Das Volk

Die Stille Venn ist umgrenzt von den grasbewachsenen Hügeln der Greuelmarsch im Süden, dem Ostwall im Westen, der Tjor im Norden und dem Meer im Osten. Als Decken-Hochmoor wird die Venn durch die ständigen Regenfälle am Osthang des Ostwalls gespeist. War früher das Venn eine aus Feuchtwiesen, Seen und kleinen Wäldern bestehende und intensiv landwirtschaftlich durch Hirten und ihre Weidegänger genutzte Fläche mit zahlreichen kleineren Gehöften, so sorgte das Stauwasser bei der großen Flut für einen erheblichen Anstieg der Feuchtigkeit im Boden, da durch den erhöhten Wasserspiegel das Regenwasser nicht mehr abfließen konnte.
Innerhalb kürzester Zeit kippte die gesamte Landschaftsform und es entwickelte sich das Hochmoor Stille Venn. Dörfer wurden aufgegeben oder versanken im Morast. Ähnlich ging es den kleinen Wäldern. Nur noch vereinzelte Birken halten stand. Die stille Venn besteht nur noch aus Heide- und Sumpfkraut und schwimmenden Grasinseln. Was kurzzeitig als fester Untergrund erscheint, kann sich schnell als bodenloser Morast entpuppen, aus dem es kaum ein Entrinnen gibt.
Am Meer sinkt die Venn sanft ab und ermöglicht so die Bildung von Salzmarschen und Salzwiesen. Vor diesen erstreckt sich bei Ebbe ein Sielsystem im Schlammwatt in dem Bereich, der vor der großen Flut das besiedelte Kernzentrum des ergonischen Imperiums darstellte, bevor die See das Land verheerte und große Flächen mit sich riss.
Insgesamt ein verwunschener und menschenleerer Ort ist die Stille Venn. Der einzige vernehmbare Laut ist das Singen der Rohrdommel und hin und wieder der Schrei eines Greifvogels auf der Jagd.