrenvoll in sein Schwert stürzt rettet damit nicht das Reich

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Bartek
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Re: Derzeit in Arsblick

Beitrag von Bartek » 30 Mär 2011, 02:00


Bogumil Marbrandt stimmte aus ganzem Herzen in den Ruf seines Herrn mit ein und reckte von der Stimmung mitgerissen die freie Faust in die Höhe.
Das brachte ihn gefährlich ins Wanken, denn er war noch immer auf eine Krücke angewiesen und seine Schwester hatte Mühe ihn zu stützen, als er in ihre Richtung taumelte.
Bogumils Schwager hatte ebenfalls den Ruf auf den Lippen aber weit weniger Mühe Bogumil Halt zu bieten, mit einer Hand hielt er Bogumil an der Schulter fest.

Sie standen am Rande der Formation der Rotjacken , in der ersten Reihe der versammelten Bürger. Erst kürzlich von der Bergungsmission zurückgekehrt und mit frisch versorgten Verletzungen wollte sich Bogumil auf keinem Fall die Ansprache Danwyns entgehen lassen. Immerhin hatte er ein kleines Vermögen für die Künste und Gebete der Priesterin bezahlt, obwohl er sich ganz sicher war, dass er in jedem Bordell Falkensteins für eine ähnliche Behandlung entrichtet hätte. Also konnte er bei einer so wichtigen Angelegenheit nicht liegen bleiben. Fürs Herumliegen war genug Zeit im Grab, hatte sein Großvater immer gesagt.

Bei Danwyns Worten schoss ihm der Gedanke durch den Kopf ob wenigestens einige der 20 Opfer der Galgennacht in Weidquell verschont worden wären, wenn sie da draußen anders gehandelt hätten. Doch mit dem ihm angeborenen märkischen Gleichmut verwarf er den Gedanken wieder. Es war Krieg und die Verräter hatten als erste die Kehlen ihrer Gefangenen geöffnet und damit die Richtschnur verdammt tief angesetzt.

Und besonders für die schwer verletzten Gefangenen dieser Kämpfe war der Tod ein letzter Gefallen, von dem sich Bogumil nicht einmal sicher war ob sie ihn verdient hatten.
Wolfenrode hätte genauso Schmähreden gehalten, wenn ihr Trupp die Besiegten unversorgt aber am Leben gelassen hätte. Und wenn wir auch noch versucht hätten die Verletzten zu versorgen, dann würde er von einem glorreichen Sieg berichten und noch mehr Gefangene für seinen Galgen haben.

Nein, Sie hatten getan was getan werden musste und die Kunde des Krieges wird von den Siegern erzählte, dies würde Wolfenrode auch bald erkennen dürfen. Spätestens wenn er nicht mehr auf die Krücke angewiesen war, da war sich Bogumil ganz sicher.
Raimund Springer - Mit eingebauter Konferenzschalte nach ganz Oben !

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