Feedback Turnier Feuer und Phönix 2015

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Tankred
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Feedback Turnier Feuer und Phönix 2015

Beitrag von Tankred » 01 Sep 2015, 20:24


Turnierrückschau
Ja, wo fange ich an? Die Zelte sind inzwischen trocken, hurra!
Mein Problem war meine Erwartungshaltung. Wenn man im Vorjahr bereits die wohl schönste Veranstaltung besucht hat, ist es schwer, beim zweiten Mal nicht enttäuscht zu sein. Natürlich muss man Abstriche machen und darf die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, aber das mein zweiter Besuch bei eurem Turnier den ersten noch übertreffen würde, hätte ich nicht erwartet.
Danke danke danke!
Im Ernst, ich buche komplett die nächsten 10 Jahre jedes Turnier!
Es ist schon selten genug, dass man auf einen Con geht und dort diesen einen emotionalen Moment erlebt, der das Charakterspiel komplett erschüttert und bei dem man weiß, dass er einmalig ist und sich für immer einbrennen wird.
Auf diesem Turnier hatte ich drei dieser Momente und noch mehr derer, die knapp dran kamen.
Danke an die Sommerlunder und die DeBois-Boys, die den Freitag Abend an meiner Tafel gesungen und getrunken haben. Ich habe diese Stunden des Musizierens sehr genossen. Es war die perfekte Stimmung. Welcher alter Ritter freut sich nicht, wenn die Jugend sich um ihn scharrt und zahllose Lieder (sogar in mittelhochdeutsch) zum Besten geben?
Anschließend die Lagerfeuerrunde mit der Herzogin von Calor, die mich so zur Schnecke gemacht hat, dass der eigentlich höhnische Ritter sich wieder wie ein Knappe fühlte. Anja, ich verlange mehr Spielzeit mit dir! Und wenn ich die ganzen Hofschranzen das nächste mal wegschubsen muss, die dich umlagern!
Und zu guter Letzt dann noch Glenna, die am Ballabend den alten Thegenhardt zum Tanz auffordern wollte (Dank an meinem Knappen zur Vertretung) und sich nachher noch die Geschichten eines alten, müden Mannes interessiert angehört hat. Welches alte, dunkle, verdorrte Herz beginnt nicht vorsichtig wieder zu knospen, wenn die strahlende Jugend einen umgarnt?
Überhaupt haben es mir alle Beteiligten auf diesem Turnier sehr schwer gemacht, die Rolle des alten bösen Mannes intensiv durchzuführen.
Thegenhardt scheint ja inzwischen gesellschaftlich akzeptiert zu sein, womit ich auch ganz gut leben kann. Ich hatte die Bank durchweg nur großartige Unterhaltungen. Ich kann gar nicht alle aufzählen und meine Liste ist nicht abschließend, aber die Gespräche mit dem Herrn von Bardengau, den Falkensteinern, Alisea, den drei Damen, die mir erzählten, dass der direkt Keulenhieb auf den Kopf jetzt Thegenhardter Technik hieße, die Verhandlungen mit der Tavernencrew, durchweg alle Erlebnisse mit den Knappen, die (bretonischen?) Kinder, die für den Kampf zwischen Pelindur und mir die Münzen werfen durften... nein ich kann gar nicht alles aufzählen, immer wenn ich einen Satz schreibe, fallen mir 3 neue Erlebnisse ein, die ich eigentlich noch erwähnen müsste.
Deswegen komme ich lieber direkt zu den Turnierkämpfen. Ich bin ja einer dieser Problemlarper, die gerne eine hohe Härte bei gesundem Menschenverstand schätzen und die eigentlich Probleme mit dem Regelwerk hatten. Aber glücklicherweise waren meine ganzen Kampfpartner der gleichen Kampfansicht wie ich (oder es hat sich zumindest keiner beschwert).
Ich hatte durchweg nur schöne Kämpfe, die vom Härtegrad deutlich über dem lagen, was man normalerweise machen könnte, aber ich fühlte mich jedesmal sicher. Egal ob ich durch den Ring geschubst, geworfen oder geprügelt wurde, es war genial und hat unheimlich Spaß gemacht. Ich hoffe, es hat auch den Zuschauern gefallen und besonders natürlich meiner Herrin.
Besonders erwähnen muss ich noch, dass ich mich sehr darüber freute, gegen den Herrn von Gelon zu streiten und zu gewinnen (Revanche fürs letztjährige Szenario!) und vom Herrn von Hardtenberg mal komplett aus den Schranken gefegt zu werden (das war wohl seine Revanche fürs letztjährige Szenario).
Gegen Alistair und Stewain wars gewohnt brutal und auch gegen Herrn Johann wars eine Freude zu streiten, Bodenkampf!. Der Herr zu Bossenstein hat meine absolute Bewunderung für ritterliches Verhalten und den sehr guten Schildhebel. Dem Herrn Raphael zu Langeneck werde ich das nächste mal ein paar Gewichte an die Füße binden, der war so verflucht schnell. Und dann konnte ich noch den Herrn Pelindur aus dem Turnier kicken. Die nach den Turnierkämpfen durchgeführten Kämpfe gegen Herrn Anseln und Herrn von Bardengau waren genauso schön. Hart, brutal, kurz!
Und dann erst das Szenario. Liebe Knechte und Knappen, gut habt ihr mich gestoppt! Eigentlich hatte ich es im 3. Szenario gar nicht drauf angelegt, wieder Zweiter zu werden. Gut, dass der Answin mich so gnadenlos rausgeklopft hat.
Leute, ich habe viel Liebe für euch!

Besonderer Dank gilt selbstverständlich dem Team Thegenhardt. Ohne euch, hätte ich niemals so gut ausgesehen. Dankedankedanke!

Dafür, dass ich mich eigentlich kurz fassen wollte, ist es doch schon recht lang geworden.

Kommen wir also zur Organisation... Die Orga, tja... was soll ich sagen. Meine lieben Leute, danke für eure Mühe, eure Arbeit, eure Zeit und euer Herzblut. Es passte einfach alles. Kein Zeitplan hält den ersten Spielerkontakt aus. Das ist halt so, nichts, was man bemängeln kann. Die Bauten und Verzierungen waren noch schöner als letztes Jahr. Die Ideen noch zahlreicher.
Ich bin einfach begeistert.

Das bringt mich auch direkt zu dem Thema „Wo ist denn das ganze Geld geblieben?“:
Wer so etwas fragt, hat wohl selber noch nie eine Veranstaltung organisiert. Die Arbeit einer Orga liegt nicht nur darin, kurz mal ein Wochenende ein paar Sachen aufzustellen und sich anschließend feiern zu lassen.
Die Organisation einer so großen Veranstaltung kostet so unglaublich viel Zeit (und Nerven). Die gesamten Sachen werden in der Freizeit selber zusammengeschraubt. Lass die ganzen Wimpel mal nähen oder die Aufbauten bauen, es würde erheblich teurer werden. Und dann der Aufbau. Ein 10köpfiges Team benötigt 4-5 Tage Aufbau und 2 Tage Abbau zur Conzeit zusätzlich, nur damit wir feiern können.
Zusätzliche Platzmiete, Versorgung, Freizeit.
Und irgendwer fragt, wo das Geld geblieben sei? In welcher Welt leben Leute, die solche Fragen stellen? Dass jemand für eine Idee und für das Amüsement anderer altruistisch, denn genau das ist es, was die Organisation so einer Veranstaltung ist, ohne finanzielle Gegenleistung so viel Zeit aufwendet, ist wohl das Einzigartige in diesem Hobby. Wer da noch zu fragen wagt, wo bei solch einer Veranstaltung, mit offensichtlichen Bauten und Verzierung, die deutlich unter 150 € kostet, das Geld geblieben sei, der ist einfach respektlos und soll sich mal selber die Arbeit machen.

Insgesamt habe ich zwei kleine Kritikpunkte: 1. Bei der Helmschau hätten die Damen sich ruhig etwas mehr Zeit lassen können. Wir haben eh schon auf euch gewartet, da braucht ihr nicht zu sehr zu hetzen.
2. Die Schranken. Die waren wirklich sehr stabil und taten doch zwischendurch etwas weh.
„grin“-Emoticon

Und einen großen Kritikpunkt: Gebt uns einen Tag mehr! Diese Veranstaltung ist es wert!

Oh, noch etwas, was mir zeigt, dass diese Veranstaltung tatsächlich dieses einzigartige, familiäre Larpgefühl hat, von dem man immer wieder liest: Wenn in der letzten Nacht, um 6 Uhr, das absolute Gewitter mit starkem Regen beginnt und die letzten wachen Gestalten retten die noch auf der Bannerbahn stehenden Helme vor dem Regen, ja dann kann man wirklich von einer großartigen Veranstaltung reden. Ihr seid großartig! Alle!
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Tankred
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Re: Feedback Turnier Feuer und Phönix 2015

Beitrag von Tankred » 03 Sep 2015, 11:49


Lange Ergänzung:
Also Donnerstag, der war erstmal lahm. Wir haben zu lange für die Fahrt gebraucht, Aufbau im Regen, dank der Falkensteiner konnten wir aber unsere Sachen unterstellen.
Freitag:
Endlich um 0.20 waren wir IT. Ich kam anfänglich nicht richtig in die Rolle rein, ein Schwätzchen hier, ein Pläuschchen dort und natürlich der Herzogin die Aufwartung gemacht. Und dann traf ich die wettgeilen sommerlunder Ritter und habe mich sehrsehr gut mit ihnen unterhalten und direkt versucht mein Mündel, Swanhild von Balderburg (Andrea) an sie zu verschachern. Nachher bin böse mit den Knappen versackt und ich war dann gegen 5 Uhr im Bett.

Um 8 gings leicht verkatert weiter Frühstück, dann zur Helmschau. Ich stand dort neben Frostie und habe einiges über frosttaler Sitten erfahren. Barbarisch! Wie üblich war alles richtig schön geschmückt und verziert.
Dann die ersten Schranken, zum Glück habe ich nicht die Helmschau gewonnen, sonst hätte ich den Leuten wohl in die Schranken gekotzt (der Sieger musste als erster antreten). Kämpfe waren teilweise nett, aber teilweise noch nicht so cool. Im Vergleich zum letzten Jahr starteten sie verhalten.
So blieb mir die Zeit Höflichkeiten mit den Rittern auszutauschen.

Es ist schon so verschwommen alles, egal, jetzt gehts richtig los:
In den zweiten Schranken hatte ich zwei Kämpfe.
Einmal gegen David (Alistair), in dem wir uns zur Freude aller 80 Kopftreffer in 30 Sekunden beibrachten, bis ich dann umfiel. Das lag auch daran, dass ich dachte, dass meine Waffe zerstört wäre, ich sah nämlich einen Kolbenkopf rumfliegen. Hat sich aber nachher herausgestellt, dass Davids Waffe zerstört wurde.
Das war ultrabrutal und geil und anschließend wurden wir schon von ner Menge Leute angesprochen, die uns gratulieren wollten, weil sie soetwas noch nie gesehen haben.

Danach wurden die Kämpfe übrigens allgemein härter.

Der zweite Kampf war gegen Haas, wir hatten abgemacht, dass ich ihn zuerst hart dominiere und er mir dann mit seinem Zweihänderkolben mit voller Wucht auf die Birne klopft.
Ich ihn also zunächst mit einem Luzerner Hammer voll vermöbelt, hab das Ding wie einen Baseballschläger geführt.
Dann hat man gesehen, dass ich ihn endgültig niederschlagen wollte und in dem Moment springt er in die Höhe und haut mir mit voller Wucht aus dem Sprung die Zweihandaxt auf den Kopf.
Natürlich bin ich sofort zusammengebrochen.
Aus den Jubelschreien der Leute, die auf mich gewettet hatten wurden Entsetzensschreie.
Und ich wurde aus den Schranken getragen. Das war mein letzter Kampf für den Tag, der war auch hart genug.

Dann war da noch die Geschichte, dass mich das Tavernenteam mit den Worten angesprochen hat, dass sie den Ritter Thegenhardt suchen würden, weil er doch für alles zu haben wäre.
Ich so: Was? (im Ernst, die Leute liebten den bösen Ritter)
Sie wollten, dass ich ihr Schirmherr für das Sackhüpfen mit Armbrustschießen werden würde. Es würde mich auch nichts kosten. Ich betrachtete die Auslage der Schankmaiden und war natürlich einverstanden.
nach den Schranken war der Wettbewerb, zu dem ich aber zu spät kam; weil ich mich bei der Dame Alisea verquatscht hatte.
Daher hat DIE HERZOGIN mein Team übernommen. 20 Sekunden später war ich dann auch da, meckernd. Und sie bot an, mit mir zusammen den Wettbewerb auf ihrer Empore anzuschauen. Womit ich einverstanden war.

Am Ende des Wettkampfs hab ich mich dann aus dem Staub gemacht, ein wenig im Lager gesessen, etwas getrunken, gequatscht, und eigentlich wollten wir grad (es wurde dunkel) losziehen in andere Lager, da kommen die sommerlunder Ritter mit Gefolge in unser Lager um uns zu besuchen.
Warum also durch die Lagerziehen, wenn die Leute zu dir kommen?
Andrea hatte ja den Gunstbandwettbewerb gewonnen und ich hab die ganze Zeit versucht sie zu verbändeln, bzw. verkuppeln und da ich den beiden fahrenden armen Rittern erzählte, dass sie sehr reich wäre, war ihr Interesse geweckt

Und dann beginnen sie nach kurzer Zeit für uns zu singen. 4 Männer sangen also an meiner Tafel.
Dann begannen die beiden Ritter noch einen Minnewettstreit um Andrea, wer denn besser singen könne. Der eine sehr schön, der andere mittelhochdeutsche Minnelyrik. Voll geil!

Der Thegenhardt lehnte sich also zurück und hörte sich Geschichten und Lieder an. Und als wäre das nicht genug, kamen mittendrin die Gruppe mit David und Niels und den Knechten an, um uns zu besuchen.
Ich hatte also auf einmal 4 Ritter und 8 Knechte am Tisch und meine eigenen Leute.
Und die andern hatten eine Klampfe und noch mehr Lieder dabei. Alle besitzlos, hungrig und durstig, aber dafür mit viel Musik.

Und dann wurde es noch krasser... *Spannungsbogen*
Ungefähr gegen 3 Uhr brachen wir von meiner Tafel auf und zogen mit noch 4 Leuten durch die Gegend.
Die Dame Alisea von Darkenhowe, Harald, FaMü und ich und wir trafen an der Taverne einen total betrunkenen Raginhald, der neben MEINER Herrin (die Herzogin von Calor) saß.
BÄMM

ich also da hin und dachte, dass es bestimmt nett werden würde, ABER...
ich setze mich und bekomme dann zu hören: „Raginald, sag doch mal dem Herrn Thegenhardt, was du ihm von mir ausrichten sollst.“
Ich so: ???
Raginald: Herr Thegenhardt, die Herrin ist enttäuscht, weil du sie nicht beachtest
ich so ???
sie: Weiter!
er: Du hast weder um ihre Gunst gebeten, noch dich weiter um sie gekümmert
ich so: Aber... ich dachte.... sie da oben...
sie: Weiter!
er: Dabei hat sie von Anfang an deutliche Signale ausgesandt, die eigentlich klar machen sollten, dass du dich um sie bemühen sollst.
ich so: Uff, ich hab das gar nicht bemerkt, es ist mir nicht aufgefallen.

Dann hat sie mir das gleiche nochmal blumiger gesagt und vielleicht sagte ich dann soetwas Dummes wie: „Ich habe die Frauen noch nie verstanden“
Sie: Aha, es liegt daran, dass ich eine Frau bin?
Ich: Nein, dass ich dumm bin.
Anschließend hat sie mir höflich und bestimmt erklärt, dass ich mich gefälligst zu bemühen hätte und hat mich komplett rund gemacht und von vertanen Chancen erzählt.
Und ich hab mich nicht mehr wie ein alter Ritter gefühlt, sondern wie ein komplett unerfahrener junger Knappe.
So krass!

Dann kam ihre Forderung, dass ich wohl die nächsten Monate vielleicht eher bei ihr bleiben sollte, damit ich mal Benimm lerne und auch einmal Feldzüge mitmachen sollte. Oder ich könnte auch direkt länger dort bleiben.
Ich so: Verpflichtungen, blabla, Lehen, blabla...
sie hat dann erstmal jedes meiner Argumente widerlegt und eingetütet "wer verwaltet das Lehen jetzt?" "Meine Familie" "Aha, dann braucht man euch ja nicht"
"Aber der Herr Danwyn"
"Was macht ihr dann hier?"
"Äh, er hat mich zum Drost ernannt. (versuchter Witz) Bestimmt, weil ich ihm in der Heimat auf den Geist gehe"
„AHA, dann werde ich ihm mal einen Brief schreiben. Denn wenn er keine Verwendung für euch hat, habe ich diese schon. Und ich schätze eure Nähe"

Und ich dachte, dass diese Schlinge sich immer enger um den Hals zieht und ich wohl definitiv verloren gehe. Entweder in einer Ostreichschlacht, oder einfach in einer Kiste nach Calor entführt werde.

Dann forderte sie von mir noch an einen Tanz teilzunehmen.
Ich: Herrin, ich bin verletzt und wenn ich ehrlich bin, so ist der Tanz und Ball in der Nordmark eher nicht so bekannt.
Sie: Das kann ich mir kaum vorstellen. Was machen denn die Ritter bei euch, wenn sie mit Gefolge zusammenkommen?
Ich: Entweder eine Belagerung oder einen Krieg.

Samstag:
So, ich also ins Bett, inzwischen war es schon 6 Uhr morgens, komplett verwirrt, weil ich die weiblichen Signale wohl nicht erkannt habe.
Und das hat mich so mitgenommen, dass ich tatsächlich wieder um 8.30 aufgestanden bin.
Ein verwirrter Thegenhardt, ich war da komplett in der Rolle.
Megagut.
Das habe ich nur ganz selten in den ganzen Jahren, dass die IT-Gefühle mich OT so mitnehmen, aber beim Turnier klappt das immer und manchmal auch beim Pilgerlager

Ich musste natürlich erstmal wissen, was ich jetzt machen soll.
Was wollen die Frauen denn jetzt?
Turnierbeginn sollte gegen 12 sein.
Ich hatte also 3 Stunden Zeit um alles über Frauen zu erfahren.
Also bin ich erst bei den Falkensteinern gewesen und habe dort unter entsetzten Blicken von der letzten Nacht erzählt, dann beim Bardengau, dann bei... ach, ich glaub ich war fast überall.
Aber keiner konnte mir helfen. Auch wenn Ritterin Melinda mir aus einem schlauen Büchlein vorlas, was Frauen machen müssen, damit Männer sie bemerken. Aber eine Lösung hatte sie auch nicht.
Dann endlich traf ich die arme Alisea von Darkenhowe wieder, die mit in der Vornacht dabei war, und fragte sie nach Rat.
Und sie sagte, ich solle doch die Herrin um ihre Gunst in den dritten Schranken bitten und das möglichst öffentlich und möglichst viele Kämpfe gewinnen.

Also ging ich zum Turnierplatz und überlegte, gegen wen ich denn kämpfen würde. Und dann kamen von überall die Ritter zu mir und forderten mich.
Glücklicherweise gewann ich die ersten 4 Münzwürfe, so dass mir 4 Siege sicher waren. Den 5. Kampf würde ich verlieren.
Danach sprachen mich noch ein paar mehr Ritter an (der Birkengau kam zu mir und sagte, dass er gegen eine zerstörerische Naturgewalt kämpfen möchte und der Herr Anseln wurde von seiner Dame "überzeugt" dass er unbedingt gegen mich kämpfen müsse), auch denen versprach ich Kämpfe. Insgesamt kam ich jeden 2.-3. Kampf dran. Die Herrin war dann da und ich direkt zu ihr.

„Meine Herrin, ich sehe meine Fehler ein, bitte um Entschuldigung und um eure Gunst für den nächsten Kampf.“
sie: Ja gut, tut mir leid mein Gunstband hat bereits ein Ritter für den nächsten Kampf
ich: :(
Sie: Aber wenn ich es wiederhabe, bekommt ihr es.
ich: :)
Dann fragte ich noch nach dem Ritternamen, drehe mich um, gehe drei Schritte
und
UND
U_N_D
Vergesse sofort den Namen!
Kacke!

Aber gerade dann kam meine Rettung (mal wieder) in Gestalt der Dame Alisea von Darkenhowe. Sie fragte, wie es um mich stünde und ich erzählte ihr von meinem Namensproblem und bat sie, herauszufinden, wer jetzt dieser Ritter hieße.
Sie.... tat es und da ich den Namen nicht kannte, erfragte sie noch, welcher Ritter das wäre.
Gut, er hatte seinen Kampf schon, also bin ich vor meinem ersten Kampf wieder hin und erbat den Gunstbeweis, da er Affe aber das Band noch nicht zurückgebracht hatte, bekam ich nen Handschuh. Immerhin, besser als nichts. Diesen trug ich dann am... äh... Herzen (Bauch).

Mein erster Kampf ging gegen einen mir vollkommen unbekannten Ritter.
Ein Riese mit einem Flegel. Wir wussten nur, dass er verlieren würde, aber wie er mir eingeheizt hat
und dann hat er seinen Schild recht tief gehalten und etwas gehebelt, ich habe mein Gewicht nach hinten verlagert und er hat mich voll genial mit dem Schild weggepumpt.
Bin durch die halben Schranken geflogen.
Ich glaube, er war sehr glücklich damit.
Muss auf jeden Fall ziemlich krass ausgesehen haben, denn sein Knappe kam nachher zu uns und sagte nur "Wow, wir dachten alle, ihr hättet euch verletzt" und der Ritter so: "Ich hätte nie gedacht, dass ich euch weggehoben bekomme."
Auf jeden Fall der erste Sieg, obwohl vorher alle dachten, ich würde verlieren.

Der nächste Kampf gegen Alex als Falkensteiner Ritter.
Meine Güte, der war fix, ich hab immer die ganze Zeit versucht nach seinem Helm zu angeln, aber musste mich voll auf meine Seite konzentrieren.
Aber wieder ein Sieg. Jedesmal natürlich zu meiner Herrin und so.
Dann der Dritte Kampf, leider wurde vorher einer ihrer Kämpfer verletzt, weswegen sie nicht zuschauen konnte.
ABER der Kampf war gegen meinen Endgegner vom letzten Jahr, der im Szenario gegen mich gewonnen hatte.
Dieses mal mit Helm und seeeeehr schönem Kampf.
Ich war zunächst nicht sicher, ob ich gegen ihn kämpfen sollte, aber ich bin im Nachhinein richtig froh. Megagut.
Der Kampf vorbei, der nächste gegen Herrn Johann, Niels, Jins Freund.
Aber da hatte ich mich vertan, wir hatten den Kampf noch nicht ausgewürfelt und er auch keine Marke mehr.
Machte aber nichts, wir haben spontan entschieden einen 2 vs. 2 Kampf zu machen.
Nur Keulen, keine Schilde!
Haas und ich gegen David und Niels
Haas ging gegen David und Niels gegen mich, wir trafen uns ein paar mal, dann ging es ins Grabbling, Bodenkampf.
Ich habe ihn dann endlich niedergeschlagen und rappelte mich auf, um David von hinten anzugreifen. Daraufhin schmiss Niels mir noch seine Keule hinterher, traf mich am Arm, woraufhin mein Schulterschild abflog und ich stürzte.
In der Zeit kämpfte David weiter gegen Haas.
Ich versuchte mich unter dem Geschrei der Fans wieder aufzurappeln.
Langsaaaam, laaaaangsaaaaam und schlich mich dann vorsichtig an die beiden ran.
In dem Moment schlug David Haas nieder.
Ich hatte die Keule schon erhoben, aber da David mir den Rücken zukehrte, wartete ich.
Er drehte sich dann endlich um, um nach unserem Kampf zu gucken und genau in dem Moment schlug ich ihm auf den Kopf. Er hatte also faire 2 Hunderstel Sekunden zum reagieren.
Er schlug mich dann zwar mit seinem Schild nieder aber immerhin hat er vorher noch eine kassiert.

Daraufhin bedankten wir uns bei der Herzogin, die inzwischen wieder zuschaute, und entschuldigten uns für den unangemeldeten Kampf und baten sie, da der Turnierrichter Konsequenzen androhte, um ihre Unterstützung.
Das muss so niedlich ausgesehen haben, sie sagte, sie hatte das Gefühl, als würden 4 Schuljungen vor ihr stehen und sie musste auch herzlich lachen.
Jut, dann kam mein 5. Kampf in dem ich einen der Turnierfavoriten Herrn Pelindur aus dem Turnier klopfte. Brutaler, harter Kampf. War geil. Mit krassen fiesen Hieben

Dann der 5. Kampf, den ich verlieren würde, lustigerweise gegen den Gegner, den ich im Vorjahr durch einen Dreckstreffer direkt auf die Rübe ausgeschaltet hatte. Der hat mich so krass verprügelt
und mich dann mit brutalen Hieben rausgehauen. Das war definitiv mein härtester Kampf, auch OT.
Der is ganz schön in mich rein, aber vollkommen ok.
Gut, den Kampf hatte ich also verloren und war damit aus dem Turnier draußen.
Anschließend kamen noch zwei weitere Kämpfe, einen mit Sieg, einen mit Niederlage und ich war einfach platt.
Aber hey, 4 Turniersiege der Herrin.
Nach einer Pause, die ich größtenteils beim Bardengau (aus meinem 7. Kampf) verbrachte (und er mir erzählte, dass er einen Helm als Geisel genommen habe, da einer der Ritter dessen Rüstung auf seinen Stuhl gelegt hatte), ging es zum Szenario.
Ich war da schon krass am Ende. Die ersten beiden Szenarien waren ok, bin beim zweiten recht schnell rausgeflogen, aber beim Dritten... in dem ging es darum eine edle Dame zu befreien, da hat es mich, wie im Vorjahr erst als Vorletzten zerlegt. Ich konnte einige sehr dreckige Treffer austeilen., war richtig gut. Eigntlich müssen die anderen von dem Szenario erzählen. Ich war auf jeden Fall eine echte Dreckssau.
UND der ewige Zweite des Szenarios. :D
Dann kurze Pause

Auf dem Rückweg wurde ich dann von drei Damen angesprochen, die mir erzählen, dass mein Kampfstil jetzt als Thegenhardter Technik bezeichnet wird. Ich habe mich artig bedankt und erzählte nachher der Dame von Darkenhowe das mit der Thegenhardter Technik und sie macht direkt eine Bewegung der Arm von oben nach unten zum sauberen Kopftreffer.
:D
Ich habe es dann Thegen-Hau genannt und werde dazu auch eine Zeichnung wie in diesen alten Fechtbüchern fertigen.

Es war Ballzeit, für mich so nicht das Wahre, ich habe mich aber dann sehr nett unterhalten. Bspw. mit Thanatos und seiner Crew, der mich fast aus dem Konzept gebracht hatte, als er eine Flasche öffnete und eiskalt den Deckel hinter sich warf. „Wir wollen diese Flasche jetzt trinken“ - zack – Deckel weg.

Ich wollte also endlich Zeit mit meiner Herrin verbringen, mein Lob für die gewonnen Kämpfe abholen, quatschen, diese Situation weitertreiben, aber sie hatte leider keine Zeit, da der Tanzlehrer weg war und sie jetzt alles organisieren musste. :(
Also dachte ich, ich such mir irgendwen, dem ich auf den Geist gehen kann,
und dann stand auf einmal Haas Bannerträgerin vor mir, die ist so niedlich und hübsch und guckt mich mit großen Kulleraugen an und fragt, ob ich mit ihr tanzen wolle.

Ich war sooooo gerührt und hin und weg, aber ich kann nicht tanzen, also deutete ich auf meinen Stock und fragte, ob sie damit leben könne, wenn mein Knappe für mich einspringt. War sie mit einverstanden.

Sie hat dann mit David einen Tanz gehabt und anschließend haben wir uns unterhalten, bzw. ich habe alte Rittergeschichten erzählt.
Und ganz ehrlich ne, wenn man so ein alter Mann ist und so ein junges Mädchen interessiert sich für einen, das berührt einen schon.
Das vom letzten mal schon angerührte dunkle Herz wurde weiter erweicht und wird dafür sorgen, dass ich nächstes Jahr als Minneritter mit durchstarte. Mit dunkler, trauriger Minne.
Über Tod und Alter, Herbst, laublose Bäume, den ersten Frost und Gefühle, die man nicht aussprechen kann, weil die Jugend so fern ist.
Es war soooo schön, wenn dir solche tiefen dunklen Augen so schöne Augen machen, da machste nichts mehr, dann will man gefallen, selbst wenn man ein böser Ritter ist.
Anschließend ist sie länger mit David tanzen gegangen und ich saß allein am Tisch (Neben den Knappen, deswegen war ich nicht wirklich allein) und bin dann zur Tavernencrew, deren Schirmherr ich ja bin, weitergezogen. Dort bekam ich mein Gratisbier und Schnapps und eine Bardin war auch da.
Super Stimmung, super unterhalten, etwas sentimental gewesen, es war einfach schön.
So gegen 5 Uhr bin ich pennen gegangen, weil ich schon im Sitzen einschlief, immerhin hatte ich bisher nur 6 Stunden Schlaf auf 2 Tage, aber ich wollte nicht schlafen gehen, weil es so toll war und deswegen hockte ich mich noch 30 Minütchen auf meinen Thron im Lager, dachte über den Charakter, das Turnier, die Liebe und das Alter nach und fühlte mich wie ein alter Ritter.

Nunja, Abbau im Regen, das wars.
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Bastian
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Re: Feedback Turnier Feuer und Phönix 2015

Beitrag von Bastian » 04 Sep 2015, 23:28


Ich muss zugeben ich habe nicht alles gelesen, aber das was ich gelesen habe klingt einfach hammer.
Wenn du mir bestätigst dass das Turnier auch bedingt familientauglich ist, überlegen Verena und ich uns nächstes mit Sack und Pack mitzukommen.
Ehre ist etwas Wunderbares, aber sie ist ein Mittel, kein Ziel. Ein Mann der ehrenvoll verhungert, hilft damit nicht seiner Familie und ein Ritter der sich ehrenvoll in sein Schwert stürzt rettet damit nicht das Reich

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Tankred
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Re: Feedback Turnier Feuer und Phönix 2015

Beitrag von Tankred » 05 Sep 2015, 09:01


Basti, da sind unheimlich viele Kinder.
Die sanitären Anlagen sind auch recht gut. Ich denke, man kann das sehr gut mit Kindern hingehen.
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Pascal
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Re: Feedback Turnier Feuer und Phönix 2015

Beitrag von Pascal » 29 Sep 2015, 17:35


Bastian hat geschrieben:Ich muss zugeben ich habe nicht alles gelesen, aber das was ich gelesen habe klingt einfach hammer.
Wenn du mir bestätigst dass das Turnier auch bedingt familientauglich ist, überlegen Verena und ich uns nächstes mit Sack und Pack mitzukommen.
Hey Basti,

wenn du am start bist, überlege ich mir, ob ich nächtestes Jahr nicht auch wieder hinfahre ;)

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