Niemand Bleibt Zurück
Verfasst: 25 Apr 2012, 10:20
Kaum hatten sie die letzte Hügelkuppe überwunden, breitete das Tal von Brandstedt sich vor ihnen aus wie ein Teppich aus Gras und Rapsfeldern. Mit jedem Schritt ihrer Pferde wich die klamme, kalte, graue Luft der letzten Ausläufer des Sumpfes, während die Sonne zu ihrer Rechten weiter gen Himmel empor stieg. Rational betrachtet war es eher die Veränderung von frühem Morgen zu einem warmen Frühlingstag. Doch fast schien es Andaran als würde das Sonnenlicht selbst seine Farbe verändern und die südliche Mark in warmes, goldenes Licht tauchen und Halvards und seine durchnässten und durchgefrorenen Knochen wärmen.
Vielleicht spürte Gero ja auch noch etwas davon. Andaran drehte den Kopf und blickte zum dritten Pferd zurück, welches mit sichtlicher Mühe einen kleinen Karren schleppte. Darauf aufgebahrt, Schild auf der Brust, darauf Axt und Schwert, lag die Leiche ihres Gefährten Gero von Altenbrück.
Sie hatten sich beeilt, von Derduwâth aus durch Valariot bis in die Nordmark zu kommen, um Geros Leichnam in einem respektablen Zustand seiner Familie übergeben zu können. Hatten kaum Rast gemacht in Ehredon oder Gond. Selbst dem Orkenkopf hatte Halvard auf dieser Reise entsagt. Gero hätte sich nicht vom restlichen Verstärkungstrupp lösen und zu ihnen nach Derduwâth vorauseilen müssen. Er hätte nicht einmal die Mark verlassen müssen. Dafür, dass er sein sicheres Heim verließ und ihnen dennoch zu Hilfe geeilt war; sein Leben im Kampfe bei der Verteidigung von Halvard und an der Seite Andarans ließ; bedingungslos und ohne Hintergedanken neben ihnen gestanden hatte; für all das empfand Andaran tiefsten Respekt und Dankbarkeit. Das würde er versuchen, Geros Hof und Familie mitzuteilen, sobald sie Altenbrück erreichten. Hoffentlich würde es ihnen etwas bedeuten.
Andaran sah zu Halvard hinüber. Sein Cousin ritt schweigend zu seiner Rechten, Blick geradeaus, Rücken gerade. Als er Andarans Blick bemerkte, drehte er den Kopf und lächelte ihn an. Andaran grinste zurück und streckte Halvard die Faust zum gewohnten Gruß entgegen…
Vielleicht spürte Gero ja auch noch etwas davon. Andaran drehte den Kopf und blickte zum dritten Pferd zurück, welches mit sichtlicher Mühe einen kleinen Karren schleppte. Darauf aufgebahrt, Schild auf der Brust, darauf Axt und Schwert, lag die Leiche ihres Gefährten Gero von Altenbrück.
Sie hatten sich beeilt, von Derduwâth aus durch Valariot bis in die Nordmark zu kommen, um Geros Leichnam in einem respektablen Zustand seiner Familie übergeben zu können. Hatten kaum Rast gemacht in Ehredon oder Gond. Selbst dem Orkenkopf hatte Halvard auf dieser Reise entsagt. Gero hätte sich nicht vom restlichen Verstärkungstrupp lösen und zu ihnen nach Derduwâth vorauseilen müssen. Er hätte nicht einmal die Mark verlassen müssen. Dafür, dass er sein sicheres Heim verließ und ihnen dennoch zu Hilfe geeilt war; sein Leben im Kampfe bei der Verteidigung von Halvard und an der Seite Andarans ließ; bedingungslos und ohne Hintergedanken neben ihnen gestanden hatte; für all das empfand Andaran tiefsten Respekt und Dankbarkeit. Das würde er versuchen, Geros Hof und Familie mitzuteilen, sobald sie Altenbrück erreichten. Hoffentlich würde es ihnen etwas bedeuten.
Andaran sah zu Halvard hinüber. Sein Cousin ritt schweigend zu seiner Rechten, Blick geradeaus, Rücken gerade. Als er Andarans Blick bemerkte, drehte er den Kopf und lächelte ihn an. Andaran grinste zurück und streckte Halvard die Faust zum gewohnten Gruß entgegen…