Legenden der Nordmark
Verfasst: 15 Apr 2011, 23:42
Die Skalden bewahren die ältesten Lieder und erzählen dem Volke darin von vergangenen Zeitaltern, bevor Gelehrte mit Tinte und Feder den Wandel der Zeiten auf vergänglichem Grunde zu Bannen versuchten. Doch gibt es Kenntnis aus den ersten Tagen, die selbst in Liedern nicht bewahrt werden konnte, denn in dieser Zeit waren die Brüder noch nicht angetreten, die Sitten noch nicht begründet und das Recht des Stärkeren machte auch vor den Skalden nicht halt, wenn ihre Kunst in den Herzen der Menschen die falschen Wege nahm.
Von diesen Zeiten vermag nur der Stein zu berichten und nur die Stärksten vermochten es, dem Stein der Mark ihren Namen aufzuzwingen, so dass er für immer ihre Geschichte bewahren mochte.
Seit jeher ward es den Wenigsten vergönnt, die alte Sprache zu sprechen, und nur die wenigen, die hoch genug in der Gunst des Eisenvolkes standen vermochten auch die Zeichen zu lesen, die durch Zwergenkunst vom Leben der ersten Menschen in der Mark berichten.
Einer der darin bewahrten Namen ist der von Halfdan vom Steinherz, auf den das erste Haus der Mark Hohengrund seine Linie zurückführt. Zahlreiche Taten dieses Helden sind in den Steinen des Nordens gefunden worden, auch wenn sich die Magister über jeden Fund streiten und die Funde verschiedentlich deuten.
So sagt die Legende, dass Halfdans Väter die Baumeister der uralten Feste von Hohengrund mit ihren schwarzen Türmen sein sollen, denn er habe die Schlüssel der Burg dem Blutrecht nach empfangen, die gleiche Stelle kann aber auch anders gedeutet werden, wonach Halfdan die Schlüssel aus blutiger Hand erlangt habe, welches eine deutlich andere Botschaft ist. Wieder andere Quellen behaupten, Halfdan selbst habe die Feste aus dem Gestein des Steinherz errichten lassen, des mächtigen Berges an dessen Flanke die uralte Feste thront. Und zwar soll er sich dazu die Kraft der Riesen oder die Kunst der Zwerge zu Nutze gemacht haben. Was immer die Steine preis gaben wurde mit den dahinschwindenden Jahren zu Liedern und den Inhalt der bekanntesten Lieder wollen wir hier wiedergeben.
Eines der Lieder berichtet davon, dass der Herr der Feste auf hohem Grund zahlreiche Söhne hatte und sich darum reich und mächtig wähnte. Seine Söhne wuchsen schnell heran und wurden groß an Manneskraft und stolz im Sinn. Doch keiner unter ihnen übertraf den jüngsten an Kraft und Mut, und so neideten ihn alsbald die ältesten der Brüder.
Der Vater trug noch zum Zwiste bei indem er sie nach altem Brauch in mannigfaltiger Weise im Wettstreit antreten ließ und sich selbst von der Tüchtigkeit des einen Sprosses den er Halfdan nannte zu überzeugen. An Kraft und Geschick war Halfdan selbst den ältesten Brüdern überlegen und scharfsinnig, trotz seiner Jugend, sein Geist durchschaute so manche List und Tücke, doch streng war er wie der Winter des Nordens und dies sollte noch zu viel Leid in seiner Sippe führen.
Eines Tages saßen die Söhne beieinander, als Halfdan ein prächtiges Pferd im Wettrennen gewann. Das Tier war ein Geschenk der Sippen aus dem Süden, die so einen Zwist mit den Herren der schwarzen Türme vermeiden wollten. Es war so dunkel wie der Stein der Türme auf hohem Grund und in Stolz seinen neuen Herren ebenbürtig. Halfdan ward ihm sogleich tief verbunden und nannte ihn Nachtschatten.
Um ihm zu schaden sandten die Geschwister einen Diener zu den Stallungen der die Tränke des Tieres vergiften sollte. Als der Diener seine Tat vollbracht hatte und das Wasser mit einem Gift verpestete kam er Nachtschatten zu nahe, das schlaue Tier ahnte seine Tücke und zerschmetterte mit seinen Hufen den Schädel des Unholds.
Da herrschte großer Aufruhr unter der Dienerschaft und die Söhne führten hetzende Rede und verlangten den Tod des unberechenbaren Tieres. Halfdan sprach tapfer dagegen und fand Gehör beim Vater und gerade als ihr Zwist an Härte gewann da trank einer der liebsten Jagdhunde von dem vergifteten Wasser und alle Anwesenden sahen mit an, wie das Tier elendig einging an dem tückischen Gifte.
Da ward die Tücke offenbar und ihre eben noch erhobenes Verlangen offenbarte der Brüder tückischen Plan. Von dieser Heimtücke angewiedert verstieß der Vater seine in Ungnade gefallenen Kinder und so blieb Halfdan der einzige Erbe des Hauses auf hohem Grund.
Doch wollte der Vater nicht schuldig werden am Blute seiner eigenen Kinder und so schickte er sie fort. Und daraus erwuchs noch großes Leid für seinen Erben.
Halfdan wuchs heran und wurde stark im Streit mit den umliegenden Sippen, sowie den Bären und Wölfen der Berge.
Die wilden Stämme der Berge waren ungebändigt und immer auf der Suche nach dem Blut ihrer Feinde. Sie bedrohten die Menschen und Zwerge zugleich. Doch Halfdans Kampfgeschick im Streite mit ihnen verbreitete sich und mehrte die Zahl der Männer, die für ihn zu kämpfen bereit waren. Auch waren die Türme auf hohem Grund eine sichere Wehr, wenn die Stämme sich zu zahlreich auf Kriegszug erhoben und boten vielen Familien Schutz.
Aus diesem Schutz heraus zog Halfdan immer wieder hinaus, die Bluttrinker und Unholde zu bekämpfen, und erwarb sich darin Ruf und Ehre, einen Ruf der sogar zu den Zwergen in ihren Festungen drang. Ihre Handelszüge litten zu dieser Zeit schwer unter dem Treiben der Stämme und so begab es sich, dass eines Abends Gesandte des Eisenvolkes vor den Toren von Hohengrund, wie sie es in ihrem Brauch nannten, erschienen.
Halfdan nahm die bärtigen Herren im Namen seines nun greisen Vaters auf und ward überrascht von der Kunde die sie brachten. Die Zwerge boten ihm ein Bündnis gegen die wilden Völker an und ihr Preis sollten Waffen und Wehr aus bestem Eisen sein, welches die Zwergenbingen zu bieten hatten. Im Gegenzug sollten Halfdans Streiter helfen, die Handelswege in den Bergen zu schützen und jenseits davon auch die Pfade nach Karak Barkor und den anderen Handelsposten des Eisenvolkes, welche vom Hohengrund aus erreichbar waren.
Die Zeit, in der die Armeen der Zwerge hinauszogen sei lange vorbei, die Orken bezwungen und die Riesen weit verstreut, doch die wilden Menschen führten eine Art von Krieg die den Zwergen fremd war, feige und flüchtig mieden die Dahir das offene Feld zu der Zwerge Verdruß.
Doch der Handel sei noch lebendig und litt unter der wilden Raserei der ungebändigten Menschen. Darum suchten sie nach Verbündeten aus dem Blute der jüngeren Völker, die doch dem hohen Geiste verständig gegenüber standen.
Und Halfdan antwortete, den hätten sie nun gefunden und reichte ihnen die Hand.
Herz und Sinn eisern gewappnet und mit tödlich scharfer Klinge zur Hand wurde nun die Sippe vom Hohengrund zum Schrecken der Stämme aus den Bergen und den finsteren Wäldern.
Die Klingen der Wilden brachen am Rüstzeug der Hohengrunder und ihre Waffen spalteten Holz, Leder und Knochen, wo immer sie ihrer Feinde habhaft werden konnten.
Halfdan wurde von den Stämmen gefürchtet, denn er war ein schlauer Heerführer und im Bund mit dem Eisenvolk legte er dem Feind so manche Falle, die in blutiger Niederlage der Dahir, wie sich die Wilden selbst nannten endete. Ohne Gnade, mit kaltem Sinn verfolgten die Streiter Halfdans selbst die geschlagenen Flüchtlinge und von vielen Kriegszügen kam keine Kunde mehrzu den tief verborgenen Siedlungen der Dahir zurück. Dann sprachen die Alten grollend, der eiserne Halfdan hätte ihre Krieger geholt.
Die Kunde der Siege verbreitete sich auch auf den Handelswegen der Zwerge und lockte immer mehr Volk in den Norden, viele Jäger des Südens suchten im Schutz der Schwarzen Türme sesshaft zu werden und mit ihren Künsten bereicherten sie die Kampfkunst des Herrn vom Hohengrund. Nicht länger waren die Kriegsbanden der Dahir sicher in ihren Wäldern wenn die Schlacht zum schlechten Stand, noch konnten sie länger nach Belieben Hinterhalte legen, denn die Jäger Halfdans spürten ihre Schliche auf und sie wurde wieder und wieder vereitelt.
Doch wo Not den Wolf treibt, da sucht er Stärke im Rudel. Und unter den Stärksten der Stämme fanden sich nun die ältesten Söhne vom hohen Grund und sie wurden zu Führern die viele Dahir unter sich zu vereinen wussten.
Von seinen feinsten Jägern erfuhr Halfdan darüber, dass seine Brüder nun zu Führern der Dahir aufstiegen und viele der alten Stammesführer erschlugen, um eben dies zu werden. Auch rüsteten sie ihre besten Krieger mit erbeutetem Zwergenstahl aus, doch weit größer wurde die Zahl derer die sich auch ohne Stahl, doch gewappnet durch Zorn und getrieben von Blutrache um sie scharrten, um Hohengrund endlich zu Fall zu bringen.
Seine Hauptleute rieten Halfdan, die Zwerge zur Hilfe zu rufen, doch sein Vater sprach dagegen, noch im hohen Alter ungebeugt verfluchte er seine eigene Torheit und leistete zusammen mit seinem gerühmten Sohn den Schwur, dass die falsche Saat von ihrer eigenen Hand fallen sollte.
In stolzem Sinne und Übermut schickten die falschen Kinder ihre Boten nach Hohengrund und forderten Vater und Bruder auf die Mauern, die ihnen dem Blute nach zustünden aufzugeben, sonst würden ihre Horden die schwarzen Türme Stein für Stein niederreißen und jede Seele erschlagen.
Da erhob Halfdans Vater seine Waffe gegen die dreisten Boten und streckte den Kühnsten von ihnen nieder. Mit zorngetriebener Wucht trat er den abgetrennten Kopf aus dem Hof seiner Burg und hieß die besudelten Begleiter des Toten diese Gabe als Antwort zu betrachten. Und wenn seine feige Brut genug Mut aufbrächte, so mochte sie sich ihm und seinem einzigen wahren Erben im Zweikampf stellen, an der Rabenstatt, einem Felsen den schon seit langer Zeit die Menschen des Nordens als heiligen Ort kannten und dazu nutzten , Zwist mit dem Tode der Unterlegenen zu entscheiden.
Vater und Sohn wussten beide, dass sie Gefahr liefen, verraten zu werden. Zum Schein kamen sie mit geringer Zahl von Gefolge, wie es der älteste Brauch verlangte und die Verräter täuschten gleiches vor. Doch noch bevor der Zweikampf entbrannte stürmte eine weit größere Zahl ihrer Streiter über die nördlichen Berghänge und die Hohengrunder wären alle gnadenlos niedergemacht worden. Doch sie waren auf die Schliche des Feindes vorbereitet und ihren Eid bedenkend schickten sie Botschaft zu den Zwergen. Nicht um Streiter baten sie, doch um Erlaubnis, alte Zwergentunnel der Region nutzen zu dürfen, und so lauerte eine große Schar ihrer Kämpfer im Verborgenen, als der Feind seine Tücke offenbarte und das Treffen entweihte.
Mitten im Sturm wurde der Verräter zum Verratenen als unerwartet Hohengrunder in ihrer Flanke erschienen und ein schreckliches Morden begann. Kein Zwerg war unter den Streitern, denn nichts schätzt das Eisenvolk höher ein als das gegebene Wort, den Schwur.
Keiner der Dahir entkam, und die falschen Söhne verteidigten ihren letzten Kreis auf dem Platz der rituellen Stätte, bis ihr letzter Gefolgsmann fiel. Doch ward ihnen zuletzt großzügig die Ehre erwiesen, im Zweikampf zu fallen, wie es vor ihrem Verrat vereinbart ward.
Vater und Sohn kämpften Schulter an Schulter gegen ihre entarteten Blutsverwandten und einer nach dem anderen fiel in den Staub. Auch Halfdans Vater empfing schwere Wunden, doch er lachte nur darüber und vergalt sie mit tödlicher Kraft.
Als es vorbei war musste Halfdan seinem Vater Halt bieten, doch sie standen beide immer noch aufrecht, während alle anderen ihr Lebensblut dem kalten Stein darboten, und mit gebieterischer Stimme gebot der Herr vom Hohengrund, die Körper der gefallenen Feinde den Raben preis zu bieten, wie es die alte Sitte gewährt, während man die eigenen Gefallenen barg und im stolzen Zug mit sich nach Hohengrund brachte.
Lokayan wird der falscheste unter Halfdans Brüdern genannt, sein Name wird als einziger durch die Zeiten getragen, ob seiner Tücke. Auch ist sein Ende ein warnendes Beispiel für jeden der seinen Pfad betritt den Tugenden der Mark zum Trotz.
Er überdauerte den Kampf schwer verwundet, hatte sein Ende vorgetäuscht und sein Antlitz mit dem Blut der gefallenen Brüder entstellt. Als die siegreichen Hohengrunder weit fort waren und die Raben ihr Lied singend über das kalte Fleisch um ihn herum herfielen, da raffte er sich auf und floh in den Norden , seine Wunden zu pflegen und seine Rache zu planen. Und lange ward von ihm keine Kunde mehr bekannt.
In Hohengrund wurde ein großes Fest gefeiert nach diesem Siege und es wurde ein Leichenschmaus denn Halfdans Vater überlebte die empfangenen Wunden nicht, doch starb er im Reinen mit sich und der Welt, begraben tief unter dem Steinherz, wie es Brauch ward mit der Gewissheit, dass nur würdige Erben einen Ruheplatz an seiner Seite finden würden.
Zwei Nöte trieben nun den neuen und schon so ruhmreichen Fürsten vom Hohengrund. Die Stämme der Dahir waren nun ohne Haupt , doch ward ungewiss wie lange es dauern mochte bis sie sich wieder sammeln und von neuem auf Krieg sinnen.
Weder fürchtete Halfdan den Krieg noch das Blutvergiessen, doch das Beispiel seines Vaters hatte ihn deutlich gelehrt dass keine Leben ewig währte.
Er frage sich nun, ob er es verantworten konnte, den Krieg so lange währen zu lassen bis ihn ein anderer weiterführen musste, einer der die Schwarzen Türme und alles wofür Halfdan gestritten hatte verlieren würde.
Denn sein Haus war noch ohne Erben und so fasste er den Entschluss, beide Fragen zugleich zu beantworten.
Geführt von seinen besten Jägern brach Halfdan zu einem Ritt auf, wie ihn noch keiner aus seinem Hause gewagt hatte. Tief in die Jagdgründe der Dahir ging es, durch Täler und Berge in die dunklen Wälder hinein. Doch überall ließ er das Kriegshorn erschallen und sein Banner offen führen und tat weise daran. Die Stämme waren geschwächt duch die Niederlage der Rabenstatt und Zwist herrschte zwischen denen, die den fremden Häuptlingen aus dem Blute der Steinherzen willig gefolgt waren und denen die sich nur unter Zwang gebeugt hatten.
So stieß Halfdan unbedrängt bis ins Herz der Dahir vor und er fand die Ältesten der großen Stämme im Rate vor. Sein schreckenerregender Ruf unter den wilden Menschen und seine eiserne Entschlossenheit hatten ihn soweit gebracht. Doch nun, an die Wand gedrängt fletschten die Wölfe die Zähne und es wäre das Ende von Halfdan und seinen treuesten Streitern gewesen, hätte Halfdan zum Schwert gegriffen.
Doch anstatt dies zu tun löste er seinen Waffengurt und entledigte sich seines eisernen Hemdes. Ebenbürtig gewappnet und mit bloßen Händen, doch strotzend vor Kraft und Gewalt über die Herzen trat er vor die Dahir und forderte sie auf sich mit ihm ehrenhaft zu messen. Nicht länger um ihr Herzblut zu vergießen sei er gekommen, doch um ihnen Auge in Auge zu zeigen, dass er ein würdiger Widersacher war und der Zwist sinnlos sei.
Und ein Häuptling nach dem anderen trat gegen ihn an. Die Dahir waren wild und unberechenbar, doch auch sie kannten die Ehre und lehnten die Herausforderung nicht ab, wenn sie vor ihren Göttern der Wälder und Winde ausgesprochen ward.
Halfdan aber bezwang jeden der den Mut aufbrachte sich im zu stellen im Faustkampf oder im Ringen und so ward sein Wort durch Tat bestätigt.
Die versammelten Stämme fanden Einigkeit darin, dass sie die Sippe des Halfdan nicht länger mit Krieg überziehen wollten, noch seine Verbündeten und es wurde ein großes Fest gefeiert.
Dort sah Halfdan die jüngere Tochter eines der Häuptlinge, die mit ihm gestritten hatten und sein Herz entbrannte sogleich für sie.
Doch die Bräuche der Dahir verlangten es, dass die älteste Tochter vermählt sein muss, bevor ihre Schwestern folgen dürfen. Auch diese war schön in Halfdans Augen, doch von sanftem Gemüt, anders als ihre Schwester.
Er hatte zu viel gewagt und zu lange für diesen Sieg gestritten und war nicht bereit sein Verlangen nun alles verderben zu lassen und so wurde der Bund zwischen der Tochter des Häuptlings und dem Herrn von Hohengrund beschlossen, doch schon bald darauf nahm Halfdan auch die jüngere Tochter zur Geliebten und zeugte mit beiden starke Söhne.
Frieden kehrte ein und der Handel gedieh, doch Halfdan suchte und fand viele Gründe auf Reisen zu sein um die Grenzen zu sichern, zu jagen und Verbündete zu beehren. Und immer wieder fand er Zeit seiner Geliebten die Aufwartung zu machen.
So wuchsen prächtige Söhne und Töchter heran, in Hohengrund als auch jenseits seiner Grenzen und sie alle konnten sich auf Halfdan als ihren Vater berufen.
Doch so lange der Frieden auch dauerte, sein Ende war schrecklich und unerwartet.
Und wieder ward es das Wirken der eigenen Sippe, die dafür die Schuld trug, wenn diese Kunde auch allzu spät zu Halfdan drang.
Es begann mit einem Aufschrei der Wut, als die nördlichen Stämme der Dahir eine ihrer Siedlungen verwüstet vorfanden, die Einwohner abgeschlachtet und grausam ausgeweidet wie Jagdvieh. Von der Herkunft der Angreifer gab es kaum Spuren, vor allem keine Zeichen wer sie waren und welchem Zeichen sie folgten, oder welcher Sippe sie angehörten.
Bald traf das gleiche Schicksal eine zweite Siedlung und hierauf eine dritte.
Und schließlich fand sich ein Überlebender, ein tattriger Greis ohne Zähne, der verschont worden war weil die Überreste seiner Hütte über ihm zusammenbrachen und eine glückliche Fügung ihn vor den Flammen der Brandschatzer verschonte. Der Greis wurde vor die Häuptlinge geführt und er erzählte eine schaurige Geschichte über Riesen und Menschen, die Seite an Seite sein Dorf inmitten der Nacht überfallen hatten und keine verschonten, weder Mann, Frau noch Kind. Sie zeigten keine Gnade und zerrissen noch die Leichen der Erschlagenen, um sie noch furchtbarer zuzurichten. Und der alte Mann schwor dass er im Licht der Flammen in denen seine Sippe verbrannt wurde das Zeichen des schwarzen Turms auf den Röcken der Menschen erkennen konnte, die mit den Riesen gekommen waren.
Da riefen die Dahir von Verrat und Vergeltung, und viele griffen bereits zu ihren Waffen. Nur der alte Häuptling nicht, dessen Blut nun vermengt war mit dem derer vom Hohengrund, er schwieg und kehrte dem Krieg den Rücken.
Stattdessen sandte er seine Krieger, unter ihnen auch die Söhne des Halfdan auf schnellstem Wege gen Hohengrund, um eine Warnung zu überbringen. Doch sie wurden von Spähern anderer Stämme entdeckt und man hielt sie für Verräter, was der Wahrheit nicht fern war und eine wilde Jagd entbrannte. Die Wächter an den Toren der schwarzen Türme erkannten die Fremden zu spät und der Kampf vor den Toren von Hohengrund war schon fast vorbei als die Streiter Halfdans einschritten.
Halfdans Herz war schwer wie Blei als er einen seiner Söhne mit dem erschlagenen Bruder in den Armen vorfand. Er bändigte die Trauer und den Haß wie es nur einem Manne seiner Geburt anstand und aufrecht stehend hörte er sich die Berichte der Überlebenden an.
Dann hielt man Rat was zu tun sei, um das vergossene Blut zu sühnen. Die Söhne aus seiner Ehe trauerten mit ihrem Halbbruder, und für diese Zeit war der Zwist zwischen den Linien vergessen, wie es Halfdan verlangte, doch nie gänlich durchsetzen konnte.
Hohengrund wurde gewappnet und gerüstet, doch die Kräfte geteilt. Eine geringe, aber kampftüchtige Zahl blieb bei den Türmen, um sie gegen den kommenden Ansturm der Dahir zu verteidigen. Eine größere Anzahl mit den Jägern und den besten Spähern der noch verbrüderten Dahir zog gen Norden, dem Quell des Argnisses nachzugehen.
Sie eilten dahin wie der Wind und mit gekonnter List umgingen sie den Kriegszug der Dahir, der fest damit rechnete, dass sich der Gegner hinter seinen mächtigen Mauern verbergen würde. Sie fanden die geplünderten Siedlungen und strömten in alle Himmelsrichtungen, bis einer der Ihren eine Spur fand, kalt aber brauchbar führte die Spur sie weit in die Berge, auf Pfade, die sonst selten von den Menschen der Mark beschritten werden, denn der Tod lauert dort in windiger Höhe und nur Steingeister und Riesen nennen es noch Heimat.
Und die Riesen waren es auch, die sie fanden. Eine schreckenerregende Zahl war in einem verborgenen Felsental versammelt. Dutzende von den Ungetümen, und was noch schlimmer ward, es fanden sich Menschen darunter, die unbedroht unter ihnen weilten , die den Riesen sogar Weisung zu geben schienen.
Die Jäger Halfdans warteten geduldig und beobachteten den grauenhaften Feind und sie lauerten auf eine Gelegenheit, bis sich einer der unbekannten Menschen von der Bande entfernte. Schließlich war es dann soweit und sie erwischten einen, der ausgesandt wurde um Botschaft zu überbringen, wie sich später herausstellte. Der Gefangene gehörte zu den Dahir die im Kampf gegen Halfdan alles verloren hatten und er trug einen kruden Wappenrock in den Farben Hohengrunds, mit dem ein alter Greis durchaus getäuscht werden konnte.
Er widerstand lange der Folter bis Halfdan die Wahrheit von ihm erfuhr. Da hörte er davon, dass sein Bruder Lokayan den Kampf auf der Rabenstatt überlebt hatte und nun bei den Riesen weilte, deren Ältesten er sich zum Verbündeten gemacht hatte. Er hatte den Riesen zahlreiche Lügen eingegeben über die Reichtümer der Feste Hohengrund, die Freund des Eisenvolkes ist und von diesem reich beschenkt wurde. Und die Riesen waren leicht zu blenden mit solcher Rede, denn die Zwerge hatten sie seit langer Zeit bekriegt und aus den guten Jagdgründen der südlichen Bergläufe vertrieben, ihre Festungen dort aufgebaut und dadurch eine Rückkehr verhindert. Und unter dem Berg waren die Zwerge und ihr Gold für die Riesen unerreichbar.
Doch die Gier nach Rache und Raubgut war tief in ihren Herzen eingebrannt. Und so hatte der Älteste viele Riesen in den darauf folgenden Jahren um sich gescharrt und seinen eklen Sohn als Häuptling über sie gestellt. Zugleich fand Lokayan wieder Dahir , die bereit waren ihr Volk zu verraten um den ungeliebten Frieden zwischen den Stämmen und den Türmen zu beenden.
Gemeinsam waren sie ein gefährlicher Feind geworden, denn die Riesen waren oft bezwungen worden, da sie ihre Natur im Kampfe übermannte, doch die Dahir glichen dies aus, und mit Lokayans List hatten sie es bereits geschafft, dass die Stämme gegen Hohengrund gezogen waren und es belagerten.
Scharfsinnig erkannte Halfdan die Pläne seines Bruders, denn nun konnte dieser warten und seine Streitmacht im Verborgenen halten, bis die Stämme und die Hohengrunder sich gegenseitig im Kampfe schwächten und dann zuschlagen, wenn beide Seiten ihm nicht mehr viel entgegen zu stellen vermochten. Doch diese Zeit war noch fern.
Der verräterische Bote wurde von seinen Leiden erlöst und fand ein Ende in den Schluchten eines dieser nördlichsten aller Bergkämme, wo ein Sturz nicht ungewöhnlich war.
Seinen ältesten Sohn von seiner Geliebten schickte Halfdan Steinherz daraufhin gen Osten zu der großen Feste des Eisenvolkes um von der neu erwachten Gefahr zu berichten. Und mit größter Eile spornte er den Rest seiner Krieger an, mit ihm zurück nach Hohengrund zu gelangen.
Die Dahir hatten gelernt und sie rannten gegen Hohengrund mit großen Leitern und Rammböcken an, bespannt mit Lederhäuten, um Pech und Pfeile fern zu halten, doch noch hielten die Türme stand. Aber die Kraft der Verteidiger nahte unweigerlich ihrem Ende entgegen.
Mitten in einem dieser Anstüre erklang im Rücken der Streitmacht der Dahir Halfdans Kriegshorn und der Schlachtenlärm versiegte. Der Erbe Halfdans hatte sie lange genug von den Mauern ferngehalten, gehüllt in seines Vaters Eisenhemd und Helm hatte er viel Furcht und Tod unter ihnen gesät.
Und nun sah er seinen Vater von Norden heraneilen, und gab Befehl für einen Ausfall gegen den Feind. Die Dahir wurden von Grauen erfasst, waren sie doch getäuscht worden und Rufe worden laut, die von Hexenwerk riefen, nur die tapfersten unter ihnen sammelten sich um von beiden Seiten dem Angriff zu begegnen, doch dazu kam es nicht. Die Pfeile der Jäger waren angelegt, doch gab Halfdan keinen Befehl und er hieß seinen Erben mit donnernder Stimme auch von seinem Ansturm abstand nehmen.
In dieser Atempause ritt er auf Nachtschatten mitten unter die Feinde, gebieterisch wie ein Fürst, und brachte ihnen die Kunde von Lokayans List. Wie so oft befand er sich dabei in höchster Gefahr, denn um ihn standen nur die wilden Dahir und alleine die Ehrfurcht vor diesem schrecklichsten aller Feinde hielt sie noch im Zaum.
Und der stärkste unter den Häuptlingen trat vor und nannte ihn einen Täuscher, genau wie seine Sippe die er nun vorhalte als Ausrede für seine eigenen Lügen.
Da stieg Halfdan herab und trat zum Zweikampf an, während seine Krieger noch die Waffen bereit hielten und die Pfeile angelegt waren, die Dahir nieder zu machen.
Nur drei Hiebe brauchte Halfdan, um diesen Gegner zu fällen und er raubte damit den anderen Häuptlingen die Lust daran, sich ihm zu stellen. Keiner wagte es je wieder ihn einen Täuscher zu nennen, denn wer sich ihm widersetzte der fiel von Manneshand und nicht durch Täuschers Trug.
Dann ließ er die Waffen senken und die Belagerung war beendet. Die Dahir sollten ihre Verwundeten pflegen und ihre eigenen Späher aussenden um sich vom Zug der Riesen zu überzeugen.
Und so geschah es. Als die Späher zurückkehrten waren und Halfdans Kunde bestätigten, da einigte man sich auf eine Kriegslist, begünstigt von der Ankunft der Späher, die Halfdan zum Eisenvolk geschcikt hatte.
Der Kampf entbrannte von neuen, die Tore von Hohengrund brachen und die Verteidiger strömten hinaus, in einem letzten verzweifelten Versuch, den Feind zu besiegen.
Dies war der Augenblick den Lokayan für die Riesen und ihre Mitstreiter als günstig bestimmt hatte und getreu seiner Weisung fielen sie in zwei Gruppen über die Streitenden her. Eine Gruppe stürmte den Westflügel der Feste, wo die Mauern nahe am Berghang ruhten , und wo die Riesen aufgrund ihrer Größe den Fels nutzen konnten um die Mauern leichter zu überwinden, während die zweite Gruppe in die Kämpfer vor den Toren stürmte und beide Seiten hart bedrängte.
Ein schrecklicher Kampf entbrannte und viele Menschen fanden den Tod. Halfdan, der noch auf der Lauer lag musste seine List abbrechen, denn er hatte sich mit seinen besten Streitern auf Lauer gelegt , um die Riesen in der Flanke unerwartet anzugreifen, doch da sah er wie die Mauern von Hohengrund tatsächlich unter dem schrecklichen Wüten der Riesen einbrachen und sein Erbe mit ihnen in die Tiefe fiel.
Des Vaters Herz konnte nicht mehr ertragen und so stürmte er rasend über das Feld und stürzte durch die Bresche in seine eigene Burg. Auch wenn der rechte Zeitpunkt noch nicht gekommen war, so war der zornige Ansturm der Hohengrunder doch so gewaltig, dass ein Riese nach dem anderen zu Boden ging und von den Äxten und Schwertern der Krieger zerhackt wurde.
Halfdan selbst fällte einen Riesen nach dem anderen bis er ihren Häuptling erreicht hatte.
Dieser zerrte gerade einen Steinblock zur Seite und wollte einen Krieger verschlingen, der von dem Schutt begraben worden war, sich aber noch wehrte. Da erkannte Halfdan dass dies sein Sohn und Erbe war und dankte dem Schicksal, das seinen Sproß so weit beschirmt hatte und er wollte verdammt sein, wenn er es jetzt nicht ebenso vollbringen konnte.
Ein Hieb durchbohrte die Ferse des Riesen-Häuptlings und ließ ihn heulend auffahren, die einfache Beute war vergessen und ein heißer Kampf entbrannte. Halfdan nutzte die Ruinen seiner Burg um sich vor der gewaltigen, eisenumringten Keule seines Gegners zu schützen und fügte ihm furchtbare Wunden bei, jedes mal wenn die Keule verfehlte oder im Schutt hängen blieb. Doch in seiner Wut wehrte sich der Riese beständig weiter und bekam schließlich die Waffe des Steinherz zu packen. Er schleuderte den Mann wie eine Puppe umher und heulte siegesgewiss auf.
Dann stürmte er dem regungslosen Leib entgegen um ihn samt Haut und Knochen zu verschlingen, doch Halfdan war unversehens aufgesprungen und ergriff einen umherliegenden Streithammer, mit dem er auf eine Wand seiner Feste einhieb bis diese einstürzte und den verdutzten Riesen unter sich begrub.
Den Unterleib zerschmettert war der Häuptling noch immer nicht überwunden, doch nun hatte Halfdan seine Klinge wieder zur Hand und trieb sie dem schrecklichen Wesen tief in den Schädel.
In der Feste ward es da still geworden und der Vater eilte zu seinem Sohn, der schwer verletzt da lag, viele Knochen geborsten durch den grausigen Sturz, doch sein Lebenswille war stark, ganz dem Vater gleich.
Mit den letzten Verteidigern eilte Halfdan schließlich hinaus und fand den Kampf noch im Gange, denn die zweite Gruppe der Riesen war schrecklich anzugehen, auf offenem Felde. Nur das Erscheinen der Zwerge hatte die Dahir und Hohengrunder vor den Toren vor dem sicheren Untergang bewahrt und nun drangen die Hammerträger aus Karak Barkor auf die Riesen ein und machten sie einen nach dem anderen nieder. Dennoch war der Blutzoll schrecklich hoch und viele Menschen und Zwerge blieben verstümmelt oder zerschmettert auf dem Schlachtfeld zurück.
Aber mit dem Tod ihres Häuptlings und dem Erscheinen Halfdans wendete sich das Blatt endgültig zu Gunsten der jüngeren Völker und der letzte Riese fiel unter dem Streithammer des Thains von Karak Barkor. Keines der Ungetüme sollte zur Gänze wieder seine Berge betreten.
Den durchbohrten Kopf des Riesen-Häuptlings ließ Halfdan Steinherz nämlich von dreien der verräterischen Dahir bis zu des Ältesten Höhle schleifen, wohin einige Jäger die Verräter mit angelegten Pfeilen hin trieben. Und sie wurden Zeugen der grauenerregenden Geschehnisse.
Der Älteste der Riesen trat hervor aus seinem Unterschlupf, von der Last der Jahrhunderte gebeugt, und mit steifen Gelenken hob er das Haupt seines Sprösslings auf und erkannte ihn.
Der Schrei des Jammers ob dessen Untergang ließ Steine in der Umgebung herabregnen und die Dahir, die an den Schädel gekettet waren wurden von ihm in Stücke gerissen, ebenso wie Lokayan, der sich davon stehlen wollte und doch von dem rasenden Ältesten gepackt, in Fetzen gerissen und verschlungen wurde. Darauf flohen die Jäger den Ort, aber die Rufe des Ältesten verfolgten sie noch den halben Tag, voll ohnmächtigen Zorn und Jammer.
Die Verteidiger Hohengrunds stellten Wachen auf, falls sich der Älteste von Rache getrieben auf den Weg in den Süden aufmachte und mit Hilfe der Zwerge, die ihres Bündnisses gedachten wurden die schwarzen Türme neu aufgerichtet, stärker als zuvor und beim Ehrenwort des Thains in der Lage, auch dem Zorn der Riesen stand zu halten.
Doch kam nie wieder Kunde von den Riesen aus dem Norden und die Weisen sagen, der Älteste sei von seinem Gram aufgefressen in die Höhlen zurückgekrochen und dort endgültig zu Stein geworden.
Halfdan lebte noch lange Jahre unangefochten als Herr von Hohengrund und er sah die Kinder seiner Kinder aufwachsen, doch zwischen den Sippen der Türme und den Sippen in den Tälern im Osten erwuchs immer wieder Zwist ob bedeutender oder geringer Gründe, und die Last wurde dem großen Krieger im Herbst seines Lebens schwer, er wurde müde zu schlichten und zu trennen.
Da kam Kunde aus dem Osten, jenseits des Meeres wüte ein großes Ungetüm und große Helden seien Gefallen bei dem Wagnis die Bestie zu Fall zu bringen. Die Boten fanden Gehör bei Halfdan, dessen Haar und Bart nun ergraut waren, aber dessen Arme noch längst nicht ihre Kraft eingebüßt hatten. Und so beließ er die Herrschaft bei seinem Erben und sammelte ein Dutzend seiner besten Getreuen und zog hinaus, dem Lauf der Sonne entgegen.
Viele Jahre vergingen, und die Ereignisse Dieser sind eingegangen in viele andere Lieder, hier will nur berichtet werden, dass Halfdan Steinherz eines Tages zurückkehrte in die Heimat, begleitet von nur noch wenigen seiner Getreuen und einigen neuen Gefährten, gezeichnet und verstümmelt von schrecklichen Kämpfen, doch noch immer aufrecht und am Leben.
Und er entließ seine Begleiter, so sie einkehren konnten bei ihren Familien in der Heimat, er aber ritt sehnsüchtig vorraus, um sein Heim, die schwarzen Türme endlich wieder zu erblicken.
Dort empfing ihn der Herr der Feste in stolzem Sinn und dem alten Halfdan stand der Schalk im Nacken, denn prüfen wollte er den Erben seines Erben, den er noch auf dem Arm genommen, als er an der Mutterbrust labte.
Er verweigerte dem Hausherrn seinen Namen und sprach hochmütige Worte, bis der junge Hohengrunder ihn zur Waffe rief um seine Ehre wieder herzustellen und sie fochten.
Es war ein heftiger Kampf und manch Teil der Halle von Hohengrund ging zu bruch, fast fühlte sich Steinherz erinnert an seinen Kampf mit dem Riesen und lachend empfing er eine Wunde nach der anderen, teilte doch ebenso großzügig aus.
Und schließlich geschah es, er war überwunden, da kam des Hausherrn Weib heran und hieß ihn inne halten und Gnade für den Überwundenen zu zeigen. Und seine Mutter stand dabei und rief noch eindringlicher um Einhalt, denn Sie erkannte den Ring an des alten Kriegers großer Faust und begrüßte Steinherz bei seinem Namen.
Da war aller Zwist vergessen und beide Kämpfer standen sich Aug in Aug gegenüber , endlich die Blutsverwandschaft anerkennend. Dies ward der erste und letzte Zweikampf in dem Halfdan unterlag und er war froh, einem würdigen Streiter zu unterliegen, dem er denn auch seine Burg übergeben konnte.
Nur kurz darauf verschied Halfdan Steinherz auf Hohengrund, manche sagen an den Wunden die er bei dem Zweikampf empfing, andere jedoch sagen, er hatte das Ende seines Lebensweges erreicht und als er zurückschaute und sah, dass alles gut war, da sei sein Geist willig hingegangen, wohin die Götter die Menschen nach ihrem Tode entsenden.
Von diesen Zeiten vermag nur der Stein zu berichten und nur die Stärksten vermochten es, dem Stein der Mark ihren Namen aufzuzwingen, so dass er für immer ihre Geschichte bewahren mochte.
Seit jeher ward es den Wenigsten vergönnt, die alte Sprache zu sprechen, und nur die wenigen, die hoch genug in der Gunst des Eisenvolkes standen vermochten auch die Zeichen zu lesen, die durch Zwergenkunst vom Leben der ersten Menschen in der Mark berichten.
Einer der darin bewahrten Namen ist der von Halfdan vom Steinherz, auf den das erste Haus der Mark Hohengrund seine Linie zurückführt. Zahlreiche Taten dieses Helden sind in den Steinen des Nordens gefunden worden, auch wenn sich die Magister über jeden Fund streiten und die Funde verschiedentlich deuten.
So sagt die Legende, dass Halfdans Väter die Baumeister der uralten Feste von Hohengrund mit ihren schwarzen Türmen sein sollen, denn er habe die Schlüssel der Burg dem Blutrecht nach empfangen, die gleiche Stelle kann aber auch anders gedeutet werden, wonach Halfdan die Schlüssel aus blutiger Hand erlangt habe, welches eine deutlich andere Botschaft ist. Wieder andere Quellen behaupten, Halfdan selbst habe die Feste aus dem Gestein des Steinherz errichten lassen, des mächtigen Berges an dessen Flanke die uralte Feste thront. Und zwar soll er sich dazu die Kraft der Riesen oder die Kunst der Zwerge zu Nutze gemacht haben. Was immer die Steine preis gaben wurde mit den dahinschwindenden Jahren zu Liedern und den Inhalt der bekanntesten Lieder wollen wir hier wiedergeben.
Eines der Lieder berichtet davon, dass der Herr der Feste auf hohem Grund zahlreiche Söhne hatte und sich darum reich und mächtig wähnte. Seine Söhne wuchsen schnell heran und wurden groß an Manneskraft und stolz im Sinn. Doch keiner unter ihnen übertraf den jüngsten an Kraft und Mut, und so neideten ihn alsbald die ältesten der Brüder.
Der Vater trug noch zum Zwiste bei indem er sie nach altem Brauch in mannigfaltiger Weise im Wettstreit antreten ließ und sich selbst von der Tüchtigkeit des einen Sprosses den er Halfdan nannte zu überzeugen. An Kraft und Geschick war Halfdan selbst den ältesten Brüdern überlegen und scharfsinnig, trotz seiner Jugend, sein Geist durchschaute so manche List und Tücke, doch streng war er wie der Winter des Nordens und dies sollte noch zu viel Leid in seiner Sippe führen.
Eines Tages saßen die Söhne beieinander, als Halfdan ein prächtiges Pferd im Wettrennen gewann. Das Tier war ein Geschenk der Sippen aus dem Süden, die so einen Zwist mit den Herren der schwarzen Türme vermeiden wollten. Es war so dunkel wie der Stein der Türme auf hohem Grund und in Stolz seinen neuen Herren ebenbürtig. Halfdan ward ihm sogleich tief verbunden und nannte ihn Nachtschatten.
Um ihm zu schaden sandten die Geschwister einen Diener zu den Stallungen der die Tränke des Tieres vergiften sollte. Als der Diener seine Tat vollbracht hatte und das Wasser mit einem Gift verpestete kam er Nachtschatten zu nahe, das schlaue Tier ahnte seine Tücke und zerschmetterte mit seinen Hufen den Schädel des Unholds.
Da herrschte großer Aufruhr unter der Dienerschaft und die Söhne führten hetzende Rede und verlangten den Tod des unberechenbaren Tieres. Halfdan sprach tapfer dagegen und fand Gehör beim Vater und gerade als ihr Zwist an Härte gewann da trank einer der liebsten Jagdhunde von dem vergifteten Wasser und alle Anwesenden sahen mit an, wie das Tier elendig einging an dem tückischen Gifte.
Da ward die Tücke offenbar und ihre eben noch erhobenes Verlangen offenbarte der Brüder tückischen Plan. Von dieser Heimtücke angewiedert verstieß der Vater seine in Ungnade gefallenen Kinder und so blieb Halfdan der einzige Erbe des Hauses auf hohem Grund.
Doch wollte der Vater nicht schuldig werden am Blute seiner eigenen Kinder und so schickte er sie fort. Und daraus erwuchs noch großes Leid für seinen Erben.
Halfdan wuchs heran und wurde stark im Streit mit den umliegenden Sippen, sowie den Bären und Wölfen der Berge.
Die wilden Stämme der Berge waren ungebändigt und immer auf der Suche nach dem Blut ihrer Feinde. Sie bedrohten die Menschen und Zwerge zugleich. Doch Halfdans Kampfgeschick im Streite mit ihnen verbreitete sich und mehrte die Zahl der Männer, die für ihn zu kämpfen bereit waren. Auch waren die Türme auf hohem Grund eine sichere Wehr, wenn die Stämme sich zu zahlreich auf Kriegszug erhoben und boten vielen Familien Schutz.
Aus diesem Schutz heraus zog Halfdan immer wieder hinaus, die Bluttrinker und Unholde zu bekämpfen, und erwarb sich darin Ruf und Ehre, einen Ruf der sogar zu den Zwergen in ihren Festungen drang. Ihre Handelszüge litten zu dieser Zeit schwer unter dem Treiben der Stämme und so begab es sich, dass eines Abends Gesandte des Eisenvolkes vor den Toren von Hohengrund, wie sie es in ihrem Brauch nannten, erschienen.
Halfdan nahm die bärtigen Herren im Namen seines nun greisen Vaters auf und ward überrascht von der Kunde die sie brachten. Die Zwerge boten ihm ein Bündnis gegen die wilden Völker an und ihr Preis sollten Waffen und Wehr aus bestem Eisen sein, welches die Zwergenbingen zu bieten hatten. Im Gegenzug sollten Halfdans Streiter helfen, die Handelswege in den Bergen zu schützen und jenseits davon auch die Pfade nach Karak Barkor und den anderen Handelsposten des Eisenvolkes, welche vom Hohengrund aus erreichbar waren.
Die Zeit, in der die Armeen der Zwerge hinauszogen sei lange vorbei, die Orken bezwungen und die Riesen weit verstreut, doch die wilden Menschen führten eine Art von Krieg die den Zwergen fremd war, feige und flüchtig mieden die Dahir das offene Feld zu der Zwerge Verdruß.
Doch der Handel sei noch lebendig und litt unter der wilden Raserei der ungebändigten Menschen. Darum suchten sie nach Verbündeten aus dem Blute der jüngeren Völker, die doch dem hohen Geiste verständig gegenüber standen.
Und Halfdan antwortete, den hätten sie nun gefunden und reichte ihnen die Hand.
Herz und Sinn eisern gewappnet und mit tödlich scharfer Klinge zur Hand wurde nun die Sippe vom Hohengrund zum Schrecken der Stämme aus den Bergen und den finsteren Wäldern.
Die Klingen der Wilden brachen am Rüstzeug der Hohengrunder und ihre Waffen spalteten Holz, Leder und Knochen, wo immer sie ihrer Feinde habhaft werden konnten.
Halfdan wurde von den Stämmen gefürchtet, denn er war ein schlauer Heerführer und im Bund mit dem Eisenvolk legte er dem Feind so manche Falle, die in blutiger Niederlage der Dahir, wie sich die Wilden selbst nannten endete. Ohne Gnade, mit kaltem Sinn verfolgten die Streiter Halfdans selbst die geschlagenen Flüchtlinge und von vielen Kriegszügen kam keine Kunde mehrzu den tief verborgenen Siedlungen der Dahir zurück. Dann sprachen die Alten grollend, der eiserne Halfdan hätte ihre Krieger geholt.
Die Kunde der Siege verbreitete sich auch auf den Handelswegen der Zwerge und lockte immer mehr Volk in den Norden, viele Jäger des Südens suchten im Schutz der Schwarzen Türme sesshaft zu werden und mit ihren Künsten bereicherten sie die Kampfkunst des Herrn vom Hohengrund. Nicht länger waren die Kriegsbanden der Dahir sicher in ihren Wäldern wenn die Schlacht zum schlechten Stand, noch konnten sie länger nach Belieben Hinterhalte legen, denn die Jäger Halfdans spürten ihre Schliche auf und sie wurde wieder und wieder vereitelt.
Doch wo Not den Wolf treibt, da sucht er Stärke im Rudel. Und unter den Stärksten der Stämme fanden sich nun die ältesten Söhne vom hohen Grund und sie wurden zu Führern die viele Dahir unter sich zu vereinen wussten.
Von seinen feinsten Jägern erfuhr Halfdan darüber, dass seine Brüder nun zu Führern der Dahir aufstiegen und viele der alten Stammesführer erschlugen, um eben dies zu werden. Auch rüsteten sie ihre besten Krieger mit erbeutetem Zwergenstahl aus, doch weit größer wurde die Zahl derer die sich auch ohne Stahl, doch gewappnet durch Zorn und getrieben von Blutrache um sie scharrten, um Hohengrund endlich zu Fall zu bringen.
Seine Hauptleute rieten Halfdan, die Zwerge zur Hilfe zu rufen, doch sein Vater sprach dagegen, noch im hohen Alter ungebeugt verfluchte er seine eigene Torheit und leistete zusammen mit seinem gerühmten Sohn den Schwur, dass die falsche Saat von ihrer eigenen Hand fallen sollte.
In stolzem Sinne und Übermut schickten die falschen Kinder ihre Boten nach Hohengrund und forderten Vater und Bruder auf die Mauern, die ihnen dem Blute nach zustünden aufzugeben, sonst würden ihre Horden die schwarzen Türme Stein für Stein niederreißen und jede Seele erschlagen.
Da erhob Halfdans Vater seine Waffe gegen die dreisten Boten und streckte den Kühnsten von ihnen nieder. Mit zorngetriebener Wucht trat er den abgetrennten Kopf aus dem Hof seiner Burg und hieß die besudelten Begleiter des Toten diese Gabe als Antwort zu betrachten. Und wenn seine feige Brut genug Mut aufbrächte, so mochte sie sich ihm und seinem einzigen wahren Erben im Zweikampf stellen, an der Rabenstatt, einem Felsen den schon seit langer Zeit die Menschen des Nordens als heiligen Ort kannten und dazu nutzten , Zwist mit dem Tode der Unterlegenen zu entscheiden.
Vater und Sohn wussten beide, dass sie Gefahr liefen, verraten zu werden. Zum Schein kamen sie mit geringer Zahl von Gefolge, wie es der älteste Brauch verlangte und die Verräter täuschten gleiches vor. Doch noch bevor der Zweikampf entbrannte stürmte eine weit größere Zahl ihrer Streiter über die nördlichen Berghänge und die Hohengrunder wären alle gnadenlos niedergemacht worden. Doch sie waren auf die Schliche des Feindes vorbereitet und ihren Eid bedenkend schickten sie Botschaft zu den Zwergen. Nicht um Streiter baten sie, doch um Erlaubnis, alte Zwergentunnel der Region nutzen zu dürfen, und so lauerte eine große Schar ihrer Kämpfer im Verborgenen, als der Feind seine Tücke offenbarte und das Treffen entweihte.
Mitten im Sturm wurde der Verräter zum Verratenen als unerwartet Hohengrunder in ihrer Flanke erschienen und ein schreckliches Morden begann. Kein Zwerg war unter den Streitern, denn nichts schätzt das Eisenvolk höher ein als das gegebene Wort, den Schwur.
Keiner der Dahir entkam, und die falschen Söhne verteidigten ihren letzten Kreis auf dem Platz der rituellen Stätte, bis ihr letzter Gefolgsmann fiel. Doch ward ihnen zuletzt großzügig die Ehre erwiesen, im Zweikampf zu fallen, wie es vor ihrem Verrat vereinbart ward.
Vater und Sohn kämpften Schulter an Schulter gegen ihre entarteten Blutsverwandten und einer nach dem anderen fiel in den Staub. Auch Halfdans Vater empfing schwere Wunden, doch er lachte nur darüber und vergalt sie mit tödlicher Kraft.
Als es vorbei war musste Halfdan seinem Vater Halt bieten, doch sie standen beide immer noch aufrecht, während alle anderen ihr Lebensblut dem kalten Stein darboten, und mit gebieterischer Stimme gebot der Herr vom Hohengrund, die Körper der gefallenen Feinde den Raben preis zu bieten, wie es die alte Sitte gewährt, während man die eigenen Gefallenen barg und im stolzen Zug mit sich nach Hohengrund brachte.
Lokayan wird der falscheste unter Halfdans Brüdern genannt, sein Name wird als einziger durch die Zeiten getragen, ob seiner Tücke. Auch ist sein Ende ein warnendes Beispiel für jeden der seinen Pfad betritt den Tugenden der Mark zum Trotz.
Er überdauerte den Kampf schwer verwundet, hatte sein Ende vorgetäuscht und sein Antlitz mit dem Blut der gefallenen Brüder entstellt. Als die siegreichen Hohengrunder weit fort waren und die Raben ihr Lied singend über das kalte Fleisch um ihn herum herfielen, da raffte er sich auf und floh in den Norden , seine Wunden zu pflegen und seine Rache zu planen. Und lange ward von ihm keine Kunde mehr bekannt.
In Hohengrund wurde ein großes Fest gefeiert nach diesem Siege und es wurde ein Leichenschmaus denn Halfdans Vater überlebte die empfangenen Wunden nicht, doch starb er im Reinen mit sich und der Welt, begraben tief unter dem Steinherz, wie es Brauch ward mit der Gewissheit, dass nur würdige Erben einen Ruheplatz an seiner Seite finden würden.
Zwei Nöte trieben nun den neuen und schon so ruhmreichen Fürsten vom Hohengrund. Die Stämme der Dahir waren nun ohne Haupt , doch ward ungewiss wie lange es dauern mochte bis sie sich wieder sammeln und von neuem auf Krieg sinnen.
Weder fürchtete Halfdan den Krieg noch das Blutvergiessen, doch das Beispiel seines Vaters hatte ihn deutlich gelehrt dass keine Leben ewig währte.
Er frage sich nun, ob er es verantworten konnte, den Krieg so lange währen zu lassen bis ihn ein anderer weiterführen musste, einer der die Schwarzen Türme und alles wofür Halfdan gestritten hatte verlieren würde.
Denn sein Haus war noch ohne Erben und so fasste er den Entschluss, beide Fragen zugleich zu beantworten.
Geführt von seinen besten Jägern brach Halfdan zu einem Ritt auf, wie ihn noch keiner aus seinem Hause gewagt hatte. Tief in die Jagdgründe der Dahir ging es, durch Täler und Berge in die dunklen Wälder hinein. Doch überall ließ er das Kriegshorn erschallen und sein Banner offen führen und tat weise daran. Die Stämme waren geschwächt duch die Niederlage der Rabenstatt und Zwist herrschte zwischen denen, die den fremden Häuptlingen aus dem Blute der Steinherzen willig gefolgt waren und denen die sich nur unter Zwang gebeugt hatten.
So stieß Halfdan unbedrängt bis ins Herz der Dahir vor und er fand die Ältesten der großen Stämme im Rate vor. Sein schreckenerregender Ruf unter den wilden Menschen und seine eiserne Entschlossenheit hatten ihn soweit gebracht. Doch nun, an die Wand gedrängt fletschten die Wölfe die Zähne und es wäre das Ende von Halfdan und seinen treuesten Streitern gewesen, hätte Halfdan zum Schwert gegriffen.
Doch anstatt dies zu tun löste er seinen Waffengurt und entledigte sich seines eisernen Hemdes. Ebenbürtig gewappnet und mit bloßen Händen, doch strotzend vor Kraft und Gewalt über die Herzen trat er vor die Dahir und forderte sie auf sich mit ihm ehrenhaft zu messen. Nicht länger um ihr Herzblut zu vergießen sei er gekommen, doch um ihnen Auge in Auge zu zeigen, dass er ein würdiger Widersacher war und der Zwist sinnlos sei.
Und ein Häuptling nach dem anderen trat gegen ihn an. Die Dahir waren wild und unberechenbar, doch auch sie kannten die Ehre und lehnten die Herausforderung nicht ab, wenn sie vor ihren Göttern der Wälder und Winde ausgesprochen ward.
Halfdan aber bezwang jeden der den Mut aufbrachte sich im zu stellen im Faustkampf oder im Ringen und so ward sein Wort durch Tat bestätigt.
Die versammelten Stämme fanden Einigkeit darin, dass sie die Sippe des Halfdan nicht länger mit Krieg überziehen wollten, noch seine Verbündeten und es wurde ein großes Fest gefeiert.
Dort sah Halfdan die jüngere Tochter eines der Häuptlinge, die mit ihm gestritten hatten und sein Herz entbrannte sogleich für sie.
Doch die Bräuche der Dahir verlangten es, dass die älteste Tochter vermählt sein muss, bevor ihre Schwestern folgen dürfen. Auch diese war schön in Halfdans Augen, doch von sanftem Gemüt, anders als ihre Schwester.
Er hatte zu viel gewagt und zu lange für diesen Sieg gestritten und war nicht bereit sein Verlangen nun alles verderben zu lassen und so wurde der Bund zwischen der Tochter des Häuptlings und dem Herrn von Hohengrund beschlossen, doch schon bald darauf nahm Halfdan auch die jüngere Tochter zur Geliebten und zeugte mit beiden starke Söhne.
Frieden kehrte ein und der Handel gedieh, doch Halfdan suchte und fand viele Gründe auf Reisen zu sein um die Grenzen zu sichern, zu jagen und Verbündete zu beehren. Und immer wieder fand er Zeit seiner Geliebten die Aufwartung zu machen.
So wuchsen prächtige Söhne und Töchter heran, in Hohengrund als auch jenseits seiner Grenzen und sie alle konnten sich auf Halfdan als ihren Vater berufen.
Doch so lange der Frieden auch dauerte, sein Ende war schrecklich und unerwartet.
Und wieder ward es das Wirken der eigenen Sippe, die dafür die Schuld trug, wenn diese Kunde auch allzu spät zu Halfdan drang.
Es begann mit einem Aufschrei der Wut, als die nördlichen Stämme der Dahir eine ihrer Siedlungen verwüstet vorfanden, die Einwohner abgeschlachtet und grausam ausgeweidet wie Jagdvieh. Von der Herkunft der Angreifer gab es kaum Spuren, vor allem keine Zeichen wer sie waren und welchem Zeichen sie folgten, oder welcher Sippe sie angehörten.
Bald traf das gleiche Schicksal eine zweite Siedlung und hierauf eine dritte.
Und schließlich fand sich ein Überlebender, ein tattriger Greis ohne Zähne, der verschont worden war weil die Überreste seiner Hütte über ihm zusammenbrachen und eine glückliche Fügung ihn vor den Flammen der Brandschatzer verschonte. Der Greis wurde vor die Häuptlinge geführt und er erzählte eine schaurige Geschichte über Riesen und Menschen, die Seite an Seite sein Dorf inmitten der Nacht überfallen hatten und keine verschonten, weder Mann, Frau noch Kind. Sie zeigten keine Gnade und zerrissen noch die Leichen der Erschlagenen, um sie noch furchtbarer zuzurichten. Und der alte Mann schwor dass er im Licht der Flammen in denen seine Sippe verbrannt wurde das Zeichen des schwarzen Turms auf den Röcken der Menschen erkennen konnte, die mit den Riesen gekommen waren.
Da riefen die Dahir von Verrat und Vergeltung, und viele griffen bereits zu ihren Waffen. Nur der alte Häuptling nicht, dessen Blut nun vermengt war mit dem derer vom Hohengrund, er schwieg und kehrte dem Krieg den Rücken.
Stattdessen sandte er seine Krieger, unter ihnen auch die Söhne des Halfdan auf schnellstem Wege gen Hohengrund, um eine Warnung zu überbringen. Doch sie wurden von Spähern anderer Stämme entdeckt und man hielt sie für Verräter, was der Wahrheit nicht fern war und eine wilde Jagd entbrannte. Die Wächter an den Toren der schwarzen Türme erkannten die Fremden zu spät und der Kampf vor den Toren von Hohengrund war schon fast vorbei als die Streiter Halfdans einschritten.
Halfdans Herz war schwer wie Blei als er einen seiner Söhne mit dem erschlagenen Bruder in den Armen vorfand. Er bändigte die Trauer und den Haß wie es nur einem Manne seiner Geburt anstand und aufrecht stehend hörte er sich die Berichte der Überlebenden an.
Dann hielt man Rat was zu tun sei, um das vergossene Blut zu sühnen. Die Söhne aus seiner Ehe trauerten mit ihrem Halbbruder, und für diese Zeit war der Zwist zwischen den Linien vergessen, wie es Halfdan verlangte, doch nie gänlich durchsetzen konnte.
Hohengrund wurde gewappnet und gerüstet, doch die Kräfte geteilt. Eine geringe, aber kampftüchtige Zahl blieb bei den Türmen, um sie gegen den kommenden Ansturm der Dahir zu verteidigen. Eine größere Anzahl mit den Jägern und den besten Spähern der noch verbrüderten Dahir zog gen Norden, dem Quell des Argnisses nachzugehen.
Sie eilten dahin wie der Wind und mit gekonnter List umgingen sie den Kriegszug der Dahir, der fest damit rechnete, dass sich der Gegner hinter seinen mächtigen Mauern verbergen würde. Sie fanden die geplünderten Siedlungen und strömten in alle Himmelsrichtungen, bis einer der Ihren eine Spur fand, kalt aber brauchbar führte die Spur sie weit in die Berge, auf Pfade, die sonst selten von den Menschen der Mark beschritten werden, denn der Tod lauert dort in windiger Höhe und nur Steingeister und Riesen nennen es noch Heimat.
Und die Riesen waren es auch, die sie fanden. Eine schreckenerregende Zahl war in einem verborgenen Felsental versammelt. Dutzende von den Ungetümen, und was noch schlimmer ward, es fanden sich Menschen darunter, die unbedroht unter ihnen weilten , die den Riesen sogar Weisung zu geben schienen.
Die Jäger Halfdans warteten geduldig und beobachteten den grauenhaften Feind und sie lauerten auf eine Gelegenheit, bis sich einer der unbekannten Menschen von der Bande entfernte. Schließlich war es dann soweit und sie erwischten einen, der ausgesandt wurde um Botschaft zu überbringen, wie sich später herausstellte. Der Gefangene gehörte zu den Dahir die im Kampf gegen Halfdan alles verloren hatten und er trug einen kruden Wappenrock in den Farben Hohengrunds, mit dem ein alter Greis durchaus getäuscht werden konnte.
Er widerstand lange der Folter bis Halfdan die Wahrheit von ihm erfuhr. Da hörte er davon, dass sein Bruder Lokayan den Kampf auf der Rabenstatt überlebt hatte und nun bei den Riesen weilte, deren Ältesten er sich zum Verbündeten gemacht hatte. Er hatte den Riesen zahlreiche Lügen eingegeben über die Reichtümer der Feste Hohengrund, die Freund des Eisenvolkes ist und von diesem reich beschenkt wurde. Und die Riesen waren leicht zu blenden mit solcher Rede, denn die Zwerge hatten sie seit langer Zeit bekriegt und aus den guten Jagdgründen der südlichen Bergläufe vertrieben, ihre Festungen dort aufgebaut und dadurch eine Rückkehr verhindert. Und unter dem Berg waren die Zwerge und ihr Gold für die Riesen unerreichbar.
Doch die Gier nach Rache und Raubgut war tief in ihren Herzen eingebrannt. Und so hatte der Älteste viele Riesen in den darauf folgenden Jahren um sich gescharrt und seinen eklen Sohn als Häuptling über sie gestellt. Zugleich fand Lokayan wieder Dahir , die bereit waren ihr Volk zu verraten um den ungeliebten Frieden zwischen den Stämmen und den Türmen zu beenden.
Gemeinsam waren sie ein gefährlicher Feind geworden, denn die Riesen waren oft bezwungen worden, da sie ihre Natur im Kampfe übermannte, doch die Dahir glichen dies aus, und mit Lokayans List hatten sie es bereits geschafft, dass die Stämme gegen Hohengrund gezogen waren und es belagerten.
Scharfsinnig erkannte Halfdan die Pläne seines Bruders, denn nun konnte dieser warten und seine Streitmacht im Verborgenen halten, bis die Stämme und die Hohengrunder sich gegenseitig im Kampfe schwächten und dann zuschlagen, wenn beide Seiten ihm nicht mehr viel entgegen zu stellen vermochten. Doch diese Zeit war noch fern.
Der verräterische Bote wurde von seinen Leiden erlöst und fand ein Ende in den Schluchten eines dieser nördlichsten aller Bergkämme, wo ein Sturz nicht ungewöhnlich war.
Seinen ältesten Sohn von seiner Geliebten schickte Halfdan Steinherz daraufhin gen Osten zu der großen Feste des Eisenvolkes um von der neu erwachten Gefahr zu berichten. Und mit größter Eile spornte er den Rest seiner Krieger an, mit ihm zurück nach Hohengrund zu gelangen.
Die Dahir hatten gelernt und sie rannten gegen Hohengrund mit großen Leitern und Rammböcken an, bespannt mit Lederhäuten, um Pech und Pfeile fern zu halten, doch noch hielten die Türme stand. Aber die Kraft der Verteidiger nahte unweigerlich ihrem Ende entgegen.
Mitten in einem dieser Anstüre erklang im Rücken der Streitmacht der Dahir Halfdans Kriegshorn und der Schlachtenlärm versiegte. Der Erbe Halfdans hatte sie lange genug von den Mauern ferngehalten, gehüllt in seines Vaters Eisenhemd und Helm hatte er viel Furcht und Tod unter ihnen gesät.
Und nun sah er seinen Vater von Norden heraneilen, und gab Befehl für einen Ausfall gegen den Feind. Die Dahir wurden von Grauen erfasst, waren sie doch getäuscht worden und Rufe worden laut, die von Hexenwerk riefen, nur die tapfersten unter ihnen sammelten sich um von beiden Seiten dem Angriff zu begegnen, doch dazu kam es nicht. Die Pfeile der Jäger waren angelegt, doch gab Halfdan keinen Befehl und er hieß seinen Erben mit donnernder Stimme auch von seinem Ansturm abstand nehmen.
In dieser Atempause ritt er auf Nachtschatten mitten unter die Feinde, gebieterisch wie ein Fürst, und brachte ihnen die Kunde von Lokayans List. Wie so oft befand er sich dabei in höchster Gefahr, denn um ihn standen nur die wilden Dahir und alleine die Ehrfurcht vor diesem schrecklichsten aller Feinde hielt sie noch im Zaum.
Und der stärkste unter den Häuptlingen trat vor und nannte ihn einen Täuscher, genau wie seine Sippe die er nun vorhalte als Ausrede für seine eigenen Lügen.
Da stieg Halfdan herab und trat zum Zweikampf an, während seine Krieger noch die Waffen bereit hielten und die Pfeile angelegt waren, die Dahir nieder zu machen.
Nur drei Hiebe brauchte Halfdan, um diesen Gegner zu fällen und er raubte damit den anderen Häuptlingen die Lust daran, sich ihm zu stellen. Keiner wagte es je wieder ihn einen Täuscher zu nennen, denn wer sich ihm widersetzte der fiel von Manneshand und nicht durch Täuschers Trug.
Dann ließ er die Waffen senken und die Belagerung war beendet. Die Dahir sollten ihre Verwundeten pflegen und ihre eigenen Späher aussenden um sich vom Zug der Riesen zu überzeugen.
Und so geschah es. Als die Späher zurückkehrten waren und Halfdans Kunde bestätigten, da einigte man sich auf eine Kriegslist, begünstigt von der Ankunft der Späher, die Halfdan zum Eisenvolk geschcikt hatte.
Der Kampf entbrannte von neuen, die Tore von Hohengrund brachen und die Verteidiger strömten hinaus, in einem letzten verzweifelten Versuch, den Feind zu besiegen.
Dies war der Augenblick den Lokayan für die Riesen und ihre Mitstreiter als günstig bestimmt hatte und getreu seiner Weisung fielen sie in zwei Gruppen über die Streitenden her. Eine Gruppe stürmte den Westflügel der Feste, wo die Mauern nahe am Berghang ruhten , und wo die Riesen aufgrund ihrer Größe den Fels nutzen konnten um die Mauern leichter zu überwinden, während die zweite Gruppe in die Kämpfer vor den Toren stürmte und beide Seiten hart bedrängte.
Ein schrecklicher Kampf entbrannte und viele Menschen fanden den Tod. Halfdan, der noch auf der Lauer lag musste seine List abbrechen, denn er hatte sich mit seinen besten Streitern auf Lauer gelegt , um die Riesen in der Flanke unerwartet anzugreifen, doch da sah er wie die Mauern von Hohengrund tatsächlich unter dem schrecklichen Wüten der Riesen einbrachen und sein Erbe mit ihnen in die Tiefe fiel.
Des Vaters Herz konnte nicht mehr ertragen und so stürmte er rasend über das Feld und stürzte durch die Bresche in seine eigene Burg. Auch wenn der rechte Zeitpunkt noch nicht gekommen war, so war der zornige Ansturm der Hohengrunder doch so gewaltig, dass ein Riese nach dem anderen zu Boden ging und von den Äxten und Schwertern der Krieger zerhackt wurde.
Halfdan selbst fällte einen Riesen nach dem anderen bis er ihren Häuptling erreicht hatte.
Dieser zerrte gerade einen Steinblock zur Seite und wollte einen Krieger verschlingen, der von dem Schutt begraben worden war, sich aber noch wehrte. Da erkannte Halfdan dass dies sein Sohn und Erbe war und dankte dem Schicksal, das seinen Sproß so weit beschirmt hatte und er wollte verdammt sein, wenn er es jetzt nicht ebenso vollbringen konnte.
Ein Hieb durchbohrte die Ferse des Riesen-Häuptlings und ließ ihn heulend auffahren, die einfache Beute war vergessen und ein heißer Kampf entbrannte. Halfdan nutzte die Ruinen seiner Burg um sich vor der gewaltigen, eisenumringten Keule seines Gegners zu schützen und fügte ihm furchtbare Wunden bei, jedes mal wenn die Keule verfehlte oder im Schutt hängen blieb. Doch in seiner Wut wehrte sich der Riese beständig weiter und bekam schließlich die Waffe des Steinherz zu packen. Er schleuderte den Mann wie eine Puppe umher und heulte siegesgewiss auf.
Dann stürmte er dem regungslosen Leib entgegen um ihn samt Haut und Knochen zu verschlingen, doch Halfdan war unversehens aufgesprungen und ergriff einen umherliegenden Streithammer, mit dem er auf eine Wand seiner Feste einhieb bis diese einstürzte und den verdutzten Riesen unter sich begrub.
Den Unterleib zerschmettert war der Häuptling noch immer nicht überwunden, doch nun hatte Halfdan seine Klinge wieder zur Hand und trieb sie dem schrecklichen Wesen tief in den Schädel.
In der Feste ward es da still geworden und der Vater eilte zu seinem Sohn, der schwer verletzt da lag, viele Knochen geborsten durch den grausigen Sturz, doch sein Lebenswille war stark, ganz dem Vater gleich.
Mit den letzten Verteidigern eilte Halfdan schließlich hinaus und fand den Kampf noch im Gange, denn die zweite Gruppe der Riesen war schrecklich anzugehen, auf offenem Felde. Nur das Erscheinen der Zwerge hatte die Dahir und Hohengrunder vor den Toren vor dem sicheren Untergang bewahrt und nun drangen die Hammerträger aus Karak Barkor auf die Riesen ein und machten sie einen nach dem anderen nieder. Dennoch war der Blutzoll schrecklich hoch und viele Menschen und Zwerge blieben verstümmelt oder zerschmettert auf dem Schlachtfeld zurück.
Aber mit dem Tod ihres Häuptlings und dem Erscheinen Halfdans wendete sich das Blatt endgültig zu Gunsten der jüngeren Völker und der letzte Riese fiel unter dem Streithammer des Thains von Karak Barkor. Keines der Ungetüme sollte zur Gänze wieder seine Berge betreten.
Den durchbohrten Kopf des Riesen-Häuptlings ließ Halfdan Steinherz nämlich von dreien der verräterischen Dahir bis zu des Ältesten Höhle schleifen, wohin einige Jäger die Verräter mit angelegten Pfeilen hin trieben. Und sie wurden Zeugen der grauenerregenden Geschehnisse.
Der Älteste der Riesen trat hervor aus seinem Unterschlupf, von der Last der Jahrhunderte gebeugt, und mit steifen Gelenken hob er das Haupt seines Sprösslings auf und erkannte ihn.
Der Schrei des Jammers ob dessen Untergang ließ Steine in der Umgebung herabregnen und die Dahir, die an den Schädel gekettet waren wurden von ihm in Stücke gerissen, ebenso wie Lokayan, der sich davon stehlen wollte und doch von dem rasenden Ältesten gepackt, in Fetzen gerissen und verschlungen wurde. Darauf flohen die Jäger den Ort, aber die Rufe des Ältesten verfolgten sie noch den halben Tag, voll ohnmächtigen Zorn und Jammer.
Die Verteidiger Hohengrunds stellten Wachen auf, falls sich der Älteste von Rache getrieben auf den Weg in den Süden aufmachte und mit Hilfe der Zwerge, die ihres Bündnisses gedachten wurden die schwarzen Türme neu aufgerichtet, stärker als zuvor und beim Ehrenwort des Thains in der Lage, auch dem Zorn der Riesen stand zu halten.
Doch kam nie wieder Kunde von den Riesen aus dem Norden und die Weisen sagen, der Älteste sei von seinem Gram aufgefressen in die Höhlen zurückgekrochen und dort endgültig zu Stein geworden.
Halfdan lebte noch lange Jahre unangefochten als Herr von Hohengrund und er sah die Kinder seiner Kinder aufwachsen, doch zwischen den Sippen der Türme und den Sippen in den Tälern im Osten erwuchs immer wieder Zwist ob bedeutender oder geringer Gründe, und die Last wurde dem großen Krieger im Herbst seines Lebens schwer, er wurde müde zu schlichten und zu trennen.
Da kam Kunde aus dem Osten, jenseits des Meeres wüte ein großes Ungetüm und große Helden seien Gefallen bei dem Wagnis die Bestie zu Fall zu bringen. Die Boten fanden Gehör bei Halfdan, dessen Haar und Bart nun ergraut waren, aber dessen Arme noch längst nicht ihre Kraft eingebüßt hatten. Und so beließ er die Herrschaft bei seinem Erben und sammelte ein Dutzend seiner besten Getreuen und zog hinaus, dem Lauf der Sonne entgegen.
Viele Jahre vergingen, und die Ereignisse Dieser sind eingegangen in viele andere Lieder, hier will nur berichtet werden, dass Halfdan Steinherz eines Tages zurückkehrte in die Heimat, begleitet von nur noch wenigen seiner Getreuen und einigen neuen Gefährten, gezeichnet und verstümmelt von schrecklichen Kämpfen, doch noch immer aufrecht und am Leben.
Und er entließ seine Begleiter, so sie einkehren konnten bei ihren Familien in der Heimat, er aber ritt sehnsüchtig vorraus, um sein Heim, die schwarzen Türme endlich wieder zu erblicken.
Dort empfing ihn der Herr der Feste in stolzem Sinn und dem alten Halfdan stand der Schalk im Nacken, denn prüfen wollte er den Erben seines Erben, den er noch auf dem Arm genommen, als er an der Mutterbrust labte.
Er verweigerte dem Hausherrn seinen Namen und sprach hochmütige Worte, bis der junge Hohengrunder ihn zur Waffe rief um seine Ehre wieder herzustellen und sie fochten.
Es war ein heftiger Kampf und manch Teil der Halle von Hohengrund ging zu bruch, fast fühlte sich Steinherz erinnert an seinen Kampf mit dem Riesen und lachend empfing er eine Wunde nach der anderen, teilte doch ebenso großzügig aus.
Und schließlich geschah es, er war überwunden, da kam des Hausherrn Weib heran und hieß ihn inne halten und Gnade für den Überwundenen zu zeigen. Und seine Mutter stand dabei und rief noch eindringlicher um Einhalt, denn Sie erkannte den Ring an des alten Kriegers großer Faust und begrüßte Steinherz bei seinem Namen.
Da war aller Zwist vergessen und beide Kämpfer standen sich Aug in Aug gegenüber , endlich die Blutsverwandschaft anerkennend. Dies ward der erste und letzte Zweikampf in dem Halfdan unterlag und er war froh, einem würdigen Streiter zu unterliegen, dem er denn auch seine Burg übergeben konnte.
Nur kurz darauf verschied Halfdan Steinherz auf Hohengrund, manche sagen an den Wunden die er bei dem Zweikampf empfing, andere jedoch sagen, er hatte das Ende seines Lebensweges erreicht und als er zurückschaute und sah, dass alles gut war, da sei sein Geist willig hingegangen, wohin die Götter die Menschen nach ihrem Tode entsenden.