Feedback Turnier Feuer und Phönix 2015
Verfasst: 01 Sep 2015, 20:24
Turnierrückschau
Ja, wo fange ich an? Die Zelte sind inzwischen trocken, hurra!
Mein Problem war meine Erwartungshaltung. Wenn man im Vorjahr bereits die wohl schönste Veranstaltung besucht hat, ist es schwer, beim zweiten Mal nicht enttäuscht zu sein. Natürlich muss man Abstriche machen und darf die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, aber das mein zweiter Besuch bei eurem Turnier den ersten noch übertreffen würde, hätte ich nicht erwartet.
Danke danke danke!
Im Ernst, ich buche komplett die nächsten 10 Jahre jedes Turnier!
Es ist schon selten genug, dass man auf einen Con geht und dort diesen einen emotionalen Moment erlebt, der das Charakterspiel komplett erschüttert und bei dem man weiß, dass er einmalig ist und sich für immer einbrennen wird.
Auf diesem Turnier hatte ich drei dieser Momente und noch mehr derer, die knapp dran kamen.
Danke an die Sommerlunder und die DeBois-Boys, die den Freitag Abend an meiner Tafel gesungen und getrunken haben. Ich habe diese Stunden des Musizierens sehr genossen. Es war die perfekte Stimmung. Welcher alter Ritter freut sich nicht, wenn die Jugend sich um ihn scharrt und zahllose Lieder (sogar in mittelhochdeutsch) zum Besten geben?
Anschließend die Lagerfeuerrunde mit der Herzogin von Calor, die mich so zur Schnecke gemacht hat, dass der eigentlich höhnische Ritter sich wieder wie ein Knappe fühlte. Anja, ich verlange mehr Spielzeit mit dir! Und wenn ich die ganzen Hofschranzen das nächste mal wegschubsen muss, die dich umlagern!
Und zu guter Letzt dann noch Glenna, die am Ballabend den alten Thegenhardt zum Tanz auffordern wollte (Dank an meinem Knappen zur Vertretung) und sich nachher noch die Geschichten eines alten, müden Mannes interessiert angehört hat. Welches alte, dunkle, verdorrte Herz beginnt nicht vorsichtig wieder zu knospen, wenn die strahlende Jugend einen umgarnt?
Überhaupt haben es mir alle Beteiligten auf diesem Turnier sehr schwer gemacht, die Rolle des alten bösen Mannes intensiv durchzuführen.
Thegenhardt scheint ja inzwischen gesellschaftlich akzeptiert zu sein, womit ich auch ganz gut leben kann. Ich hatte die Bank durchweg nur großartige Unterhaltungen. Ich kann gar nicht alle aufzählen und meine Liste ist nicht abschließend, aber die Gespräche mit dem Herrn von Bardengau, den Falkensteinern, Alisea, den drei Damen, die mir erzählten, dass der direkt Keulenhieb auf den Kopf jetzt Thegenhardter Technik hieße, die Verhandlungen mit der Tavernencrew, durchweg alle Erlebnisse mit den Knappen, die (bretonischen?) Kinder, die für den Kampf zwischen Pelindur und mir die Münzen werfen durften... nein ich kann gar nicht alles aufzählen, immer wenn ich einen Satz schreibe, fallen mir 3 neue Erlebnisse ein, die ich eigentlich noch erwähnen müsste.
Deswegen komme ich lieber direkt zu den Turnierkämpfen. Ich bin ja einer dieser Problemlarper, die gerne eine hohe Härte bei gesundem Menschenverstand schätzen und die eigentlich Probleme mit dem Regelwerk hatten. Aber glücklicherweise waren meine ganzen Kampfpartner der gleichen Kampfansicht wie ich (oder es hat sich zumindest keiner beschwert).
Ich hatte durchweg nur schöne Kämpfe, die vom Härtegrad deutlich über dem lagen, was man normalerweise machen könnte, aber ich fühlte mich jedesmal sicher. Egal ob ich durch den Ring geschubst, geworfen oder geprügelt wurde, es war genial und hat unheimlich Spaß gemacht. Ich hoffe, es hat auch den Zuschauern gefallen und besonders natürlich meiner Herrin.
Besonders erwähnen muss ich noch, dass ich mich sehr darüber freute, gegen den Herrn von Gelon zu streiten und zu gewinnen (Revanche fürs letztjährige Szenario!) und vom Herrn von Hardtenberg mal komplett aus den Schranken gefegt zu werden (das war wohl seine Revanche fürs letztjährige Szenario).
Gegen Alistair und Stewain wars gewohnt brutal und auch gegen Herrn Johann wars eine Freude zu streiten, Bodenkampf!. Der Herr zu Bossenstein hat meine absolute Bewunderung für ritterliches Verhalten und den sehr guten Schildhebel. Dem Herrn Raphael zu Langeneck werde ich das nächste mal ein paar Gewichte an die Füße binden, der war so verflucht schnell. Und dann konnte ich noch den Herrn Pelindur aus dem Turnier kicken. Die nach den Turnierkämpfen durchgeführten Kämpfe gegen Herrn Anseln und Herrn von Bardengau waren genauso schön. Hart, brutal, kurz!
Und dann erst das Szenario. Liebe Knechte und Knappen, gut habt ihr mich gestoppt! Eigentlich hatte ich es im 3. Szenario gar nicht drauf angelegt, wieder Zweiter zu werden. Gut, dass der Answin mich so gnadenlos rausgeklopft hat.
Leute, ich habe viel Liebe für euch!
Besonderer Dank gilt selbstverständlich dem Team Thegenhardt. Ohne euch, hätte ich niemals so gut ausgesehen. Dankedankedanke!
Dafür, dass ich mich eigentlich kurz fassen wollte, ist es doch schon recht lang geworden.
Kommen wir also zur Organisation... Die Orga, tja... was soll ich sagen. Meine lieben Leute, danke für eure Mühe, eure Arbeit, eure Zeit und euer Herzblut. Es passte einfach alles. Kein Zeitplan hält den ersten Spielerkontakt aus. Das ist halt so, nichts, was man bemängeln kann. Die Bauten und Verzierungen waren noch schöner als letztes Jahr. Die Ideen noch zahlreicher.
Ich bin einfach begeistert.
Das bringt mich auch direkt zu dem Thema „Wo ist denn das ganze Geld geblieben?“:
Wer so etwas fragt, hat wohl selber noch nie eine Veranstaltung organisiert. Die Arbeit einer Orga liegt nicht nur darin, kurz mal ein Wochenende ein paar Sachen aufzustellen und sich anschließend feiern zu lassen.
Die Organisation einer so großen Veranstaltung kostet so unglaublich viel Zeit (und Nerven). Die gesamten Sachen werden in der Freizeit selber zusammengeschraubt. Lass die ganzen Wimpel mal nähen oder die Aufbauten bauen, es würde erheblich teurer werden. Und dann der Aufbau. Ein 10köpfiges Team benötigt 4-5 Tage Aufbau und 2 Tage Abbau zur Conzeit zusätzlich, nur damit wir feiern können.
Zusätzliche Platzmiete, Versorgung, Freizeit.
Und irgendwer fragt, wo das Geld geblieben sei? In welcher Welt leben Leute, die solche Fragen stellen? Dass jemand für eine Idee und für das Amüsement anderer altruistisch, denn genau das ist es, was die Organisation so einer Veranstaltung ist, ohne finanzielle Gegenleistung so viel Zeit aufwendet, ist wohl das Einzigartige in diesem Hobby. Wer da noch zu fragen wagt, wo bei solch einer Veranstaltung, mit offensichtlichen Bauten und Verzierung, die deutlich unter 150 € kostet, das Geld geblieben sei, der ist einfach respektlos und soll sich mal selber die Arbeit machen.
Insgesamt habe ich zwei kleine Kritikpunkte: 1. Bei der Helmschau hätten die Damen sich ruhig etwas mehr Zeit lassen können. Wir haben eh schon auf euch gewartet, da braucht ihr nicht zu sehr zu hetzen.
2. Die Schranken. Die waren wirklich sehr stabil und taten doch zwischendurch etwas weh.
„grin“-Emoticon
Und einen großen Kritikpunkt: Gebt uns einen Tag mehr! Diese Veranstaltung ist es wert!
Oh, noch etwas, was mir zeigt, dass diese Veranstaltung tatsächlich dieses einzigartige, familiäre Larpgefühl hat, von dem man immer wieder liest: Wenn in der letzten Nacht, um 6 Uhr, das absolute Gewitter mit starkem Regen beginnt und die letzten wachen Gestalten retten die noch auf der Bannerbahn stehenden Helme vor dem Regen, ja dann kann man wirklich von einer großartigen Veranstaltung reden. Ihr seid großartig! Alle!
Ja, wo fange ich an? Die Zelte sind inzwischen trocken, hurra!
Mein Problem war meine Erwartungshaltung. Wenn man im Vorjahr bereits die wohl schönste Veranstaltung besucht hat, ist es schwer, beim zweiten Mal nicht enttäuscht zu sein. Natürlich muss man Abstriche machen und darf die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, aber das mein zweiter Besuch bei eurem Turnier den ersten noch übertreffen würde, hätte ich nicht erwartet.
Danke danke danke!
Im Ernst, ich buche komplett die nächsten 10 Jahre jedes Turnier!
Es ist schon selten genug, dass man auf einen Con geht und dort diesen einen emotionalen Moment erlebt, der das Charakterspiel komplett erschüttert und bei dem man weiß, dass er einmalig ist und sich für immer einbrennen wird.
Auf diesem Turnier hatte ich drei dieser Momente und noch mehr derer, die knapp dran kamen.
Danke an die Sommerlunder und die DeBois-Boys, die den Freitag Abend an meiner Tafel gesungen und getrunken haben. Ich habe diese Stunden des Musizierens sehr genossen. Es war die perfekte Stimmung. Welcher alter Ritter freut sich nicht, wenn die Jugend sich um ihn scharrt und zahllose Lieder (sogar in mittelhochdeutsch) zum Besten geben?
Anschließend die Lagerfeuerrunde mit der Herzogin von Calor, die mich so zur Schnecke gemacht hat, dass der eigentlich höhnische Ritter sich wieder wie ein Knappe fühlte. Anja, ich verlange mehr Spielzeit mit dir! Und wenn ich die ganzen Hofschranzen das nächste mal wegschubsen muss, die dich umlagern!
Und zu guter Letzt dann noch Glenna, die am Ballabend den alten Thegenhardt zum Tanz auffordern wollte (Dank an meinem Knappen zur Vertretung) und sich nachher noch die Geschichten eines alten, müden Mannes interessiert angehört hat. Welches alte, dunkle, verdorrte Herz beginnt nicht vorsichtig wieder zu knospen, wenn die strahlende Jugend einen umgarnt?
Überhaupt haben es mir alle Beteiligten auf diesem Turnier sehr schwer gemacht, die Rolle des alten bösen Mannes intensiv durchzuführen.
Thegenhardt scheint ja inzwischen gesellschaftlich akzeptiert zu sein, womit ich auch ganz gut leben kann. Ich hatte die Bank durchweg nur großartige Unterhaltungen. Ich kann gar nicht alle aufzählen und meine Liste ist nicht abschließend, aber die Gespräche mit dem Herrn von Bardengau, den Falkensteinern, Alisea, den drei Damen, die mir erzählten, dass der direkt Keulenhieb auf den Kopf jetzt Thegenhardter Technik hieße, die Verhandlungen mit der Tavernencrew, durchweg alle Erlebnisse mit den Knappen, die (bretonischen?) Kinder, die für den Kampf zwischen Pelindur und mir die Münzen werfen durften... nein ich kann gar nicht alles aufzählen, immer wenn ich einen Satz schreibe, fallen mir 3 neue Erlebnisse ein, die ich eigentlich noch erwähnen müsste.
Deswegen komme ich lieber direkt zu den Turnierkämpfen. Ich bin ja einer dieser Problemlarper, die gerne eine hohe Härte bei gesundem Menschenverstand schätzen und die eigentlich Probleme mit dem Regelwerk hatten. Aber glücklicherweise waren meine ganzen Kampfpartner der gleichen Kampfansicht wie ich (oder es hat sich zumindest keiner beschwert).
Ich hatte durchweg nur schöne Kämpfe, die vom Härtegrad deutlich über dem lagen, was man normalerweise machen könnte, aber ich fühlte mich jedesmal sicher. Egal ob ich durch den Ring geschubst, geworfen oder geprügelt wurde, es war genial und hat unheimlich Spaß gemacht. Ich hoffe, es hat auch den Zuschauern gefallen und besonders natürlich meiner Herrin.
Besonders erwähnen muss ich noch, dass ich mich sehr darüber freute, gegen den Herrn von Gelon zu streiten und zu gewinnen (Revanche fürs letztjährige Szenario!) und vom Herrn von Hardtenberg mal komplett aus den Schranken gefegt zu werden (das war wohl seine Revanche fürs letztjährige Szenario).
Gegen Alistair und Stewain wars gewohnt brutal und auch gegen Herrn Johann wars eine Freude zu streiten, Bodenkampf!. Der Herr zu Bossenstein hat meine absolute Bewunderung für ritterliches Verhalten und den sehr guten Schildhebel. Dem Herrn Raphael zu Langeneck werde ich das nächste mal ein paar Gewichte an die Füße binden, der war so verflucht schnell. Und dann konnte ich noch den Herrn Pelindur aus dem Turnier kicken. Die nach den Turnierkämpfen durchgeführten Kämpfe gegen Herrn Anseln und Herrn von Bardengau waren genauso schön. Hart, brutal, kurz!
Und dann erst das Szenario. Liebe Knechte und Knappen, gut habt ihr mich gestoppt! Eigentlich hatte ich es im 3. Szenario gar nicht drauf angelegt, wieder Zweiter zu werden. Gut, dass der Answin mich so gnadenlos rausgeklopft hat.
Leute, ich habe viel Liebe für euch!
Besonderer Dank gilt selbstverständlich dem Team Thegenhardt. Ohne euch, hätte ich niemals so gut ausgesehen. Dankedankedanke!
Dafür, dass ich mich eigentlich kurz fassen wollte, ist es doch schon recht lang geworden.
Kommen wir also zur Organisation... Die Orga, tja... was soll ich sagen. Meine lieben Leute, danke für eure Mühe, eure Arbeit, eure Zeit und euer Herzblut. Es passte einfach alles. Kein Zeitplan hält den ersten Spielerkontakt aus. Das ist halt so, nichts, was man bemängeln kann. Die Bauten und Verzierungen waren noch schöner als letztes Jahr. Die Ideen noch zahlreicher.
Ich bin einfach begeistert.
Das bringt mich auch direkt zu dem Thema „Wo ist denn das ganze Geld geblieben?“:
Wer so etwas fragt, hat wohl selber noch nie eine Veranstaltung organisiert. Die Arbeit einer Orga liegt nicht nur darin, kurz mal ein Wochenende ein paar Sachen aufzustellen und sich anschließend feiern zu lassen.
Die Organisation einer so großen Veranstaltung kostet so unglaublich viel Zeit (und Nerven). Die gesamten Sachen werden in der Freizeit selber zusammengeschraubt. Lass die ganzen Wimpel mal nähen oder die Aufbauten bauen, es würde erheblich teurer werden. Und dann der Aufbau. Ein 10köpfiges Team benötigt 4-5 Tage Aufbau und 2 Tage Abbau zur Conzeit zusätzlich, nur damit wir feiern können.
Zusätzliche Platzmiete, Versorgung, Freizeit.
Und irgendwer fragt, wo das Geld geblieben sei? In welcher Welt leben Leute, die solche Fragen stellen? Dass jemand für eine Idee und für das Amüsement anderer altruistisch, denn genau das ist es, was die Organisation so einer Veranstaltung ist, ohne finanzielle Gegenleistung so viel Zeit aufwendet, ist wohl das Einzigartige in diesem Hobby. Wer da noch zu fragen wagt, wo bei solch einer Veranstaltung, mit offensichtlichen Bauten und Verzierung, die deutlich unter 150 € kostet, das Geld geblieben sei, der ist einfach respektlos und soll sich mal selber die Arbeit machen.
Insgesamt habe ich zwei kleine Kritikpunkte: 1. Bei der Helmschau hätten die Damen sich ruhig etwas mehr Zeit lassen können. Wir haben eh schon auf euch gewartet, da braucht ihr nicht zu sehr zu hetzen.
2. Die Schranken. Die waren wirklich sehr stabil und taten doch zwischendurch etwas weh.
„grin“-Emoticon
Und einen großen Kritikpunkt: Gebt uns einen Tag mehr! Diese Veranstaltung ist es wert!
Oh, noch etwas, was mir zeigt, dass diese Veranstaltung tatsächlich dieses einzigartige, familiäre Larpgefühl hat, von dem man immer wieder liest: Wenn in der letzten Nacht, um 6 Uhr, das absolute Gewitter mit starkem Regen beginnt und die letzten wachen Gestalten retten die noch auf der Bannerbahn stehenden Helme vor dem Regen, ja dann kann man wirklich von einer großartigen Veranstaltung reden. Ihr seid großartig! Alle!